Review: #2.14 Er machte, was er wollte
In dieser Woche bekamen wir bei "Switched at Birth" eine Folge zu sehen, bei der die Handlung eine Weile lang wieder so vor sich hinplätscherte, nur um in den letzten Minuten so richtig an Fahrt aufzunehmen und uns sogar noch einen heftigen Schock zu verpassen.
"Making change doesn't happen by collecting signatures."
Ich fang mal mit dem Handlungsstrang an, der mich trotz der Idee dahinter, die mir gut gefallen hat, ziemlich genervt hat. Prinzipiell gefällt mir das Verhalten von JACE nämlich gut. Ich finde es lobenswert, dass er hinter die Fassaden der Politik blicken möchte und Skandale rund um Spitzenkandidaten aufdecken möchte. Daher ist er mir eigentlich ziemlich sympathisch und ich kann seine Motivation für seinen Blog gut verstehen. Was mich an diesem Handlungsstrang stark genervt hat, war die Rolle von Daphne. Ich finde es nämlich etwas ausgelutscht, dass jeder Kerl, sogar jemand wie Jace, der doch noch vor einer (!!) Folge betonte, auf keinen Fall eine Freundin zu suchen, ihr sofort verfällt. Ich hätte es ehrlich gesagt realistischer gefunden, wenn er sie aus anderen Gründen von der Party ferngehalten hätte und tatsächlich gerne noch Spaß mit anderen Mädels gehabt hätte. Doch natürlich schlägt sein Herz jetzt nur noch für Daphne und er möchte bloß nicht, dass sie auf unschöne Art und Weise in die Geschichte hineingezogen wird. Dazu passte dann selbstverständlich, dass es Daphne ist, die das Geheimnis von Johns Konkurrenten herausbekommt, weil seine Geliebte ihr zufälligerweise von der kleinen Affäre erzählt. Ich für meinen Teil habe nicht ganz verstanden, wieso Daphne Jace von ihrer Entdeckung erzählt, ihn aber bittet, die Information bloß nicht zu verwenden. Es spricht natürlich für Daphne, dass sie so ehrlich ist, aber meiner Ansicht nach ist es etwas naiv von ihr zu denken, dass Jace dies wirklich für sich behält. Ich bin gespannt, wie dieser Handlungsstrang weitergeht, weil ich es eigentlich wirklich interessant finde, was er vorhat und neugierig bin, inwieweit er es schafft, das falsche Verhalten von Coto aufzudecken.
Dieser hat sich übrigens in dieser Folge nicht nur dadurch unbeliebt gemacht, dass er seine Frau mit Frauen aus seinem Büro betrügt, sondern sich auch an Kathryn ranmacht. Ich musste wirklich schlucken bei seinen unverschämten Kommentaren Kathryn gegenüber und konnte Johns Zorn gut verstehen. Andererseits finde ich, dass man solche frechen Anmachen teilweise einfach ignorieren muss und nicht so ernst nehmen darf. Deshalb hoffe ich, dass John wegen so etwas nicht seinen Posten aufs Spiel setzt und sich klüger verhält als Coto, der übrigens echt ein unangenehmer Kerl ist.
" Bay, I am totally into you." - "You are?" - "Are you kidding me? When I get to see you it's the best part of my day. It reminds me of what life was like before all of this. I know this thing with us has been hard, and it's my fault."
Völlig unabhängig von den anderen Handlungssträngen ist Bay immer noch damit beschäftigt, die Situation zwischen ihr und Ty zu verstehen. In dieser Folge gibt es ein neues kleines Zwischentief, da Ty gemeinsam mit Mary Beth das Zimmer von Justin, dem verstorbenen Bruder von Mary Beth ausgemistet hat und bei den beiden verständlicherweise ziemlich viele traurige Erinnerungen hochgekommen sind. Um Mary Beth auf andere Gedanken zu bringen, möchte Bay es mal wieder allen recht machen und sie mit ihrem "Chef" verkuppeln. So verzweifelt Bays Verkupplungsversuche wirken, so kann man ihr einfach nicht böse sein, sondern hat vollstes Verständnis für ihre Versuche und wünscht ihr, Erfolg zu haben. So einfach ist das natürlich nicht und wenig überraschenderweise geht das Ganze schief, da Mary Beth die Kette ihres Bruders verliert. Das Ganze führt jedoch dazu, dass Bay Ty endlich mal mit ihrer Situation konfrontiert und all ihre Zweifel über seine Gefühle ausspricht. Ty erklärt Bay, verrückt nach ihr zu sein und gleichzeitig Angst zu haben, mit allem nicht umgehen zu können und Bay damit Schaden zuzufügen. Doch genau wie der Zuschauer erkennt Ty, dass Bay stark genug ist und an seiner Seite sein möchte - egal, was für schwere Zeiten er gerade durchläuft. Dies führt zu einer sehr süßen Kussszene zwischen den beiden und man freut sich, dass sie endlich die Hemmschwelle überwunden haben - auch wenn ich persönlich natürlich immer noch ein Fan vom Pairing Bay und Emmett bin.
