Bewertung

Review: #8.07 Der 14. Februar

Foto: Kristin Davis, And Just Like That... - Copyright: Craig Blankenhorn/Max
Kristin Davis, And Just Like That...
© Craig Blankenhorn/Max

Diese Episode lief vor etwas mehr als einem Jahr und man zelebriert in "And Just Like That..." den 14. Februar – den Valentinstag. Der Tag für verliebte Pärchen. An sich mag ich solche Episoden, weil ich gegen ein bisschen Kitsch nichts habe. Doch bei dieser hatte ich so meine Schwierigkeiten und auch nach dieser Zeit, weiß ich nicht genau, woran das gelegen hat bzw. noch immer liegt. Aber ich habe den Eindruck, als habe man gewisse Dinge einfach zu sehr konstruiert, so dass man in der Handlung und der Entwicklung für die Charaktere vorankommt, aber gleichzeitig hat man auch diesen Feiertag reingequetscht, der aber in meinen Augen dafür gesorgt hat, dass es zwar viele Fäden gegeben hat, die aber leider nicht in sich zusammengelaufen sind...

Ein Soufflé für Geschiedene

Fangen wir mal mit dem Teil an, den ich schon als unnötig für diese Episode einstufen würde. Ich bin wirklich froh, dass Nya Wallace nicht mehr mit ihrem Mann zusammen ist. Die beiden mochte ich zwar 'oberflächlich' betrachtet für ein ein tolles Paar halten, aber dieses Hin und Her wegen des Babys... nee, das hat mir nicht gefallen. Seitdem scheint man aber keine richtige Handlung mehr für sie zu haben. Ich meine, ein Soufflé-Rezeptbuch zu suchen, um sich am Valentinstag eines zu machen und das als DIE Handlung überhaupt hinzustellen, also ich weiß ja nicht. Da hätte ich mir für Nya etwas Besseres gewünscht. Vielleicht, dass sie eben doch eine Verabredung mit ihren Freundinnen hat und es dafür zubereitet oder eben merkt, doch lieber alleine sein zu wollen. Den Kern dessen verstehe ich nämlich schon, dass man keinen Mann braucht und das sehe ich größtenteils genauso, aber mir hat das Drumherum gefehlt. Vielleicht, dass sie bei der Zubereitung nochmal alles Revue passieren lässt. Das war nämlich etwas zu wenig für meinen Geschmack und leider scheint Nya neben Miranda Hobbes auch keine richtige Freundin zu haben, was ich schade finde.

Das Buffett ist reichlich

Ich musste ja doch sehr lachen, als Che Diaz gegenüber Carrie Bradshaw meinte, sie haben sich im Guten und Friedlichen von Miranda getrennt. Habe ich in der letzten Episode was anderes gesehen? Ich finde zwar noch immer, dass Miranda liebestechnisch keine Fortschritte in dieser Staffel gemacht hat, aber ich kann verstehen, warum sie Che ghostet. Ich persönlich hätte zwar nicht so gereizt wie sie auf Ches Bühnenprogramm reagiert, da es einfach eine Show war und Che eben solche Sachen auf diese Art verarbeitet, aber ich verstehe auch im Nachgang, warum Miranda so reagiert hat. Sie ist einfach noch verletzt, weil sie so viel für Che aufgegeben hat. Und ich kann auch verstehen, warum Miranda etwas auskosten will. Mit Che haben sich für sie neue Möglichkeiten ergeben, die sie ohne sie wohl gar nicht in Betracht gezogen hätte. Ich bin zwar noch immer der Meinung, zwischen den beiden herrschte keine Liebesbeziehung, aber ich denke, Miranda erkennt jetzt immer mehr, 'wohin' sie eigentlich gehört. Für mich hat man es nur auch diesmal leider falsch angefangen, denn auch diesmal hat sie sich davon leiten lassen, was sie zwar angezogen hat, aber ich hatte das Gefühl, es hat sie angezogen, weil sie unbedingt was Neues wollte und sie so viel von Charlotte York-Goldenblatt durchlöchert wurde.

Wobei ich aber auch sagen muss, dass mir die Paarung Miranda/Amelia gut gefallen hat, denn auch wenn sie sich anziehen ließ, so habe ich doch auch eine Anziehungskraft wahrgenommen, die ich zwischen Che und Miranda nie ernstnehmen konnte und auch irgendwie nicht wollte, weil es mir schon fast zu plump erschien. Aber Amelia... die hätte ganz gut zu ihr gepasst. Hier hat man leider etwas zu sehr damit gespielt, wie anders Prominente doch im Privatleben sein können und bei Amelia hat man da wirklich 'ganze Arbeit' geleistet. Das fand ich schade, denn es hat mir Amelia unsympathisch gemacht und es wirkte auf mich eben konstruiert, da Valentinstag ist und man Miranda unbedingt eine neue Frau an die Seite stellen wollte, aber eigentlich auch schon den Hintergedanken hatte, dass das sowieso nichts für die Ewigkeit ist. Ein prima Schachzug war aber, Carrie miteinzubinden und damit genau ein Gegenbeispiel zu zeigen.

"Er hat dich am Valentinstag zum Essen eingeladen!"

