Bewertung

Review: #2.12 Deformiertes Haus

Foto: Katie Leclerc & Vanessa Marano, Switched at Birth - Copyright: ABC Family
Katie Leclerc & Vanessa Marano, Switched at Birth
© ABC Family

Nach der spannenden Folge der letzten Woche wurde das Tempo in dieser Woche wieder etwas gedrosselt und die einzelnen Handlungsstränge konnten nicht so richtig in Fahrt kommen.

"I miss Bay. But I don't blame you." - "You shouldn't have signed us up for a tournament that we're not ready for."

Bay hat sich nun dazu entschlossen, vorübergehend bei Regina einzuziehen. So ist nun nach 41 Folgen zumindest räumlich erst einmal ein kompletter Kindertausch vollzogen worden - sowohl Bay als auch Daphne wohnen nun bei ihren leiblichen Eltern. Dies bringt vor allem zwischen Daphne und Kathryn einige Probleme hervor. Ich muss zugeben, dass mich die Szenen zwischen den beiden etwas geärgert haben, da Daphne auf einmal unglaublich zickig ist und Kathryn ihr für etwas die Schuld gibt, für das sie gar nichts kann. Sie war schließlich diejenige, die ihre Mutter bei ihrer Rückkehr alles andere als mit offenen Armen empfangen hat. Und sie war auch diejenige, die immer in den Genuss gekommen ist, in beiden Familien zu Hause zu sein, während Bay besonders in letzter Zeit eher die Außenseiterrolle zugewiesen bekommen hat. Kathryn verliert auch langsam die Geduld mit Daphne und weist sie - meiner Meinung nach völlig zu Recht - in dieser Folge mal zurecht. Der einzige Moment, in dem Daphne mir wirklich Leid tat, war, als Regina sie bei ihrem Besuch knallhart als "Gast" bezeichnete - das muss wirklich weh getan haben. Alles in allem hat Daphne meiner Ansicht nach aber nicht das Recht, ihre Wut an Kathryn auslassen, die sich wirklich größte Mühe mit ihr gibt. Stattdessen könnte sie versuchen, mal selbst mit ihrer Mutter Regina zu reden und ihr zu sagen, wie sie sich fühlt.

"How did you do it? That day, when you saw Bay. How did you keep yourself from grabbing her right then and there and take her home?"

Der Handlungsstrang rund um Angelos Suche nach seiner leiblichen Tochter spielte sich sehr am Rand ab und kam mir persönlich ziemlich sinnlos vor. Höchstwahrscheinlich wird Angelo seine Tochter irgendwann noch finden, doch diese kläglichen Versuche waren wirklich kaum der Rede wert. Schließlich gibt Angelo vorerst auf und kehrt zu seiner "Familie" zurück. Diese Wendung habe ich auch nicht ganz verstanden. Denn was will Angelo jetzt? Erst lamentiert er darüber, seine kleine Tochter nicht für sich haben zu können und dann kehrt er zu Regina und Bay zurück und möchte Happy Family spielen? Ich werde aus diesem Mann nicht wirklich schlau und langsam geht er mir doch ganz schön auf die Nerven. Trotzdem war die kleine Familienszene am Ende, bei der er mit Regina und Bay Bachata tanzte, wirklich nett mit anzusehen: Hier kann ich allerdings auch sehr gut verstehen, wie sehr es Daphne und Kathryn wehgetan haben muss, dies mit anzusehen. Vor allem, da Regina und Bay die beiden auch kaum beachteten und sofort wieder gehen ließen. Ein wirklich harter Moment, allerdings fällt einem so erst recht auf, dass es Bay und Regina sicherlich schon oft genau so schrecklich erging, als sie Daphne im Rahmen der Kennish-Familie sahen. Insofern hat sich der Spieß nun umgedreht, was mit Sicherheit noch einige interessante Szenen zu Tage bringen wird.

"Not everybody comes back damaged." - "Maybe. But I bet all of you come back changed."

