Bewertung

Review: #1.10 Schlechtes Timing

Mit der wichtigen Modenschau bekommen wir wieder einen tieferen Einblick in das Berufsleben von Ava Gregory und Susannah Rexford. Doch es gibt auch noch andere Themen, die diese Episode zu einer sehr bedeutsamen der Staffel machen.

Jobangebot

Die Modelinie von Ava verkauft sich noch nicht gut und die beiden Jungunternehmerinnen stehen schon fast vor einem Scherbenhaufen, falls die Modenschau keinen Erfolg bringt. Susannah nimmt das Heft in die Hand und unterstützt ihre beste Freundin, wo es nur geht, weil diese mit den Kindern und anderen Dinge kaum Zeit findet. Es kommt, was kommen muss. Das Engagement fällt auf und Susannah bekommt ein Angebot, was man vielleicht nur ein Mal im Leben bekommt. Natürlich muss sie das annehmen, zumal sie recht hat, wenn sie sagt, dass ihre Rolle nicht zufrieden stellend ist. Sie ist zwar als "Tante" bedeutungsvoll in der Gruppe, aber für sie selbst reicht das nicht. Sie muss sich weiter entwickeln können und das geht in der WG nicht mehr. Wenn man die ersten zehn Episoden gesehen hat, ist man auch als Zuschauer geneigt zu sagen, dass Susannah nicht unbedingt zum Hauptcast zu zählen ist, weil sie eben nur vereinzelt im Fokus steht. Es gibt aber auch nichts weiter, was man mit ihr veranstalten konnte. Die Serie selbst liefert also das Argument für die Notwendigkeit einer Veränderung. Dass Ava ihr das so absolut übel nimmt, finde ich sehr unfair von ihr. Sie behauptet einfach, ein solches Jobangebot niemals anzunehmen, doch ihre Situation ist wirklich nicht mit Susannahs zu vergleichen und das "hätte,wäre,wenn" noch weiter auszuweiten, macht auch keinen Sinn, um eine solche Behauptung aufzustellen. Ava ist trotzdem zu sehr geschockt, um klar zu denken. Hier ist sie sehr egoistisch, was man ihr nicht mal verübeln kann, weil sie diesen Egoismus seit der Übertragung des Sorgerechts immer hinten anstellen musste. Trotzdem kann man auch ein bisschen Objektivität verlangen und Susannah vor allem zutrauen, dass sie Ava nicht im Stich lässt. Mal schauen, was da nun kommt. Vielleicht muss ich eines Besseren belehrt werden und nicht Ava. Auf jeden Fall ist dies ein wichtiger Moment in der Serie, weil er die Grundkonstellation verändert.

Chancen

Wenn die Episode schon wichtig für die gesamte Serie ist, dann kann man hier auch gleich noch intensiv am Traumpaar Ava/Johnny arbeiten. Diese gehen mit Derrick Westerly und Martha McFarlane als Begleitung ins Kino, nutzen das Ambiente aber, um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und alte Gefühle neu aufkeimen zu lassen. Das war definitiv niedlich und da ich die beiden gerne zusammen sehe, hatte ich großen Gefallen an diesen Szenen. Besonders der Morgen danach, den Nikki Westerly und Derrick bei dem Anblick so genießen konnten, war vielsagend. Da geht auf jeden Fall noch was. Johnny Durant will die Gunst der Stunde ergreifen und legt sich fest, doch Ava nimmt ihm ziemlich brutal den Wind aus den Segeln, auch wenn sie deutlich macht, dass sie den gleichen Weg einschlagen will. Johnny tat mir trotzdem leid, weil er so herrlich aufgedreht, nervös und vorfreudig war. Dass die Autoren hier aber einen durchaus verständlichen Rückzieher machen, lässt meine Hoffnungen erst mal wieder schwinden. Vielmehr sieht es danach aus, dass sich der Abstand erst mal wieder vergrößert, bevor man einen weiteren Anlauf nimmt. Da kann aber noch viel dazwischen kommen, sodass sich das Staffelfinale vielleicht in eine andere Richtung begibt und man eine zentrale Liebesgeschichte hier vielleicht bereits in die zweite Staffel verabschiedet.

Große Schritte

Erika ist schon wieder zurück, was mich doch überraschte, weil ich das in der letzten Episode doch so verstanden hatte, dass sie länger unterwegs sein wird. Der Abschied aus dieser letzten Episode wirkt dadurch irgendwie völlig fehl am Platz. Das Gute daran ist aber, dass man die intensive Thematisierung in der letzten Zeit von Jay Robertson und ihr weiterführen kann und somit am Ball bleibt. Erika muss sich eine Wohnung suchen und Jay bietet ihr spontan an, bei ihm mit zu wohnen. Da hat er sich aber wieder zu etwas verleiten lassen, was Unruhe bringt. Erika ist unsicher, ob sie schon so weit gehen sollten. Auch Jay überlegt, ob das alles nicht zu schnell geht, aber er hat eine Lässigkeit und Vorfreude gefunden, die mit seiner eingestandenen Liebe absolut kompatibel ist. Er will all dies gerne riskieren, weil er an Erika und sich glaubt. Erika ist da irgendwie unsicherer, weil sie (wohl typisch weiblich) so viel über alles nachdenkt, dass die Sache ihre Schönheit verliert. Jay kann mit romantischen Worten aber beruhigen. Mal schauen, wie lange das noch funktioniert. Mir gefällt die Dynamik der beiden eigentlich und gerade Jays Entwicklung ist wirklich niedlich. Erika wirkt aber leider recht labil und die bisher immer gut verlaufenden, kleinen Konflikte führen irgendwie auch zu der Besorgnis, dass er wohl noch einen großen Knall geben könnte.

Gruppenzwang

Nicht ganz so bedeutungsvoll, aber immerhin etwas fortschrittlich, ist Nikkis Partyausflug. Sie will sich, nachdem sie sich eher selbst eingeladen hat, nicht lumpen lassen und ertauscht sich gegen Nachhilfe einen coolen Ruf, den sie doch schnell wieder aufgeben muss, weil sie dann doch nicht in diese Clique passt. Die typische Storyline, in der die Außenseiterin cool sein will, dann aber mit Stärke ihren Individualismus preist, passt total zu Nikki, auch wenn sie unglücklich ist, nicht so dazu zu gehören. Doch Nikki macht auch Eindruck und so klärt sich immerhin mit Cameron wieder etwas auf. Leider einigen sie sich darauf, wieder Freunde zu sein, was mir ja zu wenig ist, weil beide mehr füreinander empfinden und das eigentlich auch voneinander wissen. In dem Alter ist man aber natürlich auch etwas zurückhaltender. Ich hoffe, dass man sich den beiden wieder mehr widmet. Dass Nikki zudem in Amber eine Freundin findet, wird ihr als Charakter einen weiteren Schub Selbstbewusstsein geben, denn auch diese hat erkannt, dass Nikki, kurz gesagt, toll ist.

Fazit

Diese ordentliche Episode stellt wichtige Weichen für die Zukunft und auch wenn mir nicht alles an der Episode gefällt, ist sie insgesamt gut gelungen.

Emil Groth - myFanbase

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