Sonderkategorie 2009/2010
Die traurigsten Absetzungen

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Auch im vergangenen Jahr hat es wieder einige unserer Lieblinge erwischt und sie mussten sich für immer vom Zuschauer und dem TV-Bildschirm verabschieden. Haben wir im letzten Jahr noch auf die Kategorie der Absetzungen verzichtet, da man damals die wirklich traurigen Fälle wie "Pushing Daisies" schon zur Mid-Season aus dem Programm gekickt hat, wollen wir hier nun im Rahmen unseres bunten Sammelsuriums der Sonderkategorie noch einmal den bedauernswertesten Absetzungen huldigen, aber auch die Projekte erwähnen, die dankenswerter Weise das Zeitliche gesegnet haben.

Die lang erwarteten, die unvermeidlichen und die überraschenden Enden von Serien

Kommen wir aber zunächst zu den Abschieden, die bereits im Vorfeld bekannt waren und die weniger eine Absetzung sondern ein Beenden zu den Bedingungen der kreativen Köpfe hinter der Kamera waren. In diese Kategorie fällt natürlich das Ende des TV-Phänomens "Lost", das im Mai 2010 nach sechs Staffeln zu Ende ging. Man verabschiedete sich nach einer nicht immer perfekten 6. Staffel wohl nicht ganz auf dem Hochpunkt der Serie, den hatte man offensichtlich bereits im Jahr zuvor erreicht und ohne zuviel vorweg zu nehmen, konnte "Lost" leider nicht die Prognose unserer Autorin Annika aus dem letztjährigen Rückblick einlösen. Auch inhaltlich war das Ende kontrovers und hinterließ durchaus auch einige enttäuschte Fans, nichtsdestotrotz wird "Lost" zweifelsohne in die Annalen der TV-Errungenschaften der letzten Dekade eingehen. Außerdem beendete "Monk" seinen achtjährigen Sendelauf beim Kabelsender USA und hinterlässt im nächsten Jahr auf dem deutschen Markt eine tiefe Lücke für RTL. Der exzentrische Ermittler verabschiedete sich mit einem Zuschauerrekord von den Bildschirmen und der meistgesehenen Episode im amerikanischen Kabelfernsehen.

Aber natürlich wurden auch einige Serien vor ihrer wohlverdienten Zeit aus dem Programm geworfen, wenn es auch in diesem Jahr keinen Fall von schreiender Ungerechtigkeit gab. Den wenigen Fans von "Better Off Ted" und "Dollhouse" tut deren vorzeitiges Ende, zumindest aus qualitativer Sicht, zwar in der Seele weh, aber die Quoten waren so desaströs, dass das endgültige Aus niemanden überrascht hat. Im Gegenteil, eigentlich waren die Verlängerungen im Jahr zuvor die eigentliche Überraschung. Anders sieht es dabei schon für einige CBS-Serien aus. So war zwar schon lange vermutet worden, dass sowohl "Numb3rs - Die Logik des Verbrechens", "Gary Unmarried" als auch "Cold Case" in diesem Jahr ihre finale Season absolvieren, aber dass man darüber hinaus auch noch die soliden Quotengaranten "Ghost Whisperer - Stimmen aus dem Jenseits" und "The New Adventures of Old Christine" nicht verlängert, kam für viele Branchenbeobachter doch unverhofft. Dass NBC außerdem den Veteran "Law & Order" vor der anstehenden 20. Rekordseason absetzte, war ebenfalls überraschend. Das Aus von "Ugly Betty" nach vier Staffeln war hingegen ein Fall von traurig aber absehbar. Wurde die Serie zum Beginn der Season noch auf den undankbaren Freitagssendeplatz verbannt, beschloss man nach einigen Folgen das Serienende und gestattete der Show so wenigstens, sich mit einem ordentlichen Abschluss von ihren Fans zu verabschieden.

Mit "24 - Twenty Four" und "Scrubs - Die Anfänger" fanden in diesem Jahr auch zwei Veteranen ein Ende, welches zwar nicht unbedingt als verdient aber als erwartet bezeichnet werden kann. Jack Bauers Abschied bleibt aber nicht von Dauer, wird er doch aller Voraussicht nach seine Abenteuer auf der Kinoleinwand fortsetzen. Und die 9. Staffel "Scrubs" kann nach dem eigentlichen Finale der Serie nach acht Seasons wohl eher als Spinoff gesehen werden, als als eigentliche Fortsetzung. So ist deren Ende zwar traurig, aber zu verschmerzen. Des Weiteren gab es auch in diesem Jahr wieder einige neue Projekte, die es nicht geschafft haben, die Zuschauer oder die Sendeverantwortlichen zu überzeugen. Die im Vorfeld hochgehypte Serie "FlashForward" ist dabei wohl die spektakulär gescheitertste Show der vergangenen Season. Nach einem inhaltlich als auch quotentechnisch überzeugenden Piloten folgte der tiefe, kreative Absturz und die Qualitätssteigerung zum Ende der ersten und einzigen Staffel fand dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und kam um einiges zu spät.

Ein mehr als verdientes Ende hat aber endlich die ehemalige Superheldensensation "Heroes" gefunden. Die Serie, die nie wieder an die Qualität, Leidenschaft und Begeisterung der ersten Staffel anknüpfen konnte und deren Absetzung nach Meinung nicht weniger Fans mindestens ein wenn nicht sogar zwei Jahre zu spät kam, fand nun endlich ein eher unrühmliches Ende, aber niemand wollte den Zuschauern noch weiteres Elend zumuten.

Die Historien-Serie "The Tudors", welche die Regentschaft Henrys VIII in Szene setzte, fand ihr von vornherein angekündigtes Ende mit der grandiosen vierten Staffel. Das Ende der Serie war hier insofern geplant, als dass Henry VIII in dieser Staffel nunmal das Alter seines Ablebens erreicht hatte, und trotz guter Co-Darsteller wäre eine Fortsetzung, welche die Geschichte der Tudors-Dynastie weitererzählt hätte, ohne die imposante Darstellung des charismatischen Jonathan Rhys Meyers nicht denkbar gewesen.

Fazit

Es war nicht das Jahr der bitteren Tränen für Serienfans. Sicherlich brach die ein oder andere Absetzung einigen Zuschauern das Herz, aber die meisten der Fanfavoriten konnten in diesem Jahr für eine weitere Saison verlängert werden und so blieb der große Katzenjammer aus. Hoffen wir darauf, dass wir in unserem nächsten Rückblick eine ähnliche Bilanz ziehen können.

Cindy Scholz - myFanbase

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