Ein großer Teil der Folge drehte sich außerdem um die Rückkehr von Ty und wie sich seine Kriegszeit auf ihn ausgewirkt hat. Ich finde es sehr mutig von "Switched at Birth", so ein großes und wichtiges Thema in diese Serie mit einzuflechten und finde, dass ihnen das sehr überzeugend gelingt. Tys Charakterveränderung ist mehr als verständlich und man selbst möchte auch nur mit ihm reden und ihn besser verstehen. Bay erfährt nach und nach immer mehr über Tys Zeit in Afghanistan und erhält unter anderem von einer wirklich sympathischen Freundin von Ty schockierende Informationen. Der Bruder von Mary Beth war mit Ty zusammen in Afghanistan, hielt die schrecklichen Erfahrungen schließlich nicht mehr aus und brachte sich um. Die arme Bay ist mit der ganzen Situation verständlicherweise etwas überfordert, vor allem, als sie das Tattoo auf Tys Arm entdeckt, das eines ihrer Straßenkünste zeigt. Zum Glück ist Bay aber nicht alleine und nachdem sie mit Regina gesprochen hat, schaltet diese sich ein. Ich fand es wirklich toll, wie Regina sich für Ty und auch Bay eingesetzt und sich um die beiden gekümmert hat. Ihr Gespräch mit Ty hat diesen dann auch positiv beeinflusst und ihm ist wohl etwas bewusst geworden, dass es ihm gut tut, sich Menschen wie Bay zu öffnen. So erfuhr Bay schließlich die traurige Geschichte hinter Tys Tattoo und so noch etwas mehr über Tys furchtbare Erinnerungen. Ich bin sehr gespannt, was dieser Handlungsstrang noch für uns bereit hält und hoffe, dass Ty auch mit Bays Hilfe wieder etwas positiver werden kann. Gleichzeitig finde ich es aber natürlich schon schade, dass man seit Tys Rückkehr die Beziehung von Emmett und Bay so vollkommen ignoriert und es scheint, als hätte es die beiden nie gegeben. Andererseits ist diese vollkommen distanzierte Pause möglicherweise momentan auch genau das Richtige für die beiden, denn dass sie letzten Endes wieder zusammenfinden, hofft und vermutet wohl fast jeder.

"If I give Travis a job, I might be doing Toby a favour. And job or no job, I will always be in Toby's corner. What about Travis? Who does he have in his corner?"

Währenddessen stand John in dieser Folge ebenfalls vor einer schweren Aufgabe, nämlich, einen neuen Manager für seine Autowaschanlage zu finden. Hierbei gab es zwei Kandidaten zur Auswahl und das waren ausgerechnet sein Sohn Toby und das ehemalige Problemkind Travis. Obwohl ich Toby als Charakter eigentlich wirklich gerne mag, geht er mir momentan doch etwas auf die Nerven, was gar nicht so an ihm selbst liegt, sondern daran, dass die Autoren ihm keine wirklich spannende Storyline gönnen. Die Luft bei ihm und Nikki ist meiner Ansicht nach völlig raus und ich vermute, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis diese Hochzeit abgeblasen wird. So sehr ich es Toby also wünschen würde, durch seinen neuen Job mal wieder eine ihm würdige Storyline zu erhalten, so sehr hätte ich es Travis gewünscht, den Manager-Posten zu bekommen. Denn er strengt sich wirklich an und wäre fähig dazu. Außerdem kommt hinzu, was John bemerkt hat: Wahrscheinlich wird Travis nie wieder eine solche Gelegenheit bekommen. Doch letzten Endes entscheidet John sich leider doch für Toby, was mir persönlich einen kleinen Stich versetzte, auch wenn man seine Beweggründe doch irgendwie nachvollziehen kann, schließlich ist Toby sein Sohn. Trotzdem hoffe ich, dass Travis noch eine Gelegenheit erhält, sich zu beweisen und Toby vielleicht von ganz alleine etwas findet, das ihm besser liegt.

Fazit

Eine durchschnittliche Folge, die meiner Meinung nach nicht so richtig in Fahrt kam. Der Handlungsstrang rund um Ty war mit Abstand der interessanteste und ich hoffe, in den nächsten Wochen nicht nur hier noch weitere Verbesserungen zu sehen.

Klara G. - myFanbase

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