Bewertung

Review: #2.21 Departure of Summer

Nachdem sich die Sommerferien bei "Switched at Birth" dem Ende neigen, finden auch in diesem Staffelfinale einige Storylines ihr Ende, wohingegen einige erst beginnen werden. Ty verabschiedet sich mit einem Knall, Daphne steht zu ihren Entscheidungen und die Hochzeit, von der man nach so vielen Episoden geglaubt hat, dass sie nicht stattfinden wird, ist tatsächlich passiert. In diesen Handlungsstrang war Emmett mit einer großartigen Szene involviert und am Ende merkt man, dass das Herz für ihn und Bay weiterhin schlägt.

"I know some people, myself included, may have thought they were a little too young to take this step. But when you find the one who's right for you, you hang on tight because if you don't, they can slip away"

Wer hätte das gedacht? Toby und Nikki heiraten tatsächlich am Ende dieses Staffelfinales und hier muss ich sagen, dass ich damit überhaupt nicht mehr gerechnet habe. Nachdem man den beiden so viele Steine in den Weg gelegt hat und irgendwie allen klar war, dass diese Hochzeit abgeblasen wird, überraschen uns die Autoren mit einer Hochzeit zu zweit, abseits der Familie und einem glücklichen Toby mit seiner glücklichen Braut. Dieses Ende für die beiden war eine große Überraschung und doch muss man ihnen hier gratulieren. Obwohl sie nicht das Vorzeigepaar waren und Nikki öfters genervt hat, ist es schön, dass sie sich gegen die Worte und Bedenken ihrer Eltern hinwegsetzen und diesen Schritt wagen, nachdem sie miteinander geschlafen haben. Damit haben sie wohl ihre letzten Zweifel beiseite gelegt und man sieht hier ein verliebtes Pärchen, das nichts anderes möchte, als zusammen zu sein. Nikki war in dieser Folge auch überhaupt nicht nervig und man hatte sogar bei Toby den Eindruck, dass er tatsächlich glücklich ist. Warum sollten sie also nicht heiraten? Immerhin bietet sich hier die Möglichkeit, ihre gemeinsame Entwicklung, ihre Probleme und Schwierigkeiten zu zeigen und am Ende wird man sehen, ob die Hochzeit eine gute Idee war. Es ist schön, dass die beiden hier für sich entscheiden haben und nicht für ihre Eltern. Somit haben sie den Schritt ganz alleine gewagt, was man bewundern muss. Sollte es dennoch schief gehen, dann wissen sie, dass es alleine ihr Fehler war und nicht der ihrer Eltern. Nur so lernt man im Leben und ich finde es gut, dass die Entscheidung ganz allein bei den beiden gelegen hat.

Eine eigene Entscheidung hat auch Daphne getroffen und so nimmt das Spielchen mit Senator Coto endlich ein Ende. Das ganze Hin und Her, Daphnes schlechtes Gewissen und ihre Zweifel haben wirklich schon sehr genervt und dieser Folge kommt endlich alles ans Tageslicht. Es ist gut, dass Daphne den Mund aufgemacht hat und ihre Fehler wieder gut machen möchte. Das zeigt deutlich, dass sie sich bewusst ist, was sie angestellt hat und dass sie es als ihren Fehler sieht, mit dessen Konsequenzen sie sich auseinandersetzen muss. Deshalb muss man ihr Handeln wirklich bewundern, denn sie weiß, dass sie mit ihrem Artikel alles ans Tageslicht bringt und dadurch im Gefängnis landen könnte. Das hält sie aber nicht davon ab und sie geht das Risiko ein. Das hat uns sogar noch eine schöne Szene mit Jace geschenkt, dessen Rückkehr sehr willkommen war. Das bedeutet aber wohl auch, dass er jetzt wieder in England ist und wir ihn nicht wiedersehen werden. Immerhin konnte er sich mit einer guten Tat verabschieden und dafür kann man nur dankbar sein. Dass Daphne ihren Kampf am Ende auch noch ohne ihre Eltern kämpfen möchte, zeigt auch deutlich, dass sie langsam erwachsen wird und sich ihrer Taten bewusst ist. Sie braucht keinen Vater, der sie freikauft und es ist schön, dass man hier auch wieder das Thema des Geldes zum Vorschein gebracht hat. Wäre Daphne weiterhin in East Riverside und nicht bei den Kennishs zuhause, müsste sie sich selbst mit dem Problem rumschlagen. So hat sie zwar die Chance, ihren Vater bezahlen zu lassen, doch sie entscheidet sich dagegen und möchte es auf eigene Faust wieder gut machen. Das verschafft ihr sehr viele Sympathiepunkte und vor allem ermöglicht es eine interessante Entwicklung für die kommende dritte Staffel.

