Bewertung

Review: #8.03 Herzschmerz

Foto: Jared Padalecki, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jared Padalecki, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Während letzte Woche neben der Hauptstoryline der Folge Deans Innenleben thematisiert wurde, macht Sam dieses Mal das emotionale Kernstück der Episode aus.

Dean möchte jagen und alles Böse töten, was ihm in den Weg kommt. Das hat mittlerweile jeder verstanden. Doch während Deans Abwesenheit im letzten Jahr hat sich Sam wieder einmal an den Gedanken an ein normales Leben gewöhnt und mit einem treuen Vierbeiner und einer Freundin erlebt, dass dieses Vorhaben nicht zwangsläufig unmöglich ist. Wie schon in den Jahren zuvor, wenn egal welcher der beiden Brüder den Wunsch nach einem anderen Leben geäußert hat, sind diese Sehnsüchtige stets nachvollziehbar. Und nach Deans gescheitertem Versuch mit Lisa und Ben in der sechsten Staffel war ich trotzdem konstant der Meinung, dass es für die Winchesters möglich wäre, das Dasein als Jäger aufzugeben und ein stinknormales Leben zu führen. Sie haben es einfach noch nie richtig probiert.

Es war also spannend mitanzusehen, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Brüder komplett verschiedene Ansichten über den Verlauf ihrer Zukunft haben. Im Auftakt konnte ich noch gar nicht verstehen, warum sich Sam nicht bemüht hat, nach Dean zu suchen, doch allmählich ergibt das alles einen Sinn. Dabei kommt man zu einer traurigen, wenn auch schon immer da gewesenen Erkenntnis. Die Brüder sind zwar abhängig voneinander, doch Dean brauchte Sam schon immer mehr, als es umgekehrt der Fall war. Schließlich war Sam derjenige, der nach Stanford gegangen ist und durchaus ein Leben ohne seine Familie führen konnte. Diese Erfahrung machte er im letzten Jahr erneut und für ihn funktioniert das. Er hat sich sogar bereits nach einem College umgesehen und plante offensichtlich, wieder zu studieren. Er ist, nach der Zeitrechnung bisher zu urteilen, um die dreißig und könnte diese ganzen Möglichkeiten noch nutzen. Für Dean ist das natürlich eine unangenehme, sogar schmerzliche Erfahrung, will er doch jagen und zwar mit Sam an seiner Seite, wie er selbst erneut in dieser Folge geäußert hat. Ihm kommt es nicht in den Sinn, daran zu denken, einen anderen Weg als sein Bruder einzuschlagen.

Damit wurde aufs Neue eine grundlegende Debatte herausgekramt, die jedoch nach wie vor ihre Berechtigung hat. Ich meine, wie lange können die beiden weitermachen? Sams Erinnerung zum Schluss war leider ein wenig zu kitschig mit dieser Musikuntermalung und Farbintensität, doch in seinem Kopf muss das wohl so aussehen. Im Vergleich zu dem, was er tagtäglich auf der Jagd erlebt, ist das einfach eine friedliche Vorstellung.

Zum Schluss beichtet Sam seinem Bruder, dass er, nachdem Kevin gefunden und vermutlich die Tore zur Hölle geschlossen sind, mit dem Jagen aufhört. Sicherlich ist hier noch nicht das letzte Wort gesprochen und dennoch sehe ich darin ein Versprechen, dass nach dieser Staffel Schluss ist. Sam möchte aussteigen, und mit der Storyline rund um die Tore zur Hölle könnte ein Ende für "Supernatural" geschaffen werden. Ein endgültiges. Mittlerweile könnte ich sogar damit leben, wenn die Brüder getrennte Wege gehen würden, weil das einfach auch zu ihrer Entwicklungen passt. Sollten sie sich trotzdem für den selben Weg entscheiden, dann hoffentlich für den, der ein normales Leben beinhaltet. Es wäre zu grausam mitanzusehen, wenn die Autoren Sams Entscheidung zum Ende der Staffel hin erneut ändern würden und die niemals endende Geschichte mit einer neunten Staffel weitergehen würde. Denn nach wie vor sind Sam und Dean am Ende ihrer Charakterentwicklung angekommen, auch wenn bisher in Bezug auf Dean ein paar neue Facetten gezeigt wurden.

Zur eigentlichen Hauptstoryline der Folge will ich genauso wie wenig sagen wie schon letzte Woche. Zum Mitfiebern hat sie garantiert nicht beigetragen, selbst wenn ich sie unterhaltsamer fand als die letzte. Die tragische Liebesgeschichte von Eleanor und dem Sportler (dessen Name ich schon wieder vergessen habe) konnte zumindest für einen Punkt mehr in meiner Bewertung sorgen.

Fazit

Sams und Deans Standpunkte sind klar umrissen und sie bewegen sich in unterschiedliche Richtungen. Hier steckt zur Zeit das größte Potenzial drin, um vor allem emotional gesehen den Zuschauer abzuholen. Davon will ich mehr sehen, während der Rest lauwarme Kost bleibt.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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