Review: #2.13 Der gute Samariter
"Switched at Birth" schafft es immer wieder, einen mit den Promos für die kommenden Episoden zu begeistern. Man sieht einige Ausschnitte und freut sich enorm auf die Folge, doch dann ist es oft unspektakulärer als erwartet. Auch an #2.13 The Good Samaritan waren die Erwartungen groß, doch am Ende war es eine durchschnittliche Episode, die zwar nicht schlecht war, aber einen auch nicht vom Hocker reißen konnte.
"I can't believe you're really doing it." - "Doing what?" - "Getting all jobby and mature." - "Well, I'm getting married. The two kind of go hand in hand."
Ty war diesmal abwesend und so konnte sich Bay auf ihren Bruder Toby konzentrieren. Dieser ist momentan mit der Hochzeit und der Arbeit überfordert und möchte seine Gitarren verkaufen, um an mehr Geld zu kommen. Es ist süß, wie viel Mühe er sich gibt, um Nikki zufrieden zu stellen, doch man merkt wunderbar, dass er überhaupt nicht glücklich ist. Er telefoniert nur noch, versucht es allen recht zu machen und am Ende ist er derjenige, der keine Freude mehr hat. Hinzu kommt, dass Nikki es ihm nicht gerade leicht macht und es ist unmöglich, dass sie ihm die gleichen Vorwürfe macht, wie zuvor. Es ist verständlich, dass sie ihren Glauben verteidigen möchte und sich nach den Dingen richten will, die ihr wichtig sind, doch leider vergisst sie Toby dabei komplett. Ihm ist die Musik sehr wichtig und das sieht Nikki leider nicht. Mit Bays Hilfe bekommen sie endlich wieder einen Auftritt, doch Nikki kann diesen nicht genießen und macht ihn für Toby ebenfalls kaputt. Der Auftritt hat sehr schön gezeigt, dass die beiden unterschiedliche Vorstellungen und Prioritäten haben und hier aufeinander prallen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Hochzeit abgeblasen wird, denn wenn man bereits von Anfang an unterschiedliche Ansichten hat, ist es schwer, hier einen Kompromiss zu finden. Toby gibt zwar sein Bestes, doch er wird sicherlich irgendwann erkennen, dass er sich nicht aufgeben kann.
Das Gespräch mit Bay hat sehr schön gezeigt, dass Toby momentan nur das Unausweichliche verdrängt und dass irgendwann die Bombe platzen wird. Mir hat gut gefallen, dass Bay auf ihren Bruder aufpassen will und sich für ihn einsetzt. Ihre Eltern haben den Zugang nicht gefunden und Toby rebelliert hier noch, doch Bay könnte es mit ihren Worten schaffen, ihn zu überzeugen. Deshalb blockt er wahrscheinlich alles ab, nur um sich nicht damit auseinander zu setzen. Hoffentlich hat diese Storyline balt ein Ende, denn Toby hat mehr verdient und die Beziehung mit Nikki wird langsam richtig nervig, weil sie sich auch auf die anderen Charaktere auswirkt. Viel besser wäre hier der Fokus auf die Musik, da so auch Emmett mit eingebunden werden könnte und wir dadurch eventuell wieder mehr von ihm zu sehen bekommen. Seine Unterhaltung mit Bay hat gezeigt, dass die beiden immer noch eine wunderbare Chemie haben und dass sie viel mehr Szenen zusammen verdienen. Vielleicht schaffen es die Autoren, hier wieder einen Weg zu finden, um den beiden mehr Szenen zu schenken.
"I've just been kind of jealous of you getting closer to my mom." - "Welcome to my world."
Während Bay ihren Fokus auf Toby legt, setzt sich Daphne für ihre Mutter ein und von diesem Handlungsstrang hätte ich mehr erwartet. Zunächst einmal hat Daphne Regina vorgeworfen, dass es nicht einfach ist mit ihr zu leben und dann kann sie nicht akzeptieren, dass Regina es momentan einfacher mit Bay hat. Es scheint, als ob Daphne nicht wüsste, was sie will und stattdessen jede Entscheidung irgendwie kommentiert und sich darüber aufregt. Es ist zwar verständlich, dass sie ihre Mutter vermisst, doch sie sollte auch sehen, dass Bay es ebenfalls verdient hat, sich ihren leiblichen Eltern anzunähern, so wie Daphne es die letzten Monate konnte. Hier sieht man ganz deutlich, dass Daphne sehr egoistisch ist und möchte, dass alles so verläuft, wie sie es sich wünscht. Leider spielen hier viel zu viele Faktoren eine Rolle und sie sollte sich damit abfinden, dass sich das Universum nicht nur um sie dreht. Das Gespräch mit Bay am Ende der Folge war ein guter Anfang, doch auch hier war Bay diejenige, die einen Schritt auf sie zugemacht hat. Daphne muss ihre Fehler früher einsehen, oder es gar nicht erst dazu kommen lassen. Vielleicht ist es dann einfacher, Sympathie für sie zu empfinden. Momentan ist das nicht der Fall und so hatte das Gespräch mit Regina, als diese ihr erklärt hat, dass es mit Bay einfacher sei, nicht die Wirkung, die es wohl haben sollte.