"There's nothing about the Wash. U. waitlist. On the upside, Toby doesn't have Chlamydia."

Neben den Storys der Kinder haben auch die Erwachsenen mit einigem zu Kämpfen. Es ist sicherlich nicht einfach für die Eltern, Toby von ihren Bedenken zu erzählen. Doch wenn man so strikt gegen eine Hochzeit ist, dann sollte man den Mund aufmachen, bevor so viel Geld ausgegeben wurde. Es ist nicht verständlich, warum sie Toby und Nikki nur die Wahrheit sagen, weil er dahinter gekommen ist. Als Eltern muss man doch früher handeln. Ich finde es auch gar nicht schlimm, dass sie so offen und ehrlich sind und die Karten auf den Tisch legen, denn schließlich geht es hier um ihre Kinder, die sich möglicherweise die Zukunft verbauen. Diese Unterhaltung kommt nur viel zu spät und könnte vielleicht auch der Grund sein, warum Toby und Nikki alleine heiraten und vielleicht doch einen Fehler begehen. Das wird sich wohl aber erst in der neuen Staffel zeigen und man kann nur hoffen, dass diese Unterhaltungen in Zukunft nicht so spät geführt werden, denn so ersparen sie vielleicht allen Beteiligten viel Kraft und Geld.

In Daphnes Fall haben die Eltern jedoch richtig gehandelt und damit meine ich die Zusammenarbeit zwischen John, Kathryn und Regina. Es ist schön, dass sie sich mittlerweile alle akzeptieren und sich gegenseitig vertrauen, dass Richtige zu tun. Sie sprechen gemeinsam mit Daphne und stellen sie zusammen zur Rede, ohne dass einer von ihnen ausgeschlossen ist. Johns Handeln, das Geld zu bezahlen, war jedoch etwas voreilig, denn wenn man bedenkt, dass er Toby damals wegen seiner Spielsucht auch nicht helfen wollte, so ist es schon seltsam, dass er bereit ist, für Daphne so viel Geld zu bezahlen. Aber das sind wohl Väter, die alles für ihre Töchter tun würden. Dieser Teil der Folge war nicht überragend, doch durch die Zusammenarbeit von John, Kathryn und Regina konnte sehr viel wieder gut gemacht werden.

Einen weitern Kampf musste Angelo mit sich ausmachen. Er ist komplett überfordert mit der kleinen Abby und kann sich nicht auf die Hilfe von Regina verlassen. Er steht alleine da und all seine Pläne sind durcheinander. Es ist klar, dass er seinen Fehler von damals wieder gut machen wollte und Abby mit Regina großziehen wollte, doch sie macht ihm einen Strich durch die Rechnung, womit Angelo nicht zurecht kommt. Die Idee, dass Abby jetzt adoptiert wird und Angelo ab und zu zu Besuch kommt, ist jedoch zu weit hergeholt und macht diesen Charakter irgendwie kaputt. Angelo wollte beweisen, dass er ein Baby großziehen kann und hat wochenlang für die Kleine gekämpft. Plötzlich merkt er, dass er überfordert ist und gibt das Baby wieder ab. Das macht ihn sehr schwach, weil er das tatsächlich hätte schaffen können. Ein Baby zu haben, ist schwer, doch wenn er es wirklich wollen würde, dann hätte er das auch geschafft. Es ist schade, dass er aufgibt und seinem Charakter damit noch weniger zu tun gibt, doch wenn man an "Switched at Birth" denkt, ist es vielleicht gar nicht so unpassend, dass die kleine Abby nun drei Väter hat. Das passt in diese Serie, auch wenn man von Angelo enttäuscht ist. Nur weil er nicht das bekommen hat, was er wollte, heißt das noch lange nicht, dass er nicht dazu fähig ist, das durchzustehen. Auf der anderen Seite freut es mich natürlich für Leo, dass er Abby wieder hat und seine Trauer und Verzweiflung ein Ende hat.

