Bewertung

Review: #6.04 Immer Ärger mit Bobby

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Jim Beaver, AECON
© myFanbase/Nicole Oebel

Nach #5.15 Dead Men Don't Wear Plaid ist dies nun die zweite Bobby-zentrierte Folge, die auch gleichzeitig das Regiedebüt von Jensen Ackles darstellt. In vielen Serien ist es mittlerweile keine Seltenheit mehr, wenn ein Schauspieler sich auch hinter die Kamera wagt. Bei "Supernatural" war es somit auch an der Zeit und Jensen hat es ohne Probleme geschafft, sowohl die humorvollen als auch die ernsteren Momente gut in Szene zu setzen.

Everyday Life

Es ist einem nie so wirklich in den Sinn gekommen, darüber nachzudenken, wie der Alltag von Bobby aussieht. In dieser Folge bekam man einen guten Einblick und das, was man gesehen hat, animierte einen sowohl zum Lachen als auch zum Mitfühlen, da es scheinbar kein Zuckerschlecken ist, in Bobbys Haut zu stecken. Auch wenn man bei den meisten Szenen aus dem Schmunzeln gar nicht herauskam, sei es entweder bei Bobbys Einbruch in die Bücherei - in die er mehr hereinfällt als einbricht - oder als er ständig versucht, kurz Zeit für sich zu finden, ist es dennoch ziemlich traurig, dass der schon leicht in die Jahre gekommenene Mann keine Ruhe findet. Man war sich zwar dessen bewusst, dass Bobby der Retter in vielen Situationen war, vor allem für Sam und Dean, doch das diese Arbeit ihn so beschlagnahmt, davon hatte man keine Ahnung.

Natürlich kann es bei so einem straffen Zeitplan auch nicht funktionieren, eine nette Frau kennenzulernen. Marcy von nebenan hatte also von vornherein keine idealen Karten, wobei man sich auch nicht sicher sein kann, ob sie überhaupt Bobbys Typ entspricht. Höchstwahrscheinlich ist er aber so einsam, dass es ihn gefreut hätte, mit Marcy einen ruhigen Abend zu verbringen, doch letztere will ihn garantiert nicht wiedersehen. Das kann man der armen Frau auch nicht verübeln, schließlich sollte der Plan mit dem kaputten Holzhacker anders aufgehen. Liebe Autoren, gebt diesem Mann doch endlich eine Frau!

King of hell

Neben der ganzen Komik gab es noch ein durchaus ernstes Thema zu behandeln, in welches Crowley ganz stark involviert ist. Man kann sich noch daran erinnern, dass Bobby seine Seele am Ende der fünften Staffel verkauft hat, eigentlich aber sollte er diese zurückbekommen. Crowley scheint es sich jedoch anders überlegt zu haben, was für einen Dämon mehr als typisch ist und ihn ein wenig unsympathischer macht, auch wenn er nach wie vor Klasse besitzt. Es wäre interessant zu erfahren, ob es schon immer Crowleys Plan gewesen ist, sich die Hölle unter den Nagel zu reißen. In der Tat war er derjenige, der sehr viel für Sam und Dean getan hat, damit diese Luzifer besiegen und die Apokalypse aufhalten konnten. Das wollte er einerseits, um zu verhindern, dass die Dämonen das nächste Ziel Luzifers werden, aber andererseits ergibt es jetzt auch insofern Sinn, als dass er selber den Thron besteigen wollte.

Wie dem auch sei, Bobby gibt sich einige Mühe, um zu erreichen, dass er seine Seele zurückerlangt. Dabei habe ich keine einzige Sekunde daran gezweifelt, dass er dieses Resultat auch erreicht, denn wenn einer dafür geboren zu sein scheint, Informationen über jemanden zu sammeln, dann ist es Bobby. Tatkräftig wurde er dabei von Rufus und Sheriff Mills unterstützt, die ihrerseits für Humor sorgten. Rufus hatte ich dabei gar nicht mehr so unbefangen in Erinnerung, doch diese Seite steht ihm gut. Mit diesem Mann könnte man Pferde stehlen gehen, wenn er sogar keine Probleme damit hat, einen Ring herunterzuschlucken.

Dieser Ring gehört zu Crowleys Vergangenheit als Mensch, und um genauer zu sein zu seinem Sohn. Nicht nur Bobbys Leben wurde ein wenig stärker beleuchtet, sondern auch Crowleys. Dass Letzterer nur deswegen gestorben ist, weil er einen Deal eingegangen ist, ist mehr als nur passend und sein gestörtes Verhältnis zu seinem Sohn bringt ihn in die Bredouille. Die Idee weiß zu überzeugen, dass man einen Dämon töten kann, indem man seine Knochen verbrennt. Doch auch bei dieser Todesart gibt es einen Haken und zwar, dass auch das Gefäß, also der Mensch, in dem der Dämon sich befindet, stirbt.

We take you for granted

Die eigentlichen Hauptcharaktere sind ein wenig in den Hintergrund getreten und so bekam man von Sam und Dean nicht allzu viel zu Gesicht. Nichtsdestotrotz waren sie für Bobbys Plan unabdingbar, schließlich mussten sie nach Schottland fliegen, um Crowleys Knochen auszugraben. Dabei war es sehr erfreulich, dass auf Deans Angst vorm Fliegen eingegangen wurde. An dieser Stelle hätten die Autoren schnell in ein Fettschnäppchen treten können, doch sie haben alle möglichen Logikfehler vermieden. Desweiteren war es einfach nur herrlich mitanzusehen, wie Sam und Dean beengt in einem kleinen Auto durch Schottland fahren.

Zum Schluss muss noch das Telefonat zwischen Bobby, Sam und Dean erwähnt werden, welches den Höhepunkt der Folge markiert. Diese Szene ist einerseits so gelungen, da Bobby nochmal betont, wie viel ihm Sam und Dean bedeuten, auf der anderen Seite aber auch zu Recht so aufgebracht ist, da diese ihn nicht genug wertschätzen. Man musste erneut schmunzeln, als Bobby mit seinen Worten förmlich um sich schlug und die Brüder nur verdutzt zuhören konnten. Es ist schön, dass sie durchaus einsichtig waren und Bobby auch sofort geholfen haben, als er mit seiner Rede fertig war und die beiden wirklich gebraucht hat.

Fazit

Die Folge war einfach unterhaltsam, da sie durch viele humorvolle Momente überzeugen konnte und dabei den Ernst der Lage nicht außer Acht gelassen hat. Bobbys Leben wurde durch Jensen gut in Szene gesetzt und verschaffte einem interessante Einblicke. Nach wie vor ist es aber so, dass Bobby nicht die zentrale Figur der Serie ist und deswegen nur ab und zu im Zentrum stehen kann. Dieses Mal hat das Prinzip wunderbar funktioniert, doch Sam und Dean sollten nicht zu oft in den Hintergrund treten.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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