Review: #2.11 Mutter und Kind getrennt
Da hat sich die Stimmung im Hause Kennish/Vasquez aber gewaltig geändert, nachdem Regina wieder zurückgekehrt ist. Nach den Ereignissen im ersten Teil der zweiten Staffel kann man hier sicherlich auf eine interessante Entwicklung der Beziehungen zwischen den Charakteren hoffen. Dies ist auch nötig, da die Serie in dieser Staffel bisher nicht wirklich stark war. Mit dieser Folge wurden die Erwartungen übertroffen, da man sich schon an gute, aber eben keine herausragenden Folgen gewöhnt hat. Der Humor kommt hier auch nicht zu kurz und die Autoren haben für einen starken Start nach der Pause gesorgt.
"Why do you push me away? Why don't you want to spend time with me?"
Regina beschließt, früher aus der Entzugsklinik heimzukehren, um endlich wieder Zeit mit Daphne zu verbringen. Diese ist aber in den vergangenen sechs Wochen zu den Kennishs ins Haus gezogen und versteht sich immer besser mit ihrer leiblichen Mutter. Dass Regina das missfällt, ist absolut verständlich. Sie hat sich auf ihre Tochter gefreut und findet eine komplett andere Situation vor. Zum einen konnten sich John und Kathryn in der Zeit um ihr leibliches Kind kümmern, für sie sorgen, sie verwöhnen und ihr sogar eine Kreditkarte geben. Regina hatte nie die Möglichkeiten, Daphne das Leben zu bieten, das sie ihr gerne geboten hätte. Nun muss sie mit ansehen, wie die Beziehung zwischen Daphne und den Kennishs besser wird und dass sie in einer ganz neuen Welt lebt. Sie arbeitet für John, kann sich Dinge leisten und Regina hat ihr nichts zu bieten. Das muss ein tiefer Schlag sein und dass Regina trotzdem sofort wieder ihre Mutterrolle annimmt, ist ihr hoch anzurechnen. Es war gut, dass sie Daphne gezeigt hat, was sie jahrelang aufgebaut hat und dass sie nicht möchte, dass Kathryn und John all das wieder kaputt machen. Auch Daphnes Reaktion darauf ist verständlich, da sie keine Lust mehr auf Reginas ständige Lügen hat und nur noch ein sorgenfreies Leben leben möchte. Es wird sicherlich sehr spannend werden, wenn Daphne weiterhin bei Kathryn und John bleibt und Regina sich erstmal zurückzieht. Die Entwicklung dieser Storyline ist sehr interessant und hier warten sicherlich noch viele Auseinandersetzungen zwischen den Eltern auf uns.
Hinzu kommt, dass Bay endlich den Mut gefasst hat, Regina zu sagen, dass sie sich von ihr zurückgewiesen fühlt. Es wurde in der Serie immer deutlich, dass Daphne eine Beziehung zu ihren leiblichen Eltern aufbaut, doch Bay und Regina kamen tatsächlich immer zu kurz. Als Bay nun diesen Schritt geht und Regina ganz klar sagt, wie sie sich fühlt, bricht einem fast das Herz. Zum einen, weil Bay auch nur ihre Mutter kennenlernen möchte und mehr Zeit mit ihr verbringen will und zum anderen, weil deutlich wird, wie sehr auch Regina unter der Situation und ihren Schuldgefühlen leidet. Jahrelang musste sie mit sich kämpfen und sich verantwortlich dafür fühlen, ihre leibliche Tochter nicht zu kennen und es ist nachvollziehbar, dass sie sich trotz des Wiedersehens der beiden erstmal zurückzieht und keinen großen Schritt auf Bay zumacht. Schließlich könnte sie mit ihrem Verhalten alles kaputt machen und sich deshalb noch schlechter fühlen. Es ist einfacher für sie, sich zurückzuziehen, als das Risiko einzugehen und eventuell die Situation zu verschlimmern oder Bays Erwartungen nicht zu erfüllen. Diese letzte Szene der Episode ging einem sehr zu Herzen und hier waren sehr viele Gefühle im Spiel, die sehr gut ans Tageslicht gekommen sind. So wie es scheint, wird der Fokus nun mehr auf Regina und Bay, sowie Kathryn und Daphne gelegt, was man befürworten muss, denn in Bays und Reginas Beziehung ist bisher wirklich sehr wenig passiert. Wie sich das auf die Familiensituation auswirkt, wird sich zeigen, doch das Drama wird hier nicht zu kurz kommen.
Das hat bereits das überaus seltsame Familiendinner gezeigt. Zwischen diesen beiden Familien stehen so viele Dinge, die man mit einem einfachen Dinner nicht bereinigen kann. Die Anspannung konnte man richtig spüren und es gab keinen Moment, in dem man durchatmen konnte, weil sich sofort der nächste Streitpunkt ergeben hat. Reginas Flucht ist deshalb absolut nachvollziehbar.
"Oh, it's probably Triple A. I have to get back to cleaning cinders and taking orders from my wicked stepsister."
