Bewertung

Review: #5.06 Die Kinder sind unsere Zukunft

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Misha Collins, AECON
© myFanbase/Nicole Oebel

Folge 6 der fünften Staffel beginnt sehr interessant. Ein Mädchen sitzt vor einem Fernseher und hat eine Haarbürste in der Hand. Ich fühlte mich direkt an "The Ring" erinnert, aber es kam dann ja ganz anders. Das Mädchen ist nämlich Babysitter für einen kleinen Jungen, und als die Eltern von eben diesem Jungen nach Hause kommen, finden sie die Babysitterin tot vor. Wie wir später erfahren dürfen, hat sie sich ihr Hirn selbst ausgekratzt. Ich fand das richtig heftig. Alleine schon die Vorstellung davon, wie man sich selbst so etwas antut ist schmerzhaft! Klasse, sowas brauche ich in einer solchen Serie. Es kommt heraus, dass der Junge seiner Babysitterin Juckpulver in die Bürste geschüttet hat.

Nicht minder skurril geht es dann weiter, als Dean und Sam erfahren, dass ein weiterer Mensch umgekommen ist. Dieses mal durch einen Elektroschocker. Keinen richtigen, sondern eben einen dieser Scherzartikel. Als Dean und Sam das Teil aber testen, grillt es einen kompletten Braten und die beiden staunen nicht schlecht. Als sie dann in einen Scherzartikelladen gehen, weil sie zunächst davon ausgehen, dass der Besitzer eine mächtige Hexe sein muss, wird es wieder Mal sehr lustig. Dean grillt ein Plastikhuhn mit dem Elektorschocker und der Besitzer des Ladens erleidet einen kleinen Nervenzusammenbruch. Herrlich fand ich wie die beiden dann darauf kamen, dass dieser wohl doch keine mächtige Hexe ist.

Düstere Legenden meets Supernatural

Weiter geht es dann mit einem Vater, der seinem Kind einen Zahn unter das Kopfkissen legt und ihm erklärt, dass die Zahnfee ihr dafür Geld geben wird. Das Mädchen findet dies allerdings gruselig und so kommt es, dass sie ihren Zahn Nachts unter das Kopfkissen des Vaters legt. Wie zu erwarten, erscheint auch prompt die Zahnfee, welche ein bärtiger Kerl in rosa Tütü ist. Leider ist die Zahnfee dann aber nicht ganz so nett, wie man sich denken könnte, denn sie zieht dem armen Vater alle 32 Zähne! Ich habe sowieso schon Panik vor allem, was mit Zähnen zu tun hat, und so fand diese Szene richtig erschreckend und dachte nur bei mir selbst... ich lege nie wieder einen Zahn unter mein Kopfkissen. Okay, die fallen mir sowieso nicht mehr aus. Dass die Zahnfee dem Vater dann im Gegenzug auch tatsächlich noch 32 25-Cent Stücke unter das Kopfkissen gelegt hat (eine Münze für jeden Zahn) war dann wieder herrlich witzig. Im Krankenhaus erfahren Sam und Dean dann von einem weiteren Vorfall, bei dem das Gesicht einer Person durch die Vermischung von Cola und einem Pfefferminzbonbon deformiert wurde. Dean darf hierbei eine Grimasse schneiden, die mich sehr zum Lachen gebracht hat. Der Junge hat einfach großes komödiantisches Talent.

Was zur Hölle ist hier los?

Die beiden Brüder finden heraus, dass alle diese Vorfälle im Umkreis von zwei Meilen geschehen sind und entschließen sich, zum Zentrum dieses Umkreises zu fahren. Bevor sie fahren, bringen uns die Autoren noch durch einen kleinen Gag zum Grinsen. Dean hat Haare an den Händen und jeder, der sich ein bisschen mit der katholischen Kirche auskennt, weiß jawohl, was das zu bedeuten hat. Richtig, er hat gesündigt. Toll war hierbei das dicke Grinsen in seinem Gesicht, als er erklärt, dass ihm halt langweilig und die Krankenschwester nunmal heiß war. Typisch Dean halt!