Charlottes Schlussfolgerungen, warum Aidan Shaw Carrie direkt am Valentinstag zum Essen eingeladen hat, fand ich ja doch ziemlich amüsant, weil ich ähnlich geschlussfolgert hätte. Also. Aidan ist wieder da. Ich weiß nicht. Ich kann nicht mal sagen, dass ich ihn nicht mochte. Aber Carries Beziehung zu ihm stand für mich schon damals unter keinem guten Stern. Und sie jetzt wieder so vertraut miteinander zu sehen, so richtig gefällt mir das nicht. Bigs Tod ist zwar schon eine Weile her und die Sache mit Franklyn, da ist auch schon eine Zeit ins Land gezogen. Ich hätte mich gefreut, wenn es einen komplett neuen Mann für Carrie gegeben hätte. Obwohl mir ihr Aufeinandertreffen und die Szenen im Restaurant wahnsinnig gut gefallen haben, auch weil man es ihnen ja doch schwer gemacht hat und damit eben ein gutes Beispiel zu Miranda hätte, doch das Ende dieser Episode... über das bin ich doch glatt drüber gestolpert. Ich kann absolut verstehen, dass die Wohnung ein Auslöser alter und vor allem schmerzhafter Erinnerung war, doch das heißt gleichzeitig auch, dass Aidan es auch verarbeiten müsste, denn einfach den Kompromiss zu schließen, in ein Hotel oder vielleicht sogar in mehrere zu gehen, das wird nicht von Dauer sein. Aber mal sehen, was das noch wird.

"Der Schrank deiner Mutter!"

In einer Review habe ich mal geschrieben, dass Lisa Todd und Herbert Wexley das sympathischste Paar seien. Ich möchte dem noch das witzigste hinzuführen. Lisas Reaktion auf dem Schulhof fand ich schon genial, wobei sie natürlich recht hatte und ihr Sohn in meinen Augen es einfach hätte besser wissen müssen. Aber dann auch noch ihre Reaktion, als Hebert erlaubt hat, dass Herbert Jr. und Baxter auch noch zu Hause Sex haben dürften, war für mich einfach zum Schreien. Man könnte zwar jetzt zum Teil behaupten, dass Lisa maßlos übertrieben hat und hat sie auch ein bisschen, aber es hat mich einfach auch amüsiert. Sie lag zwar mit dem Sex im Ehebett falsch, aber ihr Kleiderschrank! Ihr Heiligtum und das weiß sogar Herbert, dass da die Spaßgrenze aufhört und die Schmerzgrenze anfängt, da er nicht bereit war, seinem Sohn zu helfen. Demnach kennt er seine Frau ziemlich genau und hat Angst vor ihr. Baxter werden wir wohl nicht so schnell wiedersehen.

"Ich habe mich verloren"

Am besten hat mir die Handlung rund um Charlotte gefallen, da ich hier die deutlichste Weiterführung ihrer Entwicklung erkennen konnte. Es ist sicherlich nicht abzustreiten, dass sie mit Leib und Seele Mutter ist und dabei auch völlig in sich aufgeht. Aber irgendwie hat sie sich dabei auch irgendwie in sich selbst verloren und besonders in dieser Episode hatte ich den Eindruck, sie funktioniert nur noch als Mutter und wollte bei den Fotoshootings von Rock Goldenblatt aufgehen und als diese das nicht mehr machen wollte und auch Lily Goldenblatt immer mehr zu einem typischen Teenager wird, ist bei Charlotte eine Leere entstanden und sie hat bemerkt, dass sie eigentlich nicht mehr sichtbar für sich selbst da ist. Die Haschkekse haben dann ihr Übriges getan. Kristin Davis hat das toll gespielt, weil man ihr die Verunsicherung direkt über die Augen erkannt hat und sie in diesen Szenen einfach nur mit Mimik gearbeitet hat. Ich freue mich jedenfalls sehr für sie, wieder eine Perspektive für sich zu haben und ich freue mich, dass Harry Goldenblatt sie darin bestärken will und wird.

Mir hat aber auch noch gut gefallen, wie sie Anthony Marantino bei seinem Problem mit seinen Hotfellas geholfen hat. Ich mag ihn ja tatsächlich immer mehr, er hat eine sehr lockere und lässige Art an sich, die mich öfters mal zum Schmunzeln bringt. Allerdings taten das auch die Reaktionen auf Giuseppes Gemächt. Ich bin mal gespannt, wie es mit ihm weitergeht, da wir ihn noch mindestens einmal sehen werden.

In diesem Zuge möchte ich auch noch kurz Seema Patel erwähnen. Ich mag sie wirklich, auch wenn ich diesmal wieder gehäuft das Gefühl hatte, man macht eine zweite Samantha Jones aus ihr. Aber auch hier muss ich sagen, dass man es sehr konstruiert hat und mir das auch keinen Spaß gemacht hat, zu gucken, wie sie sich im Spa aufgeregt hat. Hier hätte mir ein Kompromiss gut gefallen.

Fazit

Wirklich warm bin ich mit dieser Episode leider nicht geworden. Ich fand sie nicht voll gepackt, aber die Fäden sind für mich nicht gut genug gesponnen worden, so dass ich nicht so euphorisch dabei war, was dann leider auch das Auftauchen von Aidan betrifft. Hoffen wir mal, die nächste Episode wird besser.

Daniela S. - myFanbase

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