Dieses Gespräch hat auch gezeigt, dass die beiden an vielen Problemen arbeiten müssen. Sie werfen sich gegenseitig Sachen an den Kopf und anstatt sich damit auseinander zu setzen, sind beide sturr und machen die Situation noch schlimmer. Daphnes Einsatz für Regina war zum Beispiel gut gemeint, doch sie hätte sich denken können, dass Regina das nicht zu schätzen weiß, weil es ihr unangenehm ist. Genauso hätte Regina früher sehen müssen, dass ihre Tochter unzufrieden mit der Situation ist und eine Erklärung braucht. Es gibt noch sehr viele Differenzen, die die beiden aus der Welt schaffen müssen, bevor sie wieder unter einem Dach wohnen können. Im jetzigen Zustand würde das jedoch nur zu Chaos führen.
Chaos herrscht auch bei der neuen Familie Regina/Angelo/Bay. Die Wohnsituation ist nicht die Beste und Angelo hat in dieser Folge damit zu kämpfen, dass nicht alles nach seinem Plan bzw. seinen Vorstellungen verläuft. Er ist genervt, weil die Frauen chaotisch sind, nicht abwaschen und ihre Sachen rumliegen lassen. Es war gut, dass Regina ihm die Augen geöffnet hat und ihm gezeigt hat, dass es tatsächlich so geworden wäre, wenn sie damals von Anfang an zusammen wären. Nur, weil die Situation sich jetzt so ergeben hat, bedeutet das noch lange nicht, dass die Erwartungen von allen erfüllt werden. Das Leben läuft leider nicht immer nach Plan und es wäre gut, wenn Angelo sich schnell damit abfindet. Die Frage ist nur, welchen Zweck er noch erfüllt. Momentan hat er keine richtige Storyline und existiert nur, was aber für den Charakter viel zu schade ist. Hier müssen die Autoren noch ein wenig das Tempo erhöhen. Zumindest hat Regina jetzt ihren Job wieder und kann beweisen, dass sie ihr Leben im Griff hat. Vielleicht hat das auch Auswirkungen auf die Beziehung zwischen ihr und Angelo, aber hier muss man wohl noch abwarten.
"I thought not living under the same roof would help but things are bad as ever between the two of you." - "Well, maybe this is just how it's gonna be."
Daphne stürzt sich stattdessen ins Geocaching und steckt ihre gesamte Energie rein, um von all dem anderen Drama abzuschalten. Die Idee ist nicht schlecht, da selbst mir das Geocaching nicht bewusst war und ich das Thema sehr interessant finde. Doch Daphne nutzt diese Abwechslung, um vor ihren Problemen zu flüchten. Das sieht man wunderbar, als sie plötzlich Jace ihre Probleme offen legt und einen Wutausbruch hat. Daphne ist überfordert und das sieht man sehr gut. Es ist schade, dass Jace hier auf diese Weise involviert wurde, denn der Kuss der beiden kam viel zu schnell und die Einführung einer möglichen Beziehung ist zu übereilt. Daphne ist emotional sehr aufgewühlt und sucht einen Ort, an dem sie geborgen ist. Jace ist gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort und das nutzt Daphne aus. Es ist sehr schade, denn Jace hat meiner Meinung nach mehr verdient. Man kann ihn und seine Absichten noch nicht durchschauen und er ist ein interessanter Charakter, der nicht ausgenutzt werden sollte, vor allem wenn er auch klar macht, dass er momentan keine Beziehung will. Da steckt noch sehr viel mehr dahinter und ich hätte mir gewünscht, dass Daphne das nicht so schnell überstürzt und wir hier eine schöne Entwicklung zu sehen bekommen.
"Honey, your mother never listens and she makes everything your fault."
Ein weiterer Handlungsstrang, der leider ziemlich überflüssig war, beschäftigt sich mit Kathryn und ihren Problemen. Sie ist zur Zeit überfordert und wird von allen Seiten genervt, weil ihr alles zuviel wird. Es ist nachvollziehbar, dass sie auf diese Weise reagiert, da ihre Mutter ihr Vorwürfe macht und sie keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Es ist jedoch schade, dass man Adrianna hier mit eingebunden hat, da diese für die momentane Situation nichts kann und man sie so dargestellt hat, als ob sie die nervigste Person aller Zeiten wäre. Das hat sie nicht verdient, ganz besonders nicht, weil die Konstellation Kathryn/Adrianna so noch gar nicht zu sehen war. Dabei hat Adrianna sicherlich auch Gefühle und sucht ihren Platz in dieser Familie. Es hätte mir besser gefallen, wenn Kathryn und Adrianna sich wie am Ende der Folge super verstanden hätten und man dadurch für Probleme zwischen den Kennishs und Regina gesorgt hätte, doch auf diese Weise waren die Szenen zwischen Kathryn und Adrianna irgendwie überflüssig und nur ein Lückenfüller, den man nicht braucht.
Fazit
Es gab einige schöne Momente in dieser Folge, unter anderem zwischen Bay und Toby, sowie Bay und Emmett, doch das Potenzial wurde nicht ganz ausgeschöpft und so war die Folge leider nicht überragend, sondern nur durchschnittlich gut. Auch Reginas und Daphnes Szenen tragen hier dazu bei, denn es scheint, als ob die beiden einfach auf keinen gemeinsamen Nenner kommen und sich nur noch im Kreis drehen. Dies führt zu einem überstürzten Kuss zwischen Daphne und Jace, der zu früh kommt und eine bessere Entwicklung verdient hat. Dieser Folge fehlte einfach das Tempo und bis auf ein paar besondere Momente, gab es nichts, was wirklich hervor gestochen ist.
Alex Olejnik - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Good SamaritanErstausstrahlung (US): 24.06.2013
Erstausstrahlung (DE): 20.10.2014
Regie: Zetna Fuentes
Drehbuch: Becky Hartman Edwards & Bekah Brunstetter
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