Bewertung

Review: #4.03 Am Anfang war...

Die vierte Staffel von "Supernatural" ist anders als alles, was wir bis jetzt zu sehen bekommen haben, einfach durch die Tatsache, dass wir Fans in der Luft hängen gelassen werden. Bis jetzt konnte man sich auf Dinge verlassen, wie zum Beispiel die Beziehung der Jungs. Die war immer gut, immer nett anzusehen, die Welt war durch diese Fixpunkte im Großen und Ganzen in Ordnung. Jetzt wird auf einmal alles durcheinandergewirbelt, worauf wir uns alle so schön ausgeruht haben. Aber anscheinend wollen die Serienmacher, dass wir unsere Gemüter aus den weichen Gedankenbetten schwingen und wieder ein wenig beginnen müssen mitzufiebern.

Sam und Dean – die Brüder auf der Kippe

Das für mich Überraschendste ist die wirklich drastische Entwicklung in der Beziehung zwischen den Winchester-Brüdern. Ich persönlich vermisse die stillen Momente zwischen Sam und Dean und langsam aber sicher nervt die Geheimniskrämerei. Es ist im Grunde klar, dass zumindest dieses Thema nächste Folge ein Ende hat, aber die Konsequenzen davon will ich mir gar nicht erst ausmalen. Im Moment sieht es ganz nach einem Entzweien des Bruderpaares aus und das will mir so gar nicht gefallen. Zwar haben wir gerade in dieser Folge erfahren, dass bei den Jägern aus Kansas alles möglich ist, aber ob dieser Riss wieder zu kitten ist? Scheint fragwürdig. Immerhin, das muss man dem neuen Aspekt lassen, wird die Spannung weiter gehalten, was ja auch einiges wert ist.

Dean und Mary

Dass zumindest Dean noch zu jenen emotionalen Höhepunkten, die wir alle so lieben, in der Lage ist, zeigt die Szene mit seiner Mutter. Prinzipiell ist die Storyline der Episode der Hammer. Die Familiengegebenheiten, das große Geheimnis hinter Marys Herkunft, Johns "ziviles" Leben, das alles verbunden mit der herausragenden schauspielerischen Leistung aller Beteiligter macht die Folge zu einem Gusto-Stück gleich zu Beginn der neuen Staffel, zumal es wahrscheinlich alle aus den Socken gehauen hat. Und die oben erwähnte Unterhaltung zwischen Dean und Mary war – für mich – bis jetzt eine der schönsten Momente der Serie überhaupt. In dem ganzen liegt eine gewisse Stille, die beinahe fühlbar wird. Und man merkt, wie sich Dean im Laufe der letzten Zeit verändert hat. Er ist weicher geworden, ruhiger. Absolut begrüßenswert, zumal ja der Humor nicht zu kurz kommt.

VW vs. Chevy

Beispiele gäbe es ja genug: vom Diner über die ständigen "Zurück in die Zukunft"-Witze bis hin zu der grandiosen Auto-Szene. Dass Dean seinen Vater dazu überredet, das Auto zu kaufen, das Jahrzehnte später sein "Baby" wird, ist grandios. Und wirklich – wer könnte sich denn den VW-Bus als dritten Hauptdarsteller der Serie vorstellen?

Castiel, Azazel und das Schicksal Deans

Allerdings bringt einen das Auto unweigerlich auf einen gewissen Knackpunkt. Wenn es Dean war, der seinem Vater zu dem Wagen geraten hat, dann ist er auch verantwortlich dafür, dass er in der Gegenwart dieses Auto fährt. Er war aber auch derjenige, der Marys Familie auf den Gelbäugigen Dämon aufmerksam gemacht und damit erst Azazel mit seiner Mutter bekannt gemacht hat. Ist Dean also vielleicht sogar selbst schuld an seinem eigenen Schicksal und dem seiner Familie? Greift Castiel vielleicht schon zum zweiten Mal ein?

Womit wir, um jetzt endlich auf das absolut Positive dieser Folge zu kommen, bei Azazel und Castiel angekommen wären. Der Gelbäugige Dämon ist, das dürfte keinem entgangen sein, mein absoluter Antiheld. Perfekter kann man einen Erzfeind nicht schleifen. Mir persönlich gefiel zwar Fredric Lehne in seiner Darstellung um einiges besser als Mitch Pileggi, aber das ist wirklich Geschmackssache, zumal Deans "Opa" den Charme des Bösewichts beinahe genauso rüberbringt wie sein Vorgänger. Ich hätte nichts dagegen den, wenn man so sagen kann, Ur-Dämon der Serie wieder öfter zu sehen, wobei ich wahrscheinlich darin enttäuscht werde.

Was aber insofern nichts macht, als dass auf der anderen Seite ein ebenso guter/böser Mitstreiter an Deans Seite steht. Castiel hat mich in dieser Folge vollends überzeugt. Dass ein Engel einem die Gänsehaut über den Rücken treiben kann, einzig dadurch, dass er am Bett sitzt, ist eine Kunst für sich. Und die Undurchschaubarkeit seiner gesamten Existenz macht ihn perfekt für die Serie. Bleibt zu hoffen, dass wir länger viel von ihm haben.

Fazit

Viele Informationen für eine Folge, aber dennoch sehr genial. Punkteabzug für die Richtung, in die die Beziehung der Brüder im Moment zeigt. Der Weg, den die beiden beschreiten, scheint mir ebenso finster, wie der Trip, auf dem Sam gerade ist. Schade um die Szenen, die so für uns Fans verloren gehen.

Eva K. - myFanbase

Die Serie "Supernatural" ansehen:


Vorherige Review:
#4.02 Die Zeugen
Alle ReviewsNächste Review:
#4.04 Metamorphose

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Supernatural" über die Folge #4.03 Am Anfang war... diskutieren.