Bewertung

Review: #1.18 Die Malkunst

Diese Woche erlebten wir wieder eine sehr emotionale Folge, in der die Beziehungsmanifeste der Serie ganz schön auf die Probe gestellt wurden. Auch wenn die Themen bei "Switched at Birth" nie zu weit hergeholt und Streitpunkte fast immer berechtigt sind, hoffe ich doch sehr, dass die Autoren nicht so weit gehen werden, Dinge zu sehr aufzubauschen und Paare sofort zu trennen.

"Please. From a mother to another."

Die erste Beziehung, in der es momentan kriselt, ist die zwischen Kathryn und John. Hier kann man wirklich beide Seiten gut verstehen. Für Kathryn ist Brizia genau wie sie selbst ein Opfer des Krankenhauses. Sie war nicht nur überarbeitet und hat deshalb verständlicherweise Fehler gemacht - wobei ein Fehler immerhin das Verwechseln von Kathryns Baby war, was sie zu vergessen scheint -, sondern wurde nun auch noch gefeuert, weil sie gegen das Krankenhaus aussagen wollte. Kathryns Geste, ihr Geld zu geben, war sehr rührend und hat ihre mütterliche Seite sehr gut gezeigt. Außerdem kann ich auch verstehen, dass sie Angst hat, Brizia als Zeugin zu verlieren. John hingegen, dem die Rache am Krankenhaus schon immer etwas wichtiger war als Kathryn, hat Angst, dass diese nette Geste an die Öffentlichkeit gerät und Brizias Glaubwürdigkeit als Zeugin schmälert. Mir gefällt es sehr gut, dass diese beiden Seiten dieses Problem von Kathryn und John so überzeugend vertreten werden und bin gespannt, wie es hier weitergeht. Einen ernsthaften Streit könnte ich wiederum nicht wirklich nachvollziehen, denn eigentlich verfolgen die beiden doch das gleiche Ziel und sollten am gleichen Strang ziehen.

"I want to be a photographer. Why do I need English and Maths and Biology?"

Die zweite Beziehung, die mal wieder auf dem Prüfstand war, ist die von Bay und Emmett. Ich finde es schade, dass wir fast in jeder Folge einen Konflikt zwischen ihnen miterleben müssen, denn so lange sind die beiden noch gar nicht zusammen und ein bisschen glückliche Zeit sollte ihnen doch auch gegönnt sein. Andererseits verstehe ich es von Bay sehr gut, dass sie sich Sorgen um Emmett macht. Hier bin ich wirklich auf ihrer Seite und ich fand es sehr mutig, dass sie mit ihren Sorgen zu Melody gegangen ist. Melody, vor der sie bisher großen Respekt, man kann fast sagen Angst, hatte und die sie bisher nicht sonderlich gemocht hat. Das hat sie sicherlich große Überwindung gekostet und zeigt, wie sie selbst schon gesagt hat, wie ernst es ihr ist. Emmett scheint wirklich etwas abzurutschen und etwas realitätsfern zu werden. Sein Leben bei seinem Vater und Olivia sind dabei nicht gerade hilfreich. Ich muss sagen, dass es mir gut gefällt, dass man es geschafft hat, Olivia trotz ihrer fragwürdigen Erziehungsmethoden so sympathisch darzustellen. Denn ich muss sagen, dass ich sie wirklich mag, obwohl es natürlich indiskutabel ist, dass sie ihrem Stiefsohn zur Beruhigung Whiskey hinstellt. Hier wurde sehr unterschwellig gegen Alkoholkonsum bei Jugendlichen propagiert und das hat meiner Meinung nach sehr gut funktioniert. Jetzt ist die Frage, was weiter geschehen wird. Ich hoffe, dass Emmett wieder zu sich kommt und seine Mutter er schafft, ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Und ich hoffe natürlich sehr, dass Bay und er es schaffen, diese Probleme hinter sich zu lassen, denn es wäre einfach viel zu schade um ihre Beziehung.

"First: We tell my story how I want to tell it. Second: I hate indian food."

