Bewertung

Review: #1.09 Fremde Verwandte

Sowohl Jay Robertson als auch Bradin Westerly haben ordentliche Probleme mit ihren Herzdamen aus ganz unterschiedlichen Gründen. Beide sind allerdings nicht gerade begeisternd und da auch Susannah Rexford mit Derrick Westerly nichts rausreißen können, ist dies doch eine äußerst schwache Episode, die nur durch Nikki Westerlys Schuldiskussion etwas Gehaltvolles hat.

Rabenmutter

Ronnie taucht wie aus dem Nichts auf und sorgt für mächtigen Trouble. Sie will sich mit Erica wieder vertragen, weil sich die beiden schon lange nichts mehr zu sagen haben. Die ganze Vorgeschichte macht auch Jay Sorgen, doch er hält sich weitestgehend zurück. Also bekommt man vor allem Erica und ihre Mutter zu sehen, was leider zu keinem Zeitpunkt überzeugend ist. Die Gespräche entstehen aus dem Nichts und haben keinerlei Dynamik. Ronnie ist zu jeder Sekunde unsympathisch und als man auch noch Ericas Vorwürfe hört, fragt man sich tatsächlich, warum man überhaupt ein Wort mit ihr wechseln sollte. Blöderweise wird dann plump auf die Tränendrüse gedrückt, weil Erica in ihrem besten Moment erkennen muss, dass es ihrer Mutter nicht gut geht. Sie ruft um Hilfe, doch diese ist in der nächsten Szene auch nicht mehr zu sehen. Ein sehr komischer Schnitt und dann fällt die Katze aus dem Sack. Ronnie ist sterbenskrank, wie es Mütter so oft sind, wenn sie sich nach Jahren mal wieder blicken lassen. Ronnie sammelt aber trotzdem keinerlei Sympathiepunkte sondern macht es eher noch schlimmer. Wieso muss Erica jetzt mit ihr mit? Es ist vollkommen logisch, dass man sich als Tochter auch um die selten gute Mutter kümmern will, aber muss sie das denn ganz woanders tun? Muss Erica ihr Leben aufgeben? Jay erträgt das Ganze mit Größe und gesteht Erica zur Sicherheit nochmals seine Liebe, aber auch dieser kurze romantische Moment kann die Storyline nicht mehr retten. Die Einführung der Mutter ist überflüssig und die Konsequenzen nicht vollkommen schlüssig. Vielmehr wirkt es so, als bräuchte man schnell etwas, damit Erica und Jay nicht einfach Richtung Happy End gelangen können. Schade.

Rabenfreundin

Sarah Borden hat eine ganz tolle Idee, wie sie ihrem Unglück entkommen könnte. Sie will nach Mexiko fliehen und Bradin soll sie als ihr Freund begleiten. Interessanterweise denkt er ernsthaft darüber nach, obwohl er in der letzten Zeit vor allem genervt ist von dieser verrückten Blondine. Natürlich ist man als Jugendlicher gerne mal kurzentschlossen und überschwänglich, aber Bradin ist nun wirklich nicht der Typ, der so spontan mit einem Mädchen abhauen würde, dass er wirklich nicht besonders gut kennt. Zum Glück soll es auch erst gar nicht dazu kommen, weil Bradin in Callie eine wahre Freundin hat, die sich mehr um andere als um sich selbst kümmert. Trotzdem lässt sie es nicht aus, Bradin immer noch mal klar zu machen, wie gemein er war. Die Gespräche zwischen Bradin und Callie waren somit die Highlights der Episode, weil Callie einfach ein toller Charakter ist. Vielleicht bietet sich doch noch die Möglichkeit, sie mit Bradin zusammen zu bringen. Mit Sarah dürfte es nun jedenfalls aus sein und das kann nur gut sein. Ihr Lügengebäude ist vollständig zusammen gebrochen, nachdem Bradin Sarahs Eltern angetroffen hat, die eher das komplette Gegenteil von dem sind, was Sarah immer behauptete. Allerdings muss man sich auch hier fragen, wie es Sarah möglich war, sich so zu verhalten, wenn ihre Eltern sich doch so sehr sorgen und kümmern. Das ist aber auch in der Realität der unverständliche Teil, also muss man das als Unbetroffener einfach akzeptieren.

Rabentante

Susannah findet zufällig heraus, dass Derrick einen Kumpel hat, dessen Vater der Herausgeber einen wichtigen Modemagazins ist. Bei Susannah sieht man bereits erste Geldscheine in den Augen, weil dies ein wichtiger Durchbruch für die Arbeit sein könnte. Fortan unternimmt Susannah alles, um Derrick dazu zu bringen, die Geburtstagsfeier von Bobby zu besuchen, obwohl er dort gar nicht hin will, weil der Begriff Kumpel bereits viel zu wohlwollend ist. Es braucht eigentlich nicht lange, um als Zuschauer zu verstehen, dass Susannah sich völlig daneben benimmt. Wäre sie bisher als Idiotin aufgefallen, wäre es nicht besonders schlimm gewesen, aber ihr Verhalten war durchaus ein starker Bruch zu ihrer bisherigen Einfühlsamkeit. Dass die Erpressung von Derrick letztlich keinen Erfolg hat, ist glücklicherweise die absolut richtige Entscheidung der Autoren gewesen, sodass sich Susannah wenigstens auch selbst wie ein Unmensch fühlen kann. Insofern war es immerhin konsequent. Man muss es wohl einfach so sehen, dass Susannah derart besorgt um die finanzielle Zukunft ist, dass sie den Verstand verloren hat. Wenn sie diese Sorgen in den nächsten Folgen auch wieder aufgreifen, dann hat die Storyline wenigstens ihre Funktion erfüllt.

Frühentwicklung

Ava kümmert sich um die zukünftige Schule von Nikki und stellt dabei fest, dass Nikki eigentlich eine Klasse überspringen sollte. Dass sie dazu in der Lage wäre, ist keine Frage, auch wenn sie sich in manchen Dingen gerne mal normal- oder gar unterentwickelt gibt. Ava diskutiert jedenfalls angeregt mit dem neuen Direktor der Schule, Dr. Simon O'Keefe. Dieser kann mit viel Mühe und Johnny Durants Unterstützung deutlich machen, dass es für Nikki besser ist, die Klasse nicht zu überspringen. Dass dies absolut sinnvoll ist, braucht man nicht diskutieren, denn natürlich würde sie mit Amber und Cameron nicht locker befreundet bleiben, wenn sie sich in der Schule nicht mehr sehen würden. Auch die in der Folge genannten Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Aber eigentlich diente der Teil der Episode auch nur um Avas Entwicklung in ihrer Jugend zu beleuchten und sie herausfinden zu lassen, dass sie mit ihrem bisherigen Leben eigentlich zufrieden ist. Außerdem hat sich schon jetzt gezeigt, dass Simon wohl eingeführt wurde, um ihr Liebesleben zu bereichern, denn an der Chemie zwischen den beiden hat man sofort gearbeitet. Ich kann mir das sogar als eine vielversprechende Storyline vorstellen.

Fazit

Es gab nur wenige Momente, in denen diese Episode zu überzeugen wusste. Insofern kann man diese Episode nur schnell vergessen und sofort die nächste Folge gucken, um hoffentlich gleich wieder gezeigt zu bekommen, dass die Serie mehr kann, als sie dieses Mal gezeigt hat.

Emil Groth - myFanbase

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