Bewertung

Review: #6.19 Krone der Schöpfung

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Misha Collins, AECON
© myFanbase/Nicole Oebel

Es läuft Schlag auf Schlag. Nachdem man in der letzten Folge in null Komma nichts an die Phönixasche herankam, die Eve töten kann, wird sie nun damit konfrontiert. Wenn man sich anschaut, seit wie vielen Folgen Eve präsent ist, dann fand das alles ein abruptes Ende.

Starships

Es hat mich sehr gefreut Lenore wiederzusehen, die zwar keine große Rolle spielt, aber einem durch ihre Selbstbeherrschung als Vampir sympathisch erscheint, indem sie versucht, keine Menschen zu töten. Es ist schade, dass sie sich den Tod gewünscht hat, obwohl ihre Beweggründe nachvollziehbar waren. Was mich an dieser Storyline allerdings gestört hat, war, wie einfach es war herauszufinden, wo Eve steckt. Wieso haben die Winchesters nicht schon viel früher irgendetwas unternommen, wenn sie bloß in Samuel Campbells Bibliothek nach einem Weg suchen mussten, um Eve zu töten und so schnell die nötigen Antworten erhielten? Plötzlich sind die Hindernisse wie weggeblasen.

In der Stadt, wo sich die Mutter aller Monster aufhält, geht währenddessen eine Art furchtbare Infektion herum, und bei solchen Situationen wird man immer wieder an #2.09 Croatan erinnert, wo eine Stadt von einem dämonischen Virus befallen war. Es entsteht sofort eine passende und angespannte Atmosphäre.

Die Szenen mit den Brüdern Jo und Ryan sind mir besonders positiv aufgefallen, denn natürlich wurde sofort eine Parallele zu Dean und Sam aufgebaut. Nicht umsonst bekamen die zwei Jungen so eine Aufmerksamkeit, denn Ryan war teil von Eves Plan. Doch nicht nur damit quält Eve die Brüder und vor allem Dean, sondern außderdem damit, dass sie die Gestalt von Mary annimmt. Die Autoren haben immer wieder ein Händchen dafür, die Bösen mit einem gewissen Charme darzustellen. Lucifer hat diese besondere Ausstrahlung und auch Eve erzeugt einen bleibenden Eindruck, der vielleicht auch ihr letzter war. So wirklich aber kann ich nicht glauben, dass das schon alles gewesen ist. Dean hatte auf jeden Fall erneut einen genialen Plan, als er die Phönixasche einfach mit Whiskey herunterschluckte, aber es wird eine Unausgewogenheit in dem Erzählvorgang der Handlungsstränge deutlich.

Zu Beginn der Staffel standen Sam und die Campbells im Fokus, dann tauchten Crowley und die Alphas auf, bis Sam wieder thematisiert wurde. Es folgte ein enttäuschender Wechsel zu Eve, weil das Hauptinteresse eigentlich bei Sams Erfahrungen aus der Hölle liegt. Mutter wurde als große Bedrohung dargestellt, was viel mehr Aufsehen erregt hat, als nötig gewesen war. Diese Storyline zog sich hin und ist jetzt plötzlich vorbei(?). Castiel und der Krieg im Himmel kamen zwischendurch als Einschub und man hat es kaum geschafft, wirklich Spannung diesbezüglich zu erzeugen. Man weiß so gut wie gar nichts darüber, was sich dort oben abspielt, und zudem wurde bisher darauf verzichtet, Neuigkeiten zu vermitteln, die beweisen, dass hier nicht umsonst so viel heiße Luft entsteht.

Doubts

Indem man Castiels Handeln immer fragwürdiger aussehen lässt, erweckt man zum ersten Mal mein Interesse für die Ereignisse im Himmel. Denn in dieser Folge platze eine Bombe: Crowley lebt, wofür Castiel verantwortlich ist, der nun mit dem Dämon zusammenarbeitet. Bei Bobby und Sam entstehen langsam Zweifel wegen Cas, doch auch als Zuschauer ist man ein wenig irritiert. Trotzdem bleibt er einfach unser Lieblingsengel, vor allem weil er keinen Sarkasmus versteht. In Crowley hätte Castiel insoweit einen Verbündeten gefunden, als dass beide ihr Interesse an den Seelen teilen. Beide wollen die Macht nutzen, die von den Seelen ausgeht. Castiel sucht verzweifelt nach Methoden, um Raphael zu besiegen und über Crowleys Intentionen kann man nie sicher sein.

Von den ganzen Storylines, die ich aufgezählt habe, bleiben jetzt der Krieg im Himmel, in den Crowley involviert ist, und Sam, mit der vom Tod errichteten Wand in seinem Kopf, übrig. Man kann es den Autoren nur raten, dass sie es dabei belassen und in die verbleibenden drei Folgen nicht zu viel quetschen wollen. Das bedeutet auch, dass sie einem endlich ein paar genaue Antworten geben. Sams Aufenthalt in der Hölle wurde schon lange nicht mehr thematisiert, was sehr enttäuschend ist, wenn man bedenkt, dass das der Hauptgrund war, weshalb man die sechste Staffel kaum erwarten konnte.

Fazit

Die Autoren haben sich zu viel vorgenommen und bisher keinem einzigen Handlungsstrang genügend Raum gegeben. Man hat das Gefühl, als hätten sie mehrere Handlungsfetzen parat, von denen sie wissen, wie sie sie zusammensetzen wollen, aber dafür hat der Zuschauer keine Ahnung davon, wo die Reise hingehen soll.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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