Die enttäuschendsten Momente 2009/2010
Platz 4: #3.19 Das L-Wort (The Big Bang Theory)
Schon seit der ersten Episode "The Big Bang Theory" haben wir mit den beiden mitgefiebert und ihnen die Daumen gedrückt – Leonard und Penny. Vor allem Leonard wünschte man, dass Penny endlich ihre Gefühle für ihn findet, beziehungsweise sich diese eingestehen möge. Das schaute man sich über die erste Staffel hinweg an, in der Leonard Penny nur aus der Ferne anhimmelte und ihr den "guten Freund" gab, sich aber gegen Ende hin endlich mit ihr verabredete und es auch recht gut zu laufen schien. Dass es den beiden nicht so einfach gemacht werden sollte, ist natürlich ganz klar. Gerade weil die beiden in völlig anderen Ligen spielten, schlummerte da noch viel Konfliktpotential, welches gelöst werden wollte. Doch erst zum Staffelfinale der zweiten Season wurde eine mögliche Beziehung zwischen dem liebenswerten Nerd und der schauspielernden Kellnerin wieder auf das Tablett gebracht, als Leonard mit Sheldon zum Nordpol aufbrechen wollte und Penny herausfand, dass sie ihren Nachbarn sehr vermissen werde. Mit diesen Cliffhanger ging es für den Zuschauer in die Pause, der wurde danach aber fürstlich belohnt: Penny sieht nach Leonards Rückkehr über sein furchtbar unattraktives Äußeres galant hinweg und heißt ihn mit einem Kuss willkommen. Na endlich!
Das Wiedersehen mit dem Widersacher... oder so.
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Ab dann lief es für Penny und Leonard trotz Sheldons Allüren oder ihrer recht verschiedenen Charaktere ausgesprochen gut und man freute sich jede Episode erneut, die beiden endlich zusammen zu sehen, da sie einfach so gut zu harmonieren schienen. Natürlich war nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen, aber diese Zankereien waren eher amüsant als ernsthaft bedrohlich.
Doch in Episode #3.19 The Wheaton Recurrence begannen die ernsthaften Probleme unseres Lieblingspaares, indem Leonard die, in diesem Fall, unheilvollen drei Worte sagt und Penny sich nicht anders zu helfen weiß, als sich zu bedanken, was ihr Freund gekränkt hinnehmen muss. Eigentlich hätte man gedacht, dass die beiden die Sache sicherlich bereinigen können, doch die Serienmacher hatten andere Pläne für sie. Sie schickten Sheldons selbst ernannten Nemesis Wil Wheaton vorbei, den es in einem Bowlingturnier zu schlagen galt und die einzige, die in dem Freundeskreis gut bowlen kann, ist nun mal Penny. Wil Wheatons Auftritt war zunächst humorvoll gestaltet, da Sheldon wieder mit seinem alten Groll gegen ihn konfrontiert wurde. Noch in #3.05 nahm Wil ihn damit auf die Schippe und zog die Abneigung gegen ihn gekonnt ins Lächerliche, doch jetzt schafft es ebendieser Wil Wheaton, Penny noch größere Zweifel in ihre Beziehung zu Leonard einzureden, indem er ihr Vertrauen zu gewinnen versucht und ihr von einer seiner Ex-Freundinnen erzählt, die seine Gefühle nicht erwidern konnte und meint, so etwas sei nicht fair. Daraufhin verlässt Penny komplett verwirrt das Spiel. Der berechnende Wil hat sich in das bonbonfarbene Beziehungsmärchen eingemischt, nicht etwa, weil er selbst ein Auge auf Penny geworfen hatte, sondern weil er ein Bowlingspiel gewinnen wollte. Bitte was? Dieser Moment lässt nicht nur Wil Wheaton komplett unglaubwürdig dastehen, sondern hinterfragt auch das Verhältnis zwischen Penny und Leonard, welches bisher recht solide erschien. Was zum Henker haben sich die Autoren dabei nur gedacht?
Natürlich schauen wir hier eine Comedy-Serie, in der nicht alles ernst genommen werden sollte, aber allzu weit von der Realität sollte man sich dabei trotzdem nicht bewegen und gerade eine Trennung müsste mit etwas mehr Respekt über die Bühne gebracht werden. Wenn sie denn nötig ist – und das war sie so weit vom Staffelfinale entfernt nun wirklich nicht.
Luisa Schmidt - myFanbase
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