Bewertung

Review: #6.10 Express in die Hölle

Langsam aber sicher geht mir der Geduldsfaden aus, denn es gefällt mir einfach nicht, dass das Verhältnis der Brüder sich nicht bessern will. Krisenzeiten hat man sowohl schon in der vierten als auch fünften Staffel gesehen. Nach alldem möchte man einfach wieder einen Aufwärtstrend erkennen, anstatt dass man einfach nicht mehr weiß, wo das hinsteuern soll. Diese Kritik lässt vermuten, dass die ganze Folge nicht überzeugen konnte, doch wegen einer durchaus überraschenden Wendung, einer Neuigkeit und einer gut aufgelegten Meg (Rachel Miner, Bild), trat alles in allem das Gegenteil ein. Übrig bleibt somit "nur" ein bitterer Nachgeschmack.

Nach der langen Zeit habe ich wieder gemerkt, wie sehr ich eigentlich Meg mag. Vor allem in den ersten beiden Staffeln war sie eine großartige Gegenspielerin von Sam und Dean gewesen und sorgte mit ihrer kompletten Art für Unterhaltung. Besonders mit Dean fährt sie zur Höchstform auf und dass sie jetzt sogar mit den Brüdern zusammengearbeitet hat, war eine gelungene Idee, die man vorher noch nicht zu Gesicht bekam. Man wäre nicht abgeneigt, davon mehr zu sehen. Außerdem diente Megs Auftritt als eine Art Katalysator für die weiteren Geschehnisse, denn ohne ihr Vorhaben, Crowley zu töten, hätten die Brüder diesen auch nicht so schnell ausfindig gemacht.

Natürlich darf bei der ganzen Aktion Castiel nicht fehlen, der neuerdings sogar aus einem Porno lernen kann. Zumindest wurde er in irgendeiner Form dadurch inspiriert, um gleich an Meg zu testen, wie das Küssen funktioniert. Zuerst habe ich gedacht, dass er damit einen wichtigen Zweck verfolgt, doch die Kusseinlage diente nur zur Unterhaltung, weswegen man trotzdem auf seine Kosten kam. Dieser Engel überrascht einen immer wieder! Allgemein scheint Cas zu leiden, denn seine eigenen himmlischen Probleme setzten ihm ziemlich zu. Aus diesem Grund weckte sein Geständnis, dass er gerne öfter bei Sam und Dean wäre, Mitleid. Leider wird einem nicht die Möglichkeit gegeben zu sehen, wie schlimm es im Himmel tatsächlich aussieht. Mal schauen, ob in der zweiten Staffelhälfte auf diesen Aspekt stärker eingegangen wird.

Samuel war im Endeffekt keine große Hilfe und sein Verhältnis zu den Brüdern dürfte jetzt wohl vollkommen angeknackst sein. Er möchte Mary unbedingt wieder haben, was diesen Charakter schon sympathischer macht, jedoch hat Dean Recht damit, dass dieser Wunsch wohl unerfüllt bleibt. Ein weiteres Zusammentreffen dieser Familie dürfte wohl interessant werden, da Dean Samuel damit drohte, ihn umzubringen.

Obwohl alle Anzeichen eindeutig auf eine Auseinandersetzung mit Crowley hindeuteten, habe ich nicht gedacht, dass dieser so schnell getötet wird. In letzter Zeit wurde seine Rolle in der Serie immer wichtiger, aber so schnell er als großer Antagonist dargestellt wurde, so schnell hat ihn Castiel umgebracht. Noch weiß ich nicht, ob er mir auf Dauer fehlen wird, da er mir in der fünften Staffel auf jeden Fall sympathischer war. Nach wie vor hatte dieser Mann Klasse, aber ich habe es lieber gesehen, als er noch den Winchesters geholfen hat, anstatt ihnen im Weg zu stehen. Mit Crowleys Tod ist zunächst jegliche Hoffnung auf die Wiedererlangung von Sams Seele erloschen, obwohl man natürlich schon vorher stark vermuten konnte, dass Crowley diese gar nicht erst besitzt. Des Weiteren bekommt die ganze Geschichte einen weiteren Haken, der zwar dafür sorgt, dass die zwischenmenschliche Beziehung der Brüder bald nicht besser wird, aber nichtsdestotrotz sehr einleuchtend klingt: Wenn die Seele von Sam zusammen mit Luzifer im Käfig eingesperrt ist, dann kann der Teufel Schlimmes mit dem Teil von Sam anstellen, den man immer mehr vermisst.

So sehr man gerne auf Sam wütend wäre, kann man es nicht. Dass er seine Seele nicht zurückhaben möchte, kann man ihm nicht verübeln, nachdem er nicht nur von dämonischer Seite aus, sondern auch von Castiel mitanhören musste, dass das für ihn großes Leid bedeuten kann. Nicht zu vergessen ist zudem, dass sein rationales Verhalten dafür sorgt, dass Dean zum Beispiel nicht getötet wurde. Nur weil er sich selbst in den Arm gebissen hat, um eine ganze Teufelsfalle mit seinem eigenen Blut zu malen, konnte er Dean zur Hilfe eilen. Sein Gespür im Bezug auf Dämonen ist ebenso förderlich. Das alles sind für ihn höchstwahrscheinlich Gründe, warum er einfach seelenlos bleiben möchte. Dean kann man auf der anderen Seite auch keinen Vorwurf machen, schließlich sieht er fast schon einer fremden Person ins Gesicht, die wie sein Bruder aussieht.

Fazit

Ja, man bekommt logische Erklärungen geliefert, warum Sam seine Seele nicht zurück bekommen kann, aber es fehlt die vertraute Verbindung, die Sam und Dean die meiste Zeit über bei "Supernatural" gehabt haben. Im Grunde genommen glaube ich daran, dass Sam noch seine Seele zurückbekommt, doch wenn das erst kurz vor Ende der Staffel sein sollte, so bleibt einem zu wenig Zeit, um sich daran zu erfreuen.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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