Die Liebe in den Zeiten des Weltuntergangs
Man kann nicht immer Glück haben. Und man kann nicht immer nur auf nette Mädchen treffen, die mit ihrem Lächeln wirklich nichts anderes wollen, als nett zu sein. Kurz gesagt – man kommt manchmal an den schwarzen Schafen einfach nicht vorbei. Und weil dieses Gesetz schon für jeden Normalsterblichen gilt, greift es für die Winchesters erst recht…
Die weniger netten Mädchen von nebenan
Ruby - Normalerweise reicht dieses eine Wort, um die Miene von "Supernatural"-Fans langfristig zu verdunkeln. Die Dämonin, die die Winchesters so hinterhältig und kalkuliert gegeneinander ausgespielt hat, dass man sie am liebsten zurück zur Hölle schicken möchte, hat ganz nebenbei auch eine Beziehung zu Sam.
© Jenny Duckworth Photography
Wie diese aussieht, ist bis heute nicht ganz klar, weil nur Eckdaten bekannt sind. Eine betrunkene gemeinsame Nacht, eine ausgedehnte Hetzkampagne gegen Dean und Dämonenblut in rauen Mengen, damit Sam irgendwann Lilith (Bild links) um die Ecke bringen kann. In gewisser Weise wird ja auch klar, was Sam in Ruby gesehen hat. Sie war da, als er das verloren hat, was für ihn die Welt bedeutet hat, nämlich seinen großen Bruder. Aber je länger man nachdenkt, desto weniger kommt man über die Tatsache hinweg, dass sich Sam – der Sammy, von dem man wegen seines unschuldigen Dackelblicks so hingerissen war – mit diesem durchtriebenen Biest eingelassen hat, während er von Dean immer wieder vor ihr gewarnt wurde. Das einzig wirklich Positive an der Geschichte zwischen Sam und Ruby ist ihr Ende. Dass Sam sie festhält, während Dean sie mit ihrem eigenen Messer ein für alle Mal von der Bildfläche verschwinden lässt, hat mehr Klasse, als die Beziehung selbst.
© Jenny Duckworth Photography
Aber auch Dean hatte seinen Ausrutscher. Anna Milton (Bild rechts) war am Anfang noch ein nettes Mädchen, das beschützt werden musste und gleichzeitig Dean in einer ausgesprochen harten Zeit half, über die Runden zu kommen. Danach war sie ein Engel, der Castiel in einer ausgesprochen harten Zeit half, über die Runden zu kommen. Und am Ende war sie eine Psychopathin, die eine ausgesprochen harte Zeit noch härter machte, indem sie John und Mary Winchester in der Vergangenheit töten wollte, um Sams Geburt zu verhindern. Ihr Werdegang ist vor allem deshalb traurig, weil sie irgendwie Potential hatte. Man wurde das Gefühl nicht los, dass sie noch zurückhielt, was wirklich in ihr steckte, doch diese Einstellung wurde schlussendlich enttäuscht und Anna sang- und klanglos dem Erdboden gleichgemacht. Das einzige, was Deans Frauengeschmack in diesem Fall entlasten könnte, wäre die Tatsache, dass Anna während der legendären Nacht im Impala noch ein Mensch war und ihre soziopathische Seite erst als Engel wieder aufleben ließ. Ob das die Sache allerdings besser macht, sei dahin gestellt.
Die Mädchen, die irgendwie auch dazu gehören
© Jenny Duckworth Photography
Im Laufe der Zeit tauchen neben den Mädchen, in die die Jungs wirklich verliebt sind, immer wieder Frauen auf, die hier erwähnt werden müssen, obwohl sie eigentlich nicht wirklich dazu gehören.
Zum einen wäre da Tessa. Zwar sind Dean und sie nicht wirklich ein Paar – das waren sie nie und das werden sie vermutlich auch nie sein – aber die Chemie zwischen dem Jäger und der Seelensammlerin ist so besonders, dass man irgendwie nicht leugnen kann, dass sie etwas füreinander empfinden. Man könnte fast sagen, dass der Tod einen Narren an Dean gefressen hat und anders herum.
Ein ebenso merkwürdiges Verhältnis verknüpft Dean mit Jo (Bild links), die definitiv heimlich verliebt in ihn ist. Er zeigt zwar zunächst ebenfalls Interesse, betrachtet sie aber im Laufe der Zeit mehr als eine Art kleine Schwester.
Ein Kuss vor Jos Tod bleibt das einzige, was an die Flirts am Anfang der Freundschaft erinnert und auch hier spürt man, dass zwischen den beiden niemals mehr hätte werden können, weil sie gleichzeitig zu wenig und zu viel füreinander empfinden, um wirklich etwas miteinander anzufangen.
Wenn man anfängt, darüber nachzudenken, wer an wem einen Narren gefressen hat, wird man bei Sam aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Denn dieser steckt im Laufe der Geschichte in mehr als nur einer einseitigen Beziehung fest. Da wäre zum einen Gertrude Case, eine alte Dame, die die Winchesters bei einem Fall um ein Geisterschiff kennen lernen. Diese wird von Sam an ihren letzten Ehemann erinnert und ohne etwas dagegen tun zu können, wird Sammy vollkommen von ihr in Beschlag genommen. Von engem Tanzen bis zu sanftem Flüstern ins Ohr muss er so einiges über sich ergehen lassen, bis er von der Seniorin befreit wird.
Ähnlich verhält es sich mit Becky, dem größten Fan von Chucks Büchern. Während sie Dean links liegen lässt, ist sie vollkommen von Sinnen, wenn sich Sam auch nur mit ihr im gleichen Raum befindet wie sie. Dabei ist sie vollkommen davon überzeugt, dass er und sie für einander bestimmt sind. Diese Einstellung verliert Becky erst, als ihr klar wird, dass sie eigentlich nicht in Sam verliebt ist, sondern in Chuck, was nicht nur den Autor erfreut, sondern auch die Figuren, über die er schreibt, vor weiteren Liebesattacken der jungen Frau bewahrt.
Weiterlesen Teil 3 - "Die Mädchen, die es wert sind"
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