Bewertung

Review: #2.17 Herz

#2.17 Herz steht für mich als Wendepunkt da. Es ist die Folge, in der es vor allem um das Erfassen der gesamten Lage geht, in der sich Dean aufgrund seines Versprechens John gegenüber befindet. Und es ist endlich die lang ersehnte Sam-Folge, auf die jeder seit #1.13 Route 666 wartet.

(K)Ein seltenes Vergnügen

Dean und Sam sind in San Francisco und jagen einen Werwolf. Gleich zu Anfang lernt man Maddison kennen, eine taffe, sexy Frau. Sie ist selbstbewusst und weiß, was sie will. Natürlich passiert ihr nichts, sie findet nur die Leiche. Eine der bisher wohl coolsten Leichen der Serie. Irgendwie kann ich mir gut vorstellen, dass ProSieben die Szene heraus schneidet. Schade. Maddison wird von ihrem Exfreund verfolgt, ein stalkender, miesepetriger und ziemlich mies aussehender Typ in schmutzigen Klamotten. Er kommt auch gleich ins Visier der Brüder. Sie glauben, in ihm den Werwolf gefunden zu haben, da er damals Maddison verdächtigte, mit ihrem Chef, also der coolen Leiche, eine Affäre gehabt zu haben. Das stimmt natürlich nicht.

Der Kampf

Sam: "In Ordnung, ich bleibe, du gehst."

Dean: "Vergiss es. Du verfolgst diesen Grusel-Ex. Ich bleibe hier bei der heißen Braut."

Sam: "Alter, warum schnappst du dir immer die süßen Mädchen?"

Dean: "Weil ich älter bin."

Sam: "Nein, vergiss es. Wir klären das auf die altmodische Art."

Sam hebt die Faust und man glaubt tatsächlich, dass die Brüder sich im nächsten Moment um das Mädchen schlagen werden. Doch das erste Grinsen in einer Reihe von Schmunzelszenen huscht über mein Gesicht: Schere – Stein – Papier. Das haben sie wohl schon häufiger gespielt. Sam gewinnt, weil er weiß, dass Dean immer (!) Schere nimmt. Zu gut, wie dieser sich darüber aufregt. Aber selbst einer Niederlage kann er etwas Gutes abgewinnen. Er ruft Sam an, als die beiden alleine sind, und weiß genau, dass dieser wie ein Langweiler auf der Couch sitzt und nicht weiß, was er mit Maddison reden soll. Zum Lachen.

Davor breitet Maddison ihre gesamte String-Sammlung vor Sam aus, der ganz der gut Erzogene die Flucht ergreift. Als Maddison sich neben ihm nieder lässt, um eine Seifenoper zu gucken, kann Sam nicht anders und muss darüber schnaufen. Er ist sichtlich begeistert, doch am Ende der Folge beginnt endlich das Eis zu schmelzen und die beiden unterhalten sich. Auch wenn die ganze Unterredung mehr von einem Telefongespräch zwischen zwei Frauen hat. Weil man Flirtversuche von Sam wenig gewohnt ist, steht das in totalem Kontrast zu Deans Dauergeflirte.

Der Werwolf

Maddison legt sich irgendwann schlafen und Dean lungert vor Kurts Fenster, da die Brüder noch immer vermuten, dass dieser der Werwolf ist. Es kommt anders: Fenster zerbrechen und Dean wird niedergeschlagen – von Werwolf-Maddison. Wirklich beängstigend die Szene. Als Dean wieder zu sich kommt, ist Kurt ein Haufen Fleisch und Maddison verschwunden. Er ruft Sam an, um ihn zu warnen, dass Maddison der Werwolf ist. Das kann er gar nicht glauben, doch die Wunde an ihrem Arm spricht Bände. Offensichtlich hat sie keine Erinnerung daran, dass sie sich in der Nacht verwandelt. Um sie nicht töten zu müssen, denn das will Sam nicht, gehen sie einer Legende auf den Grund, wonach man den Wolf, der einen infiziert hat, töten muss. Lange Rede, kurzer Sinn: Sie töten ihn. Dann machen sie zu dritt eine Nacht durch, der Bann scheint gebrochen.

"Er denkt, dass du heute noch Sex hast"

Nach der Nacht verabschiedet sich Dean unauffällig, er scheint erkannt zu haben, dass er bei Maddison nicht landen kann. Kaum ist Dean weg, fallen die beiden auch übereinander her. Diese heiße Szene stellt die aus Folge #1.13 von Dean in den Schatten. Sam und Maddison schlafen danach Arm in Arm ein. Irgendwann wacht Sam auf, Maddison ist verschwunden. Sie flieht gerade aus dem Fenster – als Werwolf.

Das Ende und die Erleuchtung

Als die Brüder Maddison gefunden haben, wissen alle, dass es keine Rettung gibt. Sie muss getötet werden. Sie versteht es. Sie fleht Sam an, es zu tun, doch dieser will nicht. Er findet sich in der selben Situation wieder, in die er Dean schon zwei Mal zuvor gebracht hatte. Er kann eine unschuldige Frau nicht kaltblütig ermorden. Menschen, die nah am Wasser gebaut haben, kann an dieser Stelle schon einmal die ein oder andere Träne davonlaufen. Es ist ja auch zum Heulen, die Emotionen, die Dean verbirgt, scheinen bei Sam ungefiltert durch. Er kann seine Tränen nicht zurückhalten, er ist absolut verzweifelt, will das Mädchen nicht töten. Dean will ihm diese Aufgabe abnehmen, doch Sam besteht darauf, dass er es tut. Man sieht nicht, wie er Maddison erschießt, man sieht Dean und hört den Schuss.

Fazit

Sam begreift endlich, wie Dean sich fühlen muss, wenn er ihn um seine Ermordung anfleht. Die Folge ist so emotional. Zwischen Lachen, Weinen und Erotik hat sie alles. Leider tritt die Geschichte um den Werwolf zu sehr in den Vordergrund und überspielt manchmal zu sehr die eigentliche Intention der Folge. Die Musikwahl lässt an mancher Stelle leider auch zu wünschen übrig, jedoch sind die Kameraeinstellungen klasse.

Jamie Lisa H. - myFanbase

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