Bewertung

Review: #5.18 Kein Weg zurück

Wenn es eine TV-Serie geschafft hat, die 100. Folge zu erreichen, dann ist das immer ein großes Jubiläum, da dieses Ereignis ein Beweis dafür ist, wie erfolgreich die Serie ist. Für diesen Erfolg sind vor allem die Autoren verantwortlich, die es schaffen die Zuschauer an die Fernseher zu locken, und von Jahr zu Jahr beweisen, dass "Supernatural" noch lange nicht die Luft ausgegangen ist. Dafür muss man, auch natürlich dem ganzem Team, ein großes Dankeschön aussprechen.

Wegen dieser besonderen Folgen hat man außerdem hohe Erwartungen, die erfüllt werden müssen, und das ist kein leichtes Unterfangen.

You can't give up

In der letzten Folge hat Dean eine Entscheidung getroffen und ist entschlossen "Ja" zu Michael zu sagen. Er verlässt seinen Bruder, packt seine Sachen, darunter die geliebte Pistole, und genehmigt sich noch einen letzten Schluck Whiskey, bevor er sich den Engeln ausliefert. Die Rechnung hat er jedoch ohne Sam und Castiel gemacht, die bei der ganzen Sache nicht einfach tatenlos zusehen. Bei dem Aufeinandertreffen von den Brüdern hatte man für einen kurzen Augenblick die Befürchtung, dass es zu einem Kampf kommen würde, wie es schon in #4.21Wenn der Damm bricht der Fall war, als die Brüder verschiedene Ansichten vertraten. Dieses Mal kommt da aber Castiel ins Spiel, der es im Handumdrehen schafft, Dean außer Gefecht zu setzen.

Wenn man sich die Situation so anschaut, dann fällt einem auf, wie sehr die Brüder die Seiten getauscht haben. Am Ende der vierten Staffel versuchten Dean, Bobby und Castiel Sam aufzuhalten und ihn wieder auf die rechte Bahn zu bringen. Fast eine ganze Staffel später ist der Spieß umgedreht, auch wenn sich die Vorhaben der Brüder gravierend unterscheiden.

Dean hat sein Limit erreicht und das lässt er auch andere spüren. Seine Wortwahl gegenüber Bobby ist verletzend und dieser ist zu Recht aufgebracht. Der Punkt ist nur der, dass beide Seiten nachvollziehbar sind, und deswegen kann man von Dean nicht enttäuscht sein. Deans Einstellung verschafft ihm aber einen Platz im Bunker, und das ist eine weitere Parallelität zur vierten Staffel, da Sam damals auch im Bunker eingesperrt wurde. Erfreulicherweise ist Sam der einzige, der seinen Bruder nicht aufgibt und ihn dazu bewegen möchte, dass sie zusammen alles bekämpfen sollten. Sam hält weiterhin an Dean fest, der jedoch an ein Team nicht mehr glaubt und es schafft, seinem Bruder genau das zu sagen, was Sam auf keinen Fall hören wollte. Nach den ganzen Differenzen, scheint Dean kein Vertrauen mehr in Sam zu setzen. An dieser Stelle kann Sam einem nur leid tun und Jared Padalecki hat die Emotionen großartig vermittelt. Nach längerer Zeit geben die Autoren Sam die Möglichkeit, wieder mehr von seinen Gefühlen preiszugeben.

Dean gelingt letztlich auch noch die Flucht, nachdem er Castiel durch ein Ritual vertrieben hat und durch die offengelassene Tür des Bunkers hindurch konnte. Castiel ist nicht gerade erfreut darüber und auch seine Stimmung hat einen Tiefpunkt erreicht. Man hat ihn noch nie so wütend gesehen. Er schafft es, Dean erneut zu finden, und er verprügelt ihn daraufhin mit einer Leichtigkeit, die sehr beängstigend ist. Auch hier muss erwähnt werden, dass Castiels Handeln nachvollziehbar ist, da er gute Gründe hat. Schließlich hat er sehr viel für Dean geopfert.

That's our brother

In #4.19 Grabräuber hat man erfahren, dass Sam und Dean noch einen Halbbruder haben, den sie nie kennen lernen durften, doch das hat sich geändert. Die Engel haben anscheinend einen Plan B, und holen deswegen erst einmal Adam zurück ins Leben. Das ist ein gelungener Schachzug der Autoren, da dadurch der geheimnisvolle Bruder an Bedeutung gewinnt, und für mehr bestimmt ist, als nur ein weiterer Beweis dafür zu sein, dass John Winchester kein perfekter Vater war.