"I don't want you to get the implant."
Emmett hat allerdings in dieser Folge ganz andere Sorgen und muss sich mal wieder mit seinem Vater auseinander setzen. So froh ich war, dass Emmett endlich mal wieder einen eigenen, richtigen Handlungsstrang erhielt, so überrascht war ich, wie sehr aus dem Nichts das Ganze meiner Ansicht nach kam. Wir bekamen Emmetts Vater schon lange nicht mehr zu sehen und wussten schon gar nicht, was für eine Beziehung Emmett gerade zu ihm hatte. Offenbar keine allzu gute, denn die neue Freundin seines Vaters will Emmett nicht einmal kennen lernen. Der große Schock kommt für Emmett dann, als sein Vater ihm verkündet, sich ein Implantat zulegen zu wollen, um besser hören zu können.
Ich glaube, als "normalhöriger" Mensch wird man dieses Dilemma niemals ganz nachvollziehen können, denn man denkt sich, dass Emmett doch deshalb nicht an der Liebe seines Vaters zu ihm zweifeln müsste. Doch wahrscheinlich würde dieses Implantat für Emmett so etwas wie Verrat am Taubsein bedeuten, weshalb er seinen Vater bittet, sich das Implantat nicht zuzulegen. Dies ist für seinen Vater ein offensichtlicher Schock und verletzt ihn sehr, was traurig mit anzusehen ist und man kann nicht anders, als Emmett doch ein bisschen böse zu sein. Interessant an diesem Handlungsstrang war außerdem, dass ausgerechnet Travis Verständnis für solche Implantate zeigt und sich selbst überlegt, sich eines zuzulegen. Da fühlt Emmett sich endgültig verraten und ist wütend auf alles und jeden. Ich hoffe für Emmett, dass er bald wieder eine Konstante im Leben hat und aufhört, so bitter zu sein, denn er tut mir wirklich Leid.
"You hid my daughter from me for thirteen years! I will never forgive you for that. NEVER!" - "And the more that I know you, the more I know that I was right to keep it a secret. You would have taken both girls away from me." - "You are damn right!"
Am Ende der Folge bekamen wir ganz überraschend noch einen großen Streit zwischen John und Regina, der - wenn man es sich recht überlegt - eigentlich überfällig war. Regina konfrontierte John endlich mit der Frage, die man sich schon lange stellen musste: Was hat er eigentlich gegen sie? Von Anfang an schien John Regina gegenüber besonders negative Gefühle zu hegen, was angesichts der Tatsache, dass er sofort viel Zeit mit Daphne verbracht und eine gute Beziehung zu ihr aufgebaut hat, nicht wirklich fair erschien. Doch es stellte sich heraus, dass John so wütend war, dass Regina Daphne so lange von ihm ferngehalten hatte. Woraufhin Regina antwortete, dass er ihr wahrscheinlich dann beide Töchter weggenommen hätte. Als John dies mit "you are damn right" beantwortete, bekam ich doch eine ziemliche Gänsehaut, denn diese Antwort schockierte mich. Natürlich kann man John irgendwie auch verstehen, ich konnte nicht anders, als mich hier auf Reginas Seite zu schlagen, denn sie tat mir einfach nur Leid. Sie macht sich selbst immer noch Vorwürfe, so lange die Wahrheit verschwiegen zu haben, doch langsam hat man sie meiner Meinung nach wirklich genug bestraft. Schließlich sind beide Familien mittlerweile irgendwie vereint. Doch John hat wahrscheinlich Angst, jetzt Bay an Regina zu verlieren und liebt seine beiden Töchter eben auf eine - für Väter typische - besitzergreifende Art und Weise. Ich war jedenfalls genau wie Regina mehr als wütend auf John. Bis er dann auf einmal reglos auf dem Küchenboden lag. Damit hätte ich niemals gerechnet und ich war ein weiteres Mal mehr als schockiert. Auch wenn ich natürlich niemals denken würde, dass John ernsthaft etwas zugestoßen ist, mache ich mir doch Sorgen, was dies für die Beziehung zu Regina bedeutet - besser wird sie dadurch wahrscheinlich nicht unbedingt werden, es sei denn, John hat nun so eine Art Erleuchtungsmoment und erkennt, dass er im Unrecht war. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Fazit
Die Folge schaffte es irgendwie nicht so richtig, die Handlungsstränge miteinander zu verbinden und so verlor man ein wenig den roten Faden. Auch kam bis zum Ende hin nicht genug Spannung auf, dann aber dafür umso mehr. Insgesamt bin ich auf jeden Fall mehr als gespannt, wie es weitergeht, hoffe aber gleichzeitig, in Zukunft wieder mehr durchgehend interessante Folgen zu sehen.
Klara G. - myFanbase
Die Serie "Switched at Birth" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: He Did What He WantedErstausstrahlung (US): 01.07.2013
Erstausstrahlung (DE): 20.10.2014
Regie: Steve Miner
Drehbuch: Lizzy Weiss & Michael V. Ross
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