Bewertung

Review: #13.03 Patience

Foto: Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #13.03 Patience kommt man langsam wieder in den üblichen "Supernatural"-Rhythmus: Ein Fall der Woche zusammen mit dem Hauptthema der Staffel und ein paar Brudermomenten. Dabei schafft man es nicht nur, ein altbekanntes Gesicht zurückzubringen, sondern baut gleichzeitig am Rande den Spin-Off weiter auf.

"Save my family, Dean Winchester."

Dank des Anrufs von Missouri hat Dean die Gelegenheit, ein paar Meilen zwischen sich und Jack zu bringen und sich ein bisschen abzulenken. Der Fall an sich war ganz interessant, vor allem, weil mit dem Gespenst mal wieder eines der grusligeren Monster auftaucht (großes Horrorklischee: Das Monster versteckt sich im Wandschrank). Das eigentlich Faszinierende waren aber die Vorhersagen, die die Hellseherinnen getroffen haben. Zum Beispiel Missouri, die den Tod ihrer Familie vorhersagt. Das hat mich an die Folge #1.14 Albtraum erinnert, in der Sam die Tode von den besonderen Kindern gesehen hat, bevor sie passiert sind. Trotzdem, warum musste Missouri sterben? Es hätte nichts an dem Fall geändert, wenn sie irgendwie davon gekommen wäre. Typisch, wieder ein Bekannter weniger für die Winchesters. Immerhin ist sie dem Gespenst furchtlos entgegengetreten, aber das ist auch schon das einzig Gute, was mir dazu einfällt.

Viel besser haben mir da die Vorhersehungen von Patience gefallen. Denn die waren teilweise so glaubhaft gefilmt, dass man sich nicht sicher sein konnte, ob man nun die Realität oder eine Vision vor sich hat. Gerade bei der zweiten Szene, in der die gefangene Patience sieht, wie ihr Rettungsversuch gehörig schiefläuft, war ich mir erst dann hundertprozentig sicher, dass es nicht real sein kann, als Dean umgebracht wurde. Die folgende Montage, als Patience wie auch schon in der Schule merkt, dass ihre Vision Wirklichkeit wird und den anderen hilft, war richtig toll gemacht.

"Guess I'm psychic."

Überhaupt ist mir Patience sehr sympathisch. Was wohl gut ist, denn es gab mehr als genug Anspielungen darauf, dass sie vielleicht beim Spin Off mitmachen wird. Zunächst mal Jody, die ihr ganz offen anbietet, dass sie jeder Zeit zu ihr kommen kann, so wie sie es auch schon bei Alex gemacht hat. Dabei kann sie Patience auch gleich einen guten Rat geben. Nämlich, dass es ihre Entscheidung ist, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Egal, ob ihr Dad schlechte Erfahrungen mit ihrer Gabe gemacht hat und Angst um sie hat. Egal, ob Dean meint, dass es ein freudloses und grausames Leben ist (was mal wieder zeigt, wie es gerade gefühlstechnisch um ihn steht). Patience muss für sich selbst überlegen, ob sie den Weg ihrer Großmutter einschlagen oder weiter ein normales Leben leben möchte. Und so wie sie im Laufe der Folge zur Erkenntnis gekommen ist, dass sie überhaupt Fähigkeiten besitzt und später scheinbar auch Frieden damit gefunden hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass es ein Wiedersehen geben wird.

"Dean, Cas.. my family helped me through that. So now I want to help you."