Hm. So ganz weiß ich noch nicht, was ich von dieser Storyline halten soll. Mir ist Patrick wirklich nicht ganz geheuer und ich weiß nicht, ob ich ihm seine Begeisterung für Reginas Kunst wirklich abnehme. Dass er an Regina selbst interessiert ist, ist offensichtlich und sie scheint offenbar auch nicht abgeneigt zu sein. Auch wenn ich mir für Regina wünschen würde, dass sie einen Mann findet, mit dem sie glücklich ist, geht mir das alles ein bisschen zu schnell. Angelo ist schließlich gerade erst verschwunden. Andererseits kann ich auch gut verstehen, dass sie mittlerweile die Nase voll davon hat, auf ihn zu warten, sie hat die letzten Jahre ja nichts anderes getan. Es gefällt mir daher gut, dass man Regina als eine starke Frau darstellt, die ihr eigenes Glück quasi an die Hand nimmt und nicht mehrere Folgen damit verbringt, um einen Mann zu trauern oder möglicherweise wieder zu trinken.

Auch gut gefallen hat mir die Annäherung zwischen Bay und Regina aufgrund ihres Kunstwerks. Das war eine kleine Geste von Reginas Seite her, die Bay hoffentlich zeigt, wie sehr sie schon damals an sie gedacht hat. Bisher haben sich Regina und Bay nämlich irgendwie sehr schwer getan, anders als Kathryn und Daphne, die viel schneller eine Beziehung aufbauen konnten. Was aber auch daran liegt, dass Daphne einerseits ein umgänglicherer Charakter ist, andererseits aber auch mehr mit sich machen lässt und einfach so gut wie nie Kontra gibt. Das hat man in dieser Folge wieder gesehen.

Athlet of a months

Die Handlung rund um Daphne fing in dieser Folge ganz interessant an. Daphne und Wilke wurden zu den Sportlern des Monats gekürt und mussten die Sponsoren in den Sporthallen der Schule herumführen. Dabei war das Ganze für Wilke besonders wichtig, da sein Vater einer der Sponsoren war. Doch Daphne hat im entscheidenden Moment beschlossen, auf einmal Loyalität zu zeigen - und zwar gegenüber einer anderen Schule - und den Sponsoren Einiges an den Kopf gehauen, was diese sicher nicht gefreut hat. Auch wenn sie mit ihren Einwänden sicher Recht hat - schließlich gibt es in ihrer alten Schule auch ein Basketballteam, das nur aufgrund von fehlendem Budget aufgegeben werden muss und die Buckner Schule schwimmt im Geld -, kam dies einfach zu keinem passenden Zeitpunkt. Mir tat Wilke wirklich Leid, denn diese Robin Hood-Tat von Daphne ging auf seine Kosten.

Allerdings hat Daphne am Ende der Folge beschlossen, ihre alte Schule und das Team anders zu retten und kurzerhand wieder zurück zu ihrem alten Team zu wechseln. Auch wenn es süß war, sie mal wieder mit John und Melody zu sehen, fand ich das doch etwas feige von ihr. Es wäre viel interessanter gewesen, zu sehen, wie sich ihr Streit mit Simone noch entwickelt, denn in dieser Storyline habe ich durchaus Potential gesehen, vor allem, da Simone doch eigentlich mit Toby zusammen ist, den wir in dieser Folge ja leider nur ganz kurz gesehen haben. Irgendwie begeistert mich Daphne als Retterin ihres alten Basketball-Teams noch nicht so sehr und ich hoffe, dass sie auch mal wieder eine interessante Storyline bekommt - möglicherweise mit Wilke, Toby und Simone zusammen.

Fazit

Eine interessante Folge, die für mich persönlich etwas zu viele Konflikte provoziert hat. Besonders enttäuschend finde ich die ständigen Streitereien zwischen Bay und Emmett. Dafür wurden aber ganz gute Grundsteine für zukünftig spannende Storylines gelegt. Deshalb gibt es solide 6 Punkte.

Klara G. - myFanbase

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