"However you're feeling right now, he's going to feel way worse when he figures out what he lost."

Dann wären da noch Bay, Ty und Emmett. Zu Emmett muss man sagen, dass er der heimliche Star dieser Folge war. Seine Rede auf der Hochzeitsprobe hat das ein oder andere Tränchen verursacht und es war mit wenigen Worten einfach nur klar, dass er Bay immer noch liebt und seinen Fehler mit Simone damals immer noch sehr bereut. So wie er Bay angeschaut hat, ist einem fast das Herz zerbrochen. Hinzu kommt seine Umarmung, als Bay zu ihm kommt und wissen möchte, warum er sie damals betrogen hat. Die Chemie zwischen den beiden ist immer noch da und obwohl ich Bay und Ty zusammen sehr gerne mag, sind es genau diese kurzen Szenen, die zeigen, dass Emmett und Bay immer noch füreinander geschaffen sind. Hier passt einfach alles und vielleicht bedeutet Tys Abreise ja, dass Bay und Emmett erneut eine Chance bekommen. Das kann man nur hoffen, wenn man bedenkt, was Ty getan hat. Aus seiner Sicht war es vielleicht das Richtige, um Bay zu beschützen, doch er malt hier den Teufel an die Wand und gibt sich quasi schon geschlagen, ohne für Bay zu kämpfen. Er sieht sich nicht lebend aus Afghanistan zurückkehren und verletzt sie lieber vorher, damit er ihr den Schmerz erspart. Hier kann man jetzt streiten, ob das eine nette Geste ist oder die schlimmste Entscheidung seines Lebens, doch wenn man auf Bays Vergangenheit blickt, dann ist es das Schlimmste, was er ihr hätte antun können.

Die arme Bay findet sich in der gleichen Situation wie am Ende der ersten Staffel - betrogen von einem Menschen, den sie liebt. Das muss doch irgendwann ein Ende nehmen. Und so sehr ich Ty auch mag, sollte er wirklich zurück nach Afghanistan gehen und Bay und Emmett sich wieder näher kommen, so sollte Ty für immer wegbleiben, denn das Dreieck zwischen ihnen sollte endlich ein Ende nehmen. Auf diese Weise kann ich damit leben, da Ty hier aus Liebe gehandelt hat und Bay sich bestimmt wieder erholen wird - schließlich ist Emmett da und vielleicht bekommen die beiden ihre zweite Chance. Sollte hier aber weiterhin ein Hin und Her sein, müssen sich die Autoren entscheiden, wen sie zusammen sehen wollen, denn die gleiche Story von vorne wäre einfach langweilig.

Fazit

Ein solides Staffelfinale, das einige Storys zu Ende gebracht hat und neue Möglichkeiten für die dritte Staffel bietet. Bay wird sich erholen müssen und findet vielleicht Trost bei Emmett. Daphne hat dieses Mal keine Probleme mit Jungs und muss sich mit den Konsequenzen ihres Handelns auseinandersetzen. Tobys und Nikkis Hochzeit ist tatsächlich passiert und das sogar auf eine schöne Art und Weise. Ob sie jedoch ein Fehler war, wird man ebenfalls in der dritten Staffel sehen. Somit sind alle Entwicklungen akzeptabel und man kann sich auf die neue Staffel freuen. Nur Angelos Story war irgendwie überflüssig und die Zweifel, ob man diesen Charakter überhaupt noch braucht, sind sehr groß.

Alex Olejnik - myFanbase

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