Adam hat das Blut der Winchesters in sich und ist eventuell auch geeignet dafür, als Hülle für Michael zu dienen. Zumindest glaubt er, dass er in die Schlacht ziehen wird, da Zachariah ihn manipuliert und falsche Hoffnungen macht. Nicht einmal Sam schafft es, Adam davon zu überzeugen, dass er und Dean nicht die Bösen sind. Adam lässt sich einfach nichts sagen, da er glaubt, nie einen Vater gehabt zu haben und somit auch keine Brüder akzeptieren möchte. Seine Haltung ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass er seinen Vater nur einmal pro Jahr gesehen hat.

Da Adam gefunden werden möchte, schaffen es die Engel ihn aufzuspüren und bringen ihn in diesen speziellen Raum, in dem auch schon Dean in #4.22 Luzifer erhebt sich gewesen ist. Von Zachariah erfährt Adam dann endlich, dass er nur benutzt worden ist und als Köder dient. Demnach war er wirklich nie als Michaels Hülle vorgesehen, sondern nur als Mittel zum Zweck. Zu dieser Front gibt es später noch mehr.

You're still my big brother

Währenddessen bringt Castiel Dean zu Bobbys Haus und diesmal wird Dean nicht nur wieder im Bunker eingesperrt, sondern dort auch ans Bett gefesselt. Castiel und Bobby sind auf Dean weiterhin nicht gut zu sprechen und trauen ihm nicht mehr über den Weg. Sam entwickelt sich allerdings zum kleinen Helden und ergattert dadurch sehr viele Sympathiepunkte. Sam will Dean einfach nicht aufgeben und vermittelt ihm erneut, dass er seine Hilfe braucht und sie besser zusammen kämpfen sollen. Der Glaube an seinen großen Bruder ist unerschüttert und Sam bewirkt mit diesen Worten einiges. Zusammen ziehen sie mit Castiel nach Los Angeles, wo sich Adam in diesem Raum aufhält. Castiel macht einmal mehr deutlich, dass er von Dean enttäuscht ist und entwickelt sich langsam zum Terminator, da er es gleich mit einer handvoll Engel aufnehmen will. Durch einen ausgeklügelten Plan, schafft er es auch, sich selbst und den Rest der Himmelsbewohner fortzuschicken, wo es ihm hoffentlich gut geht.

Durch diese Hilfe schaffen es dann Dean und Sam in den Raum zu gelangen, wo Zachariah gerade Adam foltert. So leicht können sie dennoch Zachariah nicht aufhalten und so bringt dieser Dean in eine wirklich grausame Situation. Zachariah quält Adam und Sam und verlangt dadurch von Dean, dass er endlich “Ja“ sagt. Kurt Fuller und Jensen Ackles haben die Szene hervorragend gespielt und man hat wirklich gedacht, dass Dean nachgibt. Sekunden der Spannung später kommt Dean jedoch auf eine intelligente Idee, in der er eine Bedingung stellt, die Zachariahs Leben fordert. Dadurch schafft er es den Engel wütend und unvorsichtig zu machen, und kann ihn dadurch töten. Es mag durchaus Fans geben, die diesen Tod vielleicht nicht gutheißen, aber ich für meinen Teil konnte nur an das Wort “endlich“ denken.

Dean rettet seine Brüder und muss sich beeilen, da Michael gerade auf dem Weg zu ihnen ist, leider wurde Adam erneut in dem Raum gefangen genommen. Jetzt kann man darüber spekulieren, was das zu bedeutet hat und es liegt nahe, dass Adam eventuell doch noch als Hülle geeignet ist. Wie dem auch sei, wurde dieser Handlungsstrang vorangebracht und durch die Wendung kann man bestimmt auf einiges gefasst sein.

Faith

Am Ende, als Sam und Dean im Auto sitzen, gibt es den gelungenen Abschluss für die 100. Folge. Durch Sams Worte wurde Deans Einstellung geändert, und er möchte versuchen, wieder an seinen Bruder zu glauben. Er kündigt erneut an, dass sie gegen ihr Schicksal kämpfen werden und hoffentlich bleibt es dieses Mal auch dabei. Nach all den Schwierigkeiten wäre es schön, die beiden wieder als starkes Team zu sehen.

Fazit

Seit fast fünf Jahren darf man "Supernatural" mittlerweile verfolgen und dabei vergleiche ich die Serie gerne mit einer Gangschaltung, so komisch das auch klingen mag. Die erste Staffel startete mit dem ersten Gang und nach dem Prinzip ging es von Staffel zu Staffel weiter. Es wäre wünschenswert, wenn die Fünfte mit einem Knall enden würde, und wenn man sich Folgen wie diese hier anschaut, dann glaubt man daran, dass das auf jeden Fall möglich wäre. Meine bisherigen Erwartungen wurden vollends erfüllt.

Lukas O. - myFanbase

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