Bewertung

Review: #7.04 Einige meiner besten Freunde...

Bei jedem Einschalten hoffe ich wieder, dass "And Just Like That…" es nun endlich schafft, mich zu begeistern, doch diese Episode ist bisher diejenige, die am weitesten davon entfernt ist.

Beginnen möchte ich gleich mit der Handlung, die für mich am wenigsten Sinn ergeben hat und das ist die rund um Miranda. In den letzten Episoden sahen wir sie entweder trinkend, vor ihrer Professorin Nya noch unsinnig brabbeln – wodurch Nya es am liebsten vollständig vermieden hätte, mit Miranda ins Gespräch zu kommen – oder an ihrer Sexualität zweifeln. Während das letzte Thema in dieser Woche überhaupt nicht angesprochen wird, fühlt man sich bei Nya wie vor den Kopf gestoßen, da jene sich plötzlich auf ein Treffen mit Miranda einlässt. Woher kommt denn dieser unerklärliche Stimmungswandel? Es macht in meinen Augen weder Sinn, dass Nya sich mit Miranda trifft, noch dass sie auf einmal äußerst private Details vor Miranda ausbreitet. Dieser Handlungsstrang wirkt vollkommen an den Haaren herbeigezogen und das wahrscheinlich einzig zu dem Zweck, dass jede der ursprünglichen Hauptfiguren in dieser Episode Zeit mit einem neuen Freund verbringen soll.

Ebenso holprig gelungen ist diese Idee bei Charlotte, bei deren Verhalten man am liebsten im Boden versinken würde. Wir Zuschauer haben mittlerweile mehr als deutlich verstanden, dass "And Just Like That…" uns so viel Diversität wie möglich bieten möchte und wieder einmal versucht man zu verkrampft, das auch durchzuboxen. Denn es reicht ja nicht, dass alle neuen Freundinnen eine andere Hautfarbe haben als Carrie, Miranda und Charlotte, in Charlottes Handlungsstrang muss man nun noch einmal extra deutlich betonen, wie einseitig ihr Freundeskreis doch ist. Dabei macht es keinen Spaß, sie panisch dabei zu beobachten, mehr Farbe in ihr Leben zu bringen, viel mehr finde ich ihr Verhalten peinlich. Zwar kennen wir Charlotte als ausgesprochene Perfektionistin, doch ihre Freunde lediglich auf eine Hautfarbe zu reduzieren – oder bei Stanford und Anthony auf ihre sexuelle Orientierung – ist einfach nur lächerlich. Das kostet Charlotte einige Sympathiepunkte, zumal der Handlungsstrang auch irgendwie im Nichts verläuft, da es Lisa in ihrem Leben ebenfalls an Diversität fehlt, was jedoch kein Beinbruch zu sein scheint. Mittlerweile finde ich es sehr nervig, wie angestrengt die Serie versucht, politisch korrekt zu sein.

Insgesamt kann man Charlottes Figur in dieser Episode nichts abgewinnen und das Gleiche gilt leider auf für die Freundschaft der Ladies. Es ist schade, wie Charlottes Befürchtung, Miranda könnte ein Alkoholproblem haben, von Carrie belächelt wird. Will man nun lediglich die neuen Freundschaften am Laufen halten und müssen die alten darunter leiden? Apropos alte Freundschaften, diese Episode stellt auch die von Carrie und Stanford in keinem guten Licht dar. Durch den Tod von Willie Garson war zwar klar, dass man Stanfords Abwesenheit früher oder später erklären müsste, doch dieser Abschied ist nun wirklich sehr unwürdig. Nach dem Tod von Mr. Big hätte Stanford Carrie niemals im Stich gelassen und auch Anthony hätte er nicht so einfach den Rücken gekehrt. Zwar verstehe ich, dass man eine endgültige Lösung für die Figur finden musste, doch die Erklärung für seine Abwesenheit ist genau so fadenscheinig wie die für Samantha.

Das Einzige, was mir an dieser Episode gefallen hat, war der Handlungsstrang von Carrie und Seema. Die Immobilienmaklerin hat ähnlich viel Biss wie Samantha und kann durch ihre direkte Art sofort punkten. Gut gelungen ist in der Konstellation auch Carries Trauer um Big, die mit dem zerbrochenen Bilderrahmen an die Oberfläche gebracht wird, ohne die Episode vollkommen zu dominieren.

Fazit

Es war keine schreckliche Episode, aber besonders gelungen war sie auch nicht. Leider macht es wenig Spaß, die altbekannten Figuren zu verfolgen, da man sich mit ihnen wenig Mühe gibt. Daher bleibt noch viel Luft nach oben.

Marie Müller - myFanbase

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