Im Zentrum jedenfalls finden sie ein Haus vor, welches von einem kleinen Jungen namens Jesse bewohnt wird. Es dauert natürlich nicht lange, und die Jungs finden durch einen höchst bedenklichen Test heraus, dass dieser Junge irgendwie für die Vorfälle verantwortlich ist. Dean überzeugt den Jungen nämlich davon, dass man von besagtem Elektroschocker nicht sterben kann und beweist dies, indem er es an Sam austestet. Ich fand das schon sehr krass, denn er hätte hier ja auch falsch liegen können, und dann wäre Sam nur noch Grillfleisch gewesen! Jedenfalls finden die beiden heraus, dass der Junge adoptiert wurde und suchen dessen wahre Mutter auf. Die hält die beiden prompt für Dämonen und schüttet ihnen erst einmal Salz ins Gesicht. Dies überrascht nicht nur die beiden Brüder, sondern auch den Zuschauer. Clever von den Autoren gemacht. Nicht weniger clever war das, was nun folgte. Die Mutter erklärt uns, dass sie während der neun Monate in denen sie mit Jesse schwanger war, von einem Dämon besessen war. Außerdem beteuert sie, dass sie noch Jungfrau sei. Wow! Das muss man erst einmal verdauen als Zuschauer und fragt sich ernsthaft, wohin diese Entwicklung führen wird.

The Antichrist is upon us!

Dean entschließt sich dazu, Castiel um Hilfe zu bitten, was mich sehr gefreut hat, denn ich sehe den Engel immer wieder gerne. Als die beiden in ihre (wahrscheinlich nur vorläufige) Wohnung gelangen, erwartet Castiel sie bereits dort. Doch auch er wird überrascht, als er sich hinsetzt und plötzlich ein extrem lautes und langes Furzgeräusch erklingt. Dean hat nämlich ein Furzkissen auf den Stuhl gelegt und findet das Ganze extrem komisch, wie man an seinem Grinsen sieht. Mein Highlight in dieser Szene ist aber, wie Castiel das Furzkissen wegzieht und herrlich trocken sagt "That wasn't me!". Ich musste doch extrem grinsen.

Castiel weiß jedenfalls, wer der Junge ist: Der Antichrist! Meine Augen weiteten sich zunächst, als ich dies hörte. Toll und vor allem schön intensiv wurde es dann, als Castiel erklärte, dass die Brüder den Jungen töten müssen. Vor allem Sam stellte sich hier dagegen und machte klar, dass er an das Gute im Menschen glaubt, auch wenn er selbst sich falsch entschieden hatte. Castiel aber beruft sich eben darauf, dass Sam sich falsch entschieden hatte und dass er einen solchen Fehler nicht mehr zulassen wird. Ganz starke Szene wie ich finde, die an Intensität wohl nur schwer zu überbieten ist.

Eine richtige Entscheidung?

Castiel taucht in der nächsten Szene beim Jungen auf und will diesen töten. Währenddessen nimmt der Dämon zum erneuten Mal von der Mutter Besitz, damit diese ihn zu Jesse, dem Antichrist führt. Als Dean und Sam schließlich bei Jesse ankommen, finden sie Castiel als Spielzeugfigur vor, was mich zunächst sehr schockiert hat! Denn was, wenn er nicht mehr zurückverwandelt wird? Dann wäre mein Lieblingsengel futsch, was mich sehr traurig gestimmt hätte. Bevor Dean und Sam dem Jungen aber erklären können, was Sache ist, taucht auch schon der Dämon auf. Dieser versucht den Jungen auf seine Seite zu ziehen, was dank Sam aber nicht gelingt. Als Dean und Sam ihm dann erklären, wer er ist und was momentan im Gange ist, liefert der Schauspieler von Jesse eine wahre Meisterleistung ab. Man kauft ihm diese ungeheuere Traurigkeit, die er empfindet, als er seine Eltern verlassen muss, sofort ab. Dass er dann allerdings ohne Dean und Sam verschwindet, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wieso verschwindet ein völlig verängstiges Kind, anstatt sich Leuten anzuschließen, die offensichtlich wissen, was mit ihm los ist? Für mich persönlich fehlt da ein bisschen die Logik, aber das ist verschmerzbar, da Jesse auch dafür gesorgt hat, dass Castiel seinen Normalzustand zurückerlangt.

Fazit

Letztlich ist es eine Folge mit sehr vielen komischen, aber zum Schluss eben auch einem recht tragischen Moment. Langweilig wird die Folge jedenfalls zu keinem Zeitpunkt, denn es ist immer etwas los. Außerdem wirft das Auftauchen des Antichrist natürlich auch einen Haufen neuer Fragen auf, welche für die Zukunft der Staffel sicherlich noch von Bedeutung sein werden. Für mich persönlich eine gute Folge.

Daniel Lefebvre - myFanbase

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