Bewertung

Review: #5.02 Der Krieg

In der zweiten Folge der neuen Staffel zeigt "Supernatural" wieder einmal, wie man eine scheinbar unbedeutende Geschichte an den roten Faden des Handlungsbogens anknüpft. Und das auf äußerst eindrucksvolle Weise.

Von seltenen Amuletten...

Gleich zu Beginn der Folge trifft man als Zuschauer auf äußerst merkwürdige Entwicklungen. So scheint Castiel zwar stark genug zu sein, um Zachariah zu drohen, er ist aber nicht mehr in der Lage zu heilen. Selbst wenn einem diese scheinbar entgegengesetzte Entwicklung nicht ganz einleuchtet, muss man sich wohl oder übel in diesem Punkt der Logik der Autoren unterwerfen. Dies trifft wohl auch im Fall "Mysteriöses Amulett" zu, der ja schon einmal näher beleuchtet wurde, nämlich in der Folge #3.08 Übernatürliche Weihnachten. Damals wurde ganz klar erwähnt, dass Sam das Amulett von Bobby bekommen hat. Jetzt stellt sich heraus, dass Deans Glücksbringer in Gottes Anwesenheit heiß wird. Nicht nur, dass sich hier durch ein paar Zufälle zu viel ein Ausweg ergibt, er ergibt sich auch noch, ohne, dass es zuvor jemand bemerkt hätte. Gerade Bobby, der sonst über alles Bescheid weiß, der alles kennt und immer zur Stelle ist, wenn man in braucht, gerade er hat keine Ahnung von einem sehr seltenen und mächtigen Gegenstand, den er rein zufällig auch noch Sam geschenkt hat. Meiner Meinung nach ebenfalls ein wenig überzogen, aber gut, das ist jetzt wohl nicht mehr zu ändern.

Gerettet wird die Szene einmal mehr von Misha Collins, der als Castiel nicht nur in ernsten Situationen so gut ist, dass es einem eine Gänsehaut über den Rücken jagt, sondern auch humoristisch die Serie bereichert, wenn er mit seiner Verständnislosigkeit gegenüber der menschlichen Ausdrucksweise auf den grob auffälligen Sarkasmus Deans stößt. Der "Engel für alle Fälle" ist ohne Zweifel ein Gewinn für die Serie, auch wenn dieser nicht ganz ungetrübt bleibt. Denn Cas und Dean scheinen endgültig eine bessere Dynamik entwickelt zu haben, als die Winchesters unter sich, die ja eigentlich die Stützen der Serie sein sollten.

...den Reitern der Apokalypse...

Die Geschichte der Woche zeigt sich um einiges runder, als die Anfangsszene. In einem Dorf gehen Leute aufeinander los, weil sie offenbar von Dämonen besessen sind. Rufus holt nicht nur Sam und Dean zu Hilfe, sondern auch Ellen und Jo, von denen man in letzter Zeit viel zu wenig gesehen hat. Das wird jetzt wett gemacht, denn beide zeigen sich von ihrer besten Seite. Im Nachhinein fragt man sich, wie "Supernatural" ohne sie ausgekommen ist.

Wie sich die Ereignisse zum Wendepunkt hin entwickeln, ist schlichtweg grandios. Das Misstrauen in der kleinen Ortschaft unterstreicht nur das gestörte Vertrauen der Winchesters, die sich regelrecht an die Gurgel gehen. Dass einer der apokalyptischen Reiter dahinter stecken könnte, hätte man sich denken können, ich persönlich habe diesen Schluss nicht gezogen. Umso erstaunlicher ist es, dass Dean ohne die Hilfe Bobbys oder Sams auf des Rätsels Lösung gestoßen ist. Der rote Mustang ist mir zwar schon am Anfang der Folge aufgefallen, aber der Zusammenhang mit dem roten Pferd des Krieges ist mir bis zuletzt nicht klar geworden. Umso positiver finde ich diese positive Entwicklung innerhalb der Folge. Man darf gespannt sein, welche Tricks die anderen Reiter aus dem Ärmel schütteln und ob sie es mit der schlichten Gerissenheit des Krieges aufnehmen können.

...und getrennten Wegen

Abgesehen von der Nebenhandlung rund um das Amulett und die weitaus größere Geschichte rund um den Krieg, gab es noch eine Entwicklung, die die nähere Zukunft der Winchesters maßgeblich verändern könnte. Denn direkt nach dem Fall, inmitten beinahe störend wirkender Idylle, gesteht Sam Dean, dass er sich der Jagd nicht mehr gewachsen fühlt. Und in erschreckender Sachlichkeit stimmt Dean ihm ohne zu zögern zu. Die Brüder gehen also getrennte Wege, und damit sollte eigentlich für jeden Fan eine Welt zusammen brechen, denn eine Trennung der beiden hat bis jetzt in "Supernatural" immer Schlechtes mit sich gebracht. Dass doch noch ein letzter Hoffnungsschimmer für die beiden am Horizont einsam vor sich hin funkelt, beweisen Sams bedrückte Miene und Deans Angebot, seinem kleinen Bruder den Impala zu überlassen.

Dennoch – seit Beginn der vierten Staffel hofft man auf eine Besserung in der Beziehung zwischen Sam und Dean und hofft und hofft und wird doch nie zufrieden gestellt. Langsam aber sicher sollten wir uns alle damit abfinden, dass es nie mehr so wird, wie es einmal war. Und obwohl das schwer fällt, könnte die Serie aus diesem Verlust etwas gewinnen. Was, ist mir bis jetzt zwar schleierhaft, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

Fazit

Trotz der Unstimmigkeiten am Anfang eine sehr runde Folge, die generell für sich steht, aber doch immer wieder kleine Fenster in die Zukunft öffnet und diese wohl mit dem Episodenende entscheidend mitgestalten wird.

Eva K. - myFanbase

Die Serie "Supernatural" ansehen:


Vorherige Review:
#5.01 Mein Name ist Luzifer
Alle ReviewsNächste Review:
#5.03 Sei Du Selbst

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Supernatural" über die Folge #5.02 Der Krieg diskutieren.