Neben dem angespannten Verhältnis zwischen den Eltern haben auch Bay und Daphne weiterhin ihre Probleme und das kann man beiden nicht verübeln. Hier ist es jedoch einfach, sich auf Bays Seite zu stellen, denn Daphne ist momentan einfach unausstehlich. Ihr gesamtes Verhalten in dieser Staffel ist sehr nervig und das macht sie in dieser Folge nicht wieder gut. Bay ist wütend, weil Daphne und Noah sich geküsst haben und man kann das sehr gut verstehen. Schließlich hat Emmett Bay bereits betrogen und dann kommt Noah und hat Interesse an Daphne. Bay kommt nicht zum Durchatmen und dass sie ihre Wut an Daphne auslässt, ist verständlich und dem kann man nur zustimmen. Die Anspannung zwischen den beiden hat sehr viel Potenzial, denn aktuell ist ein Wechsel im Aufbau und es wird sicherlich soweit kommen, dass beide Mädchen bei ihren leiblichen Eltern leben werden und diese negative Stimmung trägt da sicherlich dazu bei.
Negative Stimmung herrscht auch bei John und Kathryn. Johns neuer Job ist bisher sehr unspektakulär und es stellt sich die Frage, ob er diesen überhaupt lange durchhält. Hier muss noch mehr passieren, denn interessant ist diese Entwicklung noch nicht. Viel interessanter ist hingegen Kathryns Angst, Toby zu verlieren. Diese kann natürlich davon kommen, dass sie Daphne damals quasi verloren hat und nun nicht loslassen kann. Toby ist jedoch langsam erwachsen und sollte seine eigenen Entscheidungen treffen, auch wenn die Storyline um seine Verlobung es noch nicht geschafft hat, zu überzeugen. Das Verhalten von Toby und Nikki ist noch nicht stimmig und bisher hat man das Gefühl, dass es sowieso nicht zu der Hochzeit kommen wird. Hier muss auf jeden Fall noch mehr Tempo rein, auch wenn die Diskussion zwischen Kathryn und Nikki durchaus Potenzial hatte. In diesem Handlungsstrang kam auch wieder sehr schön der Wert des Geldes zum Vorschein, der für die Kennishs keine Rolle spielt, für Nikki und Regina aber schon. Das ist ein sehr interessanter Aspekt, durch den sich Kathryn und John von allen anderen abheben und es ist schön zu sehen, wie die Autoren immer wieder mit diesem Thema spielen, da es ein wichtiger Aspekt ist, der die Kennishs auszeichnet und zu ihnen gehört. Sie haben nunmal viel Geld und werden deshalb immer zeigen, dass sie mehr zu bieten haben, als andere Familien sich vielleicht leisten können.
"Well, you never had me as your wingman. And we have all summer."
Eine ganz andere und für sich stehende Handlung fand im Hause Bledsoe statt. Travis wohnt weiterhin bei Melody und Emmett und möchte nun seine Unschuld verlieren, weshalb er die Chance nutzt und zwei Mädchen einlädt, als Melody verreist ist. Zu diesem Handlungsstrang kann man nur sagen, dass er sehr unterhaltsam war. Das Gespräch zwischen Melody, Emmett und Travis hat zu einem großen Lachanfall geführt, weil alle Beteiligten einfach nicht wussten, wie sie reagieren oder mit der Situation umgehen sollten. Das hat sicherlich für Aufheiterung in dieser bereits sehr angespannten Episode geführt, doch eine starke Entwicklung konnte sich hier nicht abzeichnen. Emmett und Travis bekommen wohl einen eigenen Handlungsstrang, damit sie nicht ganz von der Bildfläche verschwinden. Das ist zum einen natürlich gut, weckt aber die Befürchtung, dass Emmett erneut in den Hintergrund gestellt wird, was sehr schade wäre. Es ist an der Zeit, dass er und Bay wieder zusammen kommen.
Diese wird jetzt wohl anderweitig beschäftigt sein, denn sie war begeistert von Tys Rückkehr. Es ist schön, Ty wieder zusehen, da er in den ersten Folgen der Serie ein sehr starker und liebenswerter Charakter war und gut zu Bay gepasst hat. Vielleicht baut man diese Beziehung wieder auf, auch wenn hier sehr deutlich gemacht wurde, dass Ty nicht der Alte ist. Sein Kriegsdienst in Afghanistan hat ihn verändert und er wird seine Probleme zurück in Kansas haben. Die Storys von heimgekehrten Soldaten sind immer interessant und es passt sehr gut zu "Switched at Birth", da sich die Serie mit Themen auseinandersetzt, die man nicht oft in der TV-Landschaft zu sehen bekommt. Sei es der Tausch der Mädchen, Daphnes Problemen in einer Welt voller hörenden Menschen oder Bays Beziehung zu Emmett, der gehörlos ist. Die Rückkehr eines Soldaten aus dem Kriegsgebiet ist schwierig und sollte Tys Geschichte und seine Schwierigkeiten erläutert werden, kann man sich darauf freuen, weil die Autoren auch hier sicherlich einen spannenden Handlungsstrang kreieren. Ob das jedoch das Ende von Emmett und Bay bedeutet? Man sollte es nicht heraufbeschwören!
Fazit
Mit Reginas Rückkehr haben die Autoren für eine negative Stimmung unter den Familienmitgliedern gesorgt, doch das ist nichts Schlechtes, da jetzt der Fokus auf neue Beziehungen, ganz besonders zwischen Regina und Bay, gelegt werden kann. Angelos Abwesenheit hat überhaupt nicht gestört, Tys Rückkehr ist bisher sehr gut geglückt und Emmett und Travis haben einen großen Lachanfall ausgelöst. Es bleibt spannend und die Freude auf die kommenden Folgen ist definitiv da.
Alex Olejnik - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Mother and Child DividedErstausstrahlung (US): 10.06.2013
Erstausstrahlung (DE): 13.10.2014
Regie: Ron Lagomarsino
Drehbuch: Lizzy Weiss
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