Bewertung

Review: #5.06 Die Kinder sind unsere Zukunft

Die Grundidee der Episode war grandios, soviel vorab. Deshalb weiß ich auch nicht genau, warum sich die Langeweile Schritt für Schritt ihren Weg durch diese Folge gebahnt hat…

Juckpulver, Elektroschocks und die Zahnfee

Der Fall begann düster. Und damit meine ich wirklich düster. Ein Mädchen, das sich selbst das Gehirn auskratzt, das ließ viel erwarten. Leider kam später bis auf die bärtige Zahnfee nichts Großartiges mehr nach. Diese war zwar durch ihre Skurrilität beinahe schon wieder lustig, aber andererseits war es wohl der Horror-Höhepunkt der Folge, als dieses Monster im rosa Tutu einem liebenden Familienvater jeden Zahn einzeln zieht. Sollte ich zukünftig Kinder haben, ich weiß schon jetzt, welche Geschichte ich ihnen mit Sicherheit nicht erzählen werde.

Obwohl der Fall zweifelsohne seine lichten Momente hatte – er erinnerte mich doch ein wenig zu sehr an #3.05 Gute-Nacht-Geschichten. Und obwohl die Auflösung letzten Endes eine andere war, blieb deshalb der, nach dem starken Einstieg erwartete, Nervenkitzel leider aus.

Der Antichrist

Dass hinter all dem der Glaube eines kleinen Kindes steckt, das in Wirklichkeit halb Dämon und halb Mensch ist, sozusagen der Antichrist, kam dann doch ein wenig überraschend. An dieser Stelle wieder einmal großes Lob an die Kinder-Schauspieler in "Supernatural" – Gattlin Griffith war als Jesse grandios. Man kauft dem Kleinen sowohl seine Unschuld zu Anfang ab, als auch seine Angst, als er schließlich die Wahrheit über sich erfährt. Aber auch Jesse ließ den großen Höhepunkt vermissen. Bei dem Jungen gehe ich allerdings davon aus, dass der große Showdown noch in einer anderen Folge kommt. Zumindest bleibt dies zu hoffen, denn die Figur hat so viel Potential, dass es beinahe ein Verbrechen wäre, es nicht auszuschöpfen.

Sam und Castiel

Ich muss sagen, dass für mich nur an einem Punkt Hochspannung aufkam – bei dem Streit zwischen Sam und Castiel. Bis jetzt hat sich der Engel mit seiner Meinung über den letzten Siegelbruch zurück gehalten, und auf einmal steht das Thema "falsche Entscheidung" wieder im Raum. Zwar liegt in Castiels Vorwurf weniger Feindseligkeit, als einfach der Zorn des Augenblicks, aber trotzdem lässt er an Sams Schuld hier so wenig Zweifel wie bereits Dean vor ihm. Die Spannungen zwischen Sam und Cas sind an dieser Stelle durchaus interessant, da sie im Unklaren lässt, ob die Loyalität des Engels beiden Winchesters oder doch nur Dean allein gilt, und warum die Schuld des älteren Bruders nie thematisiert wird, immerhin liegt Dean bei der Schuldfrage anteilsmäßig nicht schlecht im Rennen.

Obwohl ich den Antworten auf diese Fragen nicht abgeneigt bin, so ist für mich dennoch der Punkt beinahe, wenn auch noch nicht ganz, erreicht, an dem diese Spannungen innerhalb der Gruppe langsam der Vergangenheit angehören sollten. Es wird an der Zeit, dass alle – inklusive Sam selbst – über dessen ungewollten Verrat hinweg kommen. Die Jungs haben sich wieder zusammengerauft, sie wissen, dass sie nicht ohne einander können. Meiner Meinung könnte die "Sam-konnte-nicht-die-richtige-Entscheidung-treffen"-Diskussion bald überflüssig und nervig werden.

Ganz im Gegensatz dazu zeigt Cas wieder einen Aspekt seines Charakters, der beinahe schon in Vergessenheit geraten ist – Skrupellosigkeit. Denn obwohl er scheinbar der letzte anständige Engel auf Erden ist, würde er doch nicht davor zurückschrecken, ein kleines Kind umzubringen, wenn es der Sache dient. Dieses Thema ist ebenfalls ein Punkt, der in der Zukunft noch für einigen Sprengstoff in der Serie sorgen könnte.

Dean

Dean spielt in dieser Folge eine eher untergeordnete Rolle, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Denn abgesehen davon, dass er bis über die Hälfte der Sendung einen Anzug trägt (bei den Jungs immer positiv), tut es gut, ihn wegen etwas so Banalem, wie einem Furzkissen grinsen zu sehen. Solche Momente erinnern einen beinahe an den Dean der ersten Staffel, als die Welt noch nicht kurz vor ihrem Untergang stand, und bieten eine wohltuende Abwechslung zu den ernsten Tönen der Endzeit-Episoden.

Fazit

An der Folge ist nichts wirklich schlecht, aber sie konnte meiner Meinung nach auch kein Feuerwerk zünden. Demnach dümpelt sie gekonnt im Mittelmaß dahin. Eigentlich ist Langeweile für jede Folge tödlich, dennoch rettet diese sich durch einige Anspielungen, die für die Zukunft der Staffel wichtig sein könnten, vor einem vernichtenden Urteil.

Eva K. – myFanbase

Die Serie "Supernatural" ansehen:


Vorherige Review:
#5.05 Die falschen Götter
Alle ReviewsNächste Review:
#5.07 Der seltsame Fall des Dean Winchester

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Supernatural" über die Folge #5.06 Die Kinder sind unsere Zukunft diskutieren.