Die besten Momente 2009/2010
Platz 5: #1.12 Red Sky (V)
Als 2009 die Pilotepisode von "V - Die Besucher" über den Bildschirm flimmerte, hatten die Zuschauer zu Recht unglaublich hohe Erwartungen an die neue Serie. Bekannte Namen wie Elisabeth Mitchell, Scott Wolf und Morena Baccarin versprachen eine erstklassige Besetzung und auch die Story an sich war zwar nicht gerade neu, klang jedoch durchaus interessant. Über weite Strecken entwickelte sich "V" zu einer soliden Science-Fiction-Serie ohne großartige Höhepunkte, aber durchweg spannend anzusehen. Eine kleine, aber sehr intensive Szene in der letzten Folge jedoch stellt nicht nur die Weichen für eine sehr spannende zweite Staffel, sondern gibt auch einem Charakter eine interessante und unerwartete Wendung. Und da diese Szene so unerwartet kam und dabei so grandios gespielt wurde, schafft sie es letztendlich auch in unseren Rückblick und dort sogar richtig weit nach oben.
Human Emotions
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Schon früh in der Serie wird klar, dass die nach außen hin sehr ruhige und zuvorkommende Kommandeurin Anna in Wirklichkeit weder großzügig noch sehr nachgiebig gesinnt ist. Jegliches menschliche Gefühl ist ihr fremd. Sie stützt sich ganz auf ihr strategisches Denken und sieht in Emotionen nicht nur den größten Schwachpunkt der Menschen, sondern bemerkt auch die Gefahr, die hiervon für ihr eigenes Volk ausgeht.
Nach zwölf Episoden der ersten Staffel ist dem Zuschauer noch nicht ganz klar, was genau die Besucher auf der Erde vorhaben. Auch wissen wir noch nicht, was unter der menschlichen Haut der Vs steckt und wie die Besucher darunter eigentlich wirklich aussehen. Doch im Laufe der Staffel wird klar, dass die sehr besonnen wirkenden und kühl agierenden Besucher sich der menschlichen Natur nicht vollends entziehen können. Und so beobachtet der Zuschauer, wie ein V nach dem anderen menschliche Gefühle wie Liebe, Reue und Angst entwickelt. Nur High-Commander Anna scheint immun dagegen zu sein.
Dass menschliche Emotionen nicht nur als persönliche Schwäche von Anna gewertet wird, sondern von ihr als echte Bedrohung gesehen wird, beweist schließlich ihre Anweisung, alle Besatzungsmitglieder auf Gefühle zu testen und notfalls zu liquidieren, wenn die Tests nicht bestanden werden. Sie selbst dient dabei als Maßstab und ihre Anweisung macht selbst vor ihrer Tochter Lisa nicht halt, die nur durch das beherzte Eingreifen von Fifth-Column-Mitglied Joshua verhindert wird.
Erst als ihre in Eiern heranreifenden "Kinder" einem Attentat zum Opfer fallen, verspürt Anna das erste Mal am eigenen Leib, was es heißt, Gefühle zu verspüren. Wut und Trauer durchströmt sie beim Anblick der restlos zerstörten Eier, was schließlich dazu führt, dass sie, aus Rache, den Befehl für die Invasion gibt.
Die Szene, in er Anna das erste Mal selbst spürt, was es heißt, Mensch zu sein, geht unter die Haut. Darstellerin Morena Baccarin agiert unglaublich intensiv und eindringlich, so dass dem Zuschauer der Atem stocken dürfte. Aus voller Brust schreit Anna ihre Wut über den Verlust ihrer Kinder hinaus und ist dabei über sich selbst schockiert, kann sich jedoch nicht beherrschen, egal wie sehr sie es versucht. Dass die Szene so beeindruckt, liegt vor allem an der grandiosen Morena Baccarin, die durch das Durchbrechen ihrer ansonsten sehr besonnenen und ruhigen Art den Zuschauer sprachlos macht, ihrer Figur eine neue Wendung gibt und der Serie einen Cliffhanger bietet, die nicht nur Lust macht auf mehr, sondern die Erwartungen für die zweite Staffel immens steigert. Und dies alles durch einen Schrei, der durch Mark und Bein geht. Fabelhaft. Einzigartig. Unbeschreiblich.
Melanie Wolff - myFanbase
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