Review: #11.19 Die Zitterer

Mit #11.19 The Chitters hat "Supernatural" bewiesen, dass es ihnen bei den Monstern der Woche wirklich nicht an Kreativität fehlt. Zusätzlich zu der absolut skurrilen Monster-Geschichte werden uns aber glücklicherweise mal wieder wirklich interessante Nebencharaktere präsentiert, die die Folge aufwerten konnten.

The Chitters

Bisoons, Zikaden-ähnliche Monster, die nur für die Fortpflanzung von Menschen Besitz ergreifen - hätte man die Geschichte nicht etwas ins Lustige gezogen, wäre das Ganze eine ziemlich gruslige Vorstellung gewesen. Immerhin hat man sich bei den Ungeheuern im Wald an #1.02 Wendigo erinnert gefühlt, und die zitterenden und zirpenden Opfer hatten schon ein bisschen Horrorpotential. Letztlich konnte man das alles aber doch nicht so wirklich ernst nehmen. Eine Stadt, deren Einwohner sich alle 27 Jahre zu Orgien in den Wald aufmachen und niemand scheint sich darüber so wirklich Gedanken zu machen? Einfach herrlich. Dieses Monster war echt sehr skurril, selbst für "Supernatural"-Standards. Getoppt wurde das eigentlich nur noch von Dean, der sich zwar schreckliche Sorgen um Cas macht, aber das Ganze trotzdem irgendwie genießen kann. Besonders das Gespräch mit der Zeugin war wirklich zum Schreien (und wir haben auch noch herausgefunden, dass Sam mal Gras geraucht hat - der Rebell!).

"Two hunters who made it to the finish line."

Diesmal haben die Nebencharaktere der Woche sogar eine Vorgeschichte bekommen. Schon vom Anfang an werden Parallelen zwischen Jesse und Mattie und Sam und Dean gezogen. Der große Bruder, der auf den kleinen Bruder aufpasst. Nur dass Mattie nicht so gut im Wiederauferstehen ist wie Dean. Dafür wird uns eine wirklich gute Vergeltungs-Geschichte präsentiert, die nach 27 langen Jahren auch tatsächlich gut ausgeht.

Als Cesar von einem der Chitters angegriffen wurde, habe ich die nächsten Minuten eigentlich nur darauf gewartet, dass er sich plötzlich auf Dean stürzt. So läuft das doch immer ab oder? Aber nein, überraschenderweise überleben tatsächlich beide Jäger. Da fiel es einem nicht schwer, Sam und Deans Verwunderung zu teilen, dass endlich mal jemand bis zum Schluss am Leben geblieben ist und sie jetzt gemeinsam aussteigen können. Gibt es am Ende der Serie womöglich doch noch die Chance auf ein Happy End für die Winchester-Brüder, oder sollte das Ganze nur zeigen, wie selten so ein Ausgang ist?

Zum Glück hat Dean die beiden auch gehen lassen, ohne sie zu fragen, ob sie ihnen nicht bei ihrem Kampf helfen möchten. Das wäre sowieso etwas merkwürdig gewesen, einfach irgendwelche Jäger in den ganzen Kampf von Amara, Luzifer und Co. hineinzuziehen. Da sieht man mal wieder, wie verzweifelt Dean und Sam Hilfe brauchen. Es wird wirklich Zeit, dass sich jemand dem Team Winchester anschließt.

"I never got over what I lost that day. The one person in the world I love the most."

Das große Opfer, der Verlust eines geliebten Menschens, Vergeltung, Ausstieg. Immer wieder tauchen diese Themen in Staffel 11 auf. In dieser Folge wurde uns das Ganze mit den zwei Brüdern, die alles füreinander tun würden und einem dabei so schrecklich bekannt verkommen, schon fast vors Gesicht gehalten. Das kann doch einfach kein Zufall mehr sein. Nur worauf lässt dieses Foreshadowing schließen? Dass es im Finale mal wieder Zeit für einen der Winchester wird zu sterben? Gerade mit Billie, die das Hintertürchen mit der Wiederbelebung verschlossen hat, scheint das geradezu wunderbar zu passen. Durch Deans Verstrickung mit Amara und seiner verzweifelten Suche nach Castiel würde ich jetzt mal schätzen, dass es Dean treffen wird. Oder ist es doch Cas, der sich endlich nicht mehr unnütz fühlen will und Lucifer mit sich reißt? Fragen über Fragen, deren Antwort wir hoffentlich noch vor dem Finale näher kommen werden.

Fazit

Eine ganz unterhaltsame Folge, die mal wieder einiges an Foreshadowing zu bieten hatte und vor allem durch ihre sympathischen Charaktere einiges gewonnen hat. Nachdem es nur noch wenige Episoden bis zum Finale sind, kann man wohl davon ausgehen, dass das eine der letzten Filler-Folgen der Staffel waren. Das wäre dann auch ein würdiger Abschied gewesen.

Denise D. - myFanbase

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