Während sich der Actionteil der Folge mal außerhalb der Hauptstory abgespielt hat, bekomme ich endlich mein Gespräch zwischen den Brüdern, bei denen die Gründe für ihr Handeln offengelegt werden. Das heißt, Sam erzählt Jack ja schon vorher, warum er sich so um ihn bemüht. Nachdem der sich mit Schuldgefühlen herumplagt und vor lauter Angst und Unsicherheit seine Fähigkeiten eh schon nicht mehr einsetzen kann, macht ihm Sam klar, dass das alles nicht Jacks Schuld ist. Wie schon zu vermuten war, erkennt sich Sam in Jack wieder. Er hat sich immer so gefühlt, als würde er nirgendwo dazugehören, spürte eine Dunkelheit in sich, hatte diese Fähigkeiten, die keiner verstand und allen, selbst seiner Familie, unheimlich waren. Nur dank seiner Familie hat er diese Zeit überstanden und genau deswegen möchte er nun Jack helfen. Weil der ja sonst keinen mehr hat. Das zeigt mal wieder das große Herz von Sam, der lieber mal ein bisschen zu viel Hoffnung hat und das Gute im Menschen sieht. Gleichzeitig kam es mir aber auch so vor, als käme diese kleine Ansprache nicht nur bei Sam von Herzen, sondern auch bei Jared Padalecki, der ja mit seiner "Always Keep Fighting"-Kampagne ähnliche Thematiken aus dem echten Leben anspricht.

"All I see is everyone we lost."

Und ein Schwenk zur zweiten bedeutenden Szene der Folge: Dem Gespräch zwischen Sam und Dean. Ich kann es nur erneut sagen, es ist schön, dass die beiden zeitnah miteinander reden und nicht ewig gegeneinander arbeiten. Allerdings ist Jack wohl auch einfach ein viel zu offensichtliches Problem, als dass man es klassisch im Winchester-Style verdrängen könnte. Auf jeden Fall kommt Sam mit dem genau gleichen Argument wie auch schon bei Jack. Dass er damals genauso war. Dass er sogar so ein Freak war, dass John selbst als letzten Wunsch von Dean wollte, dass er Sam tötet (hach ja, schöne Familienerinnerungen). Nur hat Dean das nicht getan, sondern alles gegeben, um seinen Bruder zu retten. Und siehe da, es hat geklappt, sie haben Dämonenblut, höllische Pläne, das Schicksal als Luzifers Hülle und Sams Seelenlosigkeit hinter sich gelassen. Aber Dean meint nur, dass Jack es nicht verdient hat. Weil er eben nicht darüber hinwegsehen kann, wen sie alles wegen ihm verloren haben. Weil Jack im Gegensatz zu Sam nun einmal nicht sein Bruder ist, nicht seine Aufgabe. Für Dean bedeutet es wohl nicht viel, dass Jack nichts davon bewusst getan hat (zumindest, wenn wir davon ausgehen, dass er tatsächlich gut ist). Da kristallisiert sich schon wieder ein bisschen das Grundproblem der Winchesters heraus: Dass die Familie mit anderen Maßstäben gesehen wird. Grundsätzlich ist das verständlich und logisch. Nur dass sie für die Familie eben doch bedeutendere Entscheidungen treffen als ein normaler Mensch es tun könnte. Von dem her verlange ich von Dean ja gar nicht, dass er sich Sam komplett anschließt. Ein bisschen gesunde Vorsicht kann nicht schaden und es muss ja nicht alles vergeben und vergessen sein. Nur etwas mehr Offenheit wäre nicht schlecht.

Wobei ich mir nach der letzten Szene gut vorstellen könnte, dass sich an Deans Einstellung bald etwas ändern wird. Denn Überraschung: Jack bekommt die Unterhaltung der beiden zufällig mit und erfährt, dass er es letztlich war, der Castiel irgendwie ins Verderben gestürzt hat. Auftritt: Emotionen und leuchtende Augen. Und siehe da, plötzlich sehen wir Cas. Cas, der irgendwo im Nichts am Boden liegt und die Augen öffnet. Nur wo ist das? Die Parallelwelt? Der Himmel? Die Hölle? Das große Nichts? Eigentlich auch egal, Hauptsache Castiel ist wieder im Rennen und findet seinen Weg zurück.

Fazit

In dieser Folge werden die Geschehnisse in der Haupthandlung ein wenig zurückgefahren und machen dafür Platz für ein paar nötige Gespräche. Während Teile der Folge dafür verwendet wurden, unauffällig weiter Vorarbeit für den Spin-Off zu leisten, endet die Folge mit Castiels Erwachen in einem ziemlichen Cliffhanger.

Denise D. - myFanbase

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