Bewertung

Review: #3.10 Der Überfall

In dieser Folge stand ein Pärchen im Mittelpunkt, das es in letzter Zeit bloß noch über Skype gegeben hatte und das eigentlich alle schon abgeschrieben hatten. Zum größten Teil zu Recht, wie sich in dieser Folge nun herausstellt. Außerdem werden einige neue Problemchen eingeführt, die in Zukunft in größerem Drama münden könnten.

"When my Dad died, I spun out. And I was searching. And you were part of the answer. And now I feel like I found the rest of it."

Es passiert nun das Unausweichliche, das leider jeder Zuschauer hat kommen sehen: Die Ehe von Toby und Nikki nimmt ein Ende. Ich muss zugeben, dass ich ehrlich gesagt nicht gedacht hätte, dass wir Nikki noch einmal persönlich zu Gesicht bekommen würden, andererseits wurde ihre und Tobys Ehe in der letzten Staffel so stark thematisiert, dass man sie kaum mit einem einfachen Skype-Anruf hätte beenden können. So war ich trotzdem überrascht, als sie auf einmal vor Tobys Tür stand, aber erfreut, noch ein paar nette Szenen zwischen den beiden zu sehen. Die beiden gaben eben doch ein wirklich süßes Paar ab. Doch es sollte eben nicht für die Ewigkeit sein. Natürlich finde ich es etwas schade, dass es so vorhersehbar war und nun tatsächlich eingetreten ist, dass diese Ehe nicht halten würde, weil man natürlich nicht umhin kommt, sich zu fragen, warum man sich die Hochzeit nicht einfach gespart hat. Aber so haben Toby und Nikki sicherlich einen wichtigen und großen Schritt in Richtung Erwachsensein getan, da sie ihren eigenen Weg gegangen sind, auch wenn er nun zu Ende ist. So vorhersehbar das Ganze war, so wurde es trotzdem schön und auch realistisch gelöst. Vor allem aber gönnt man sowohl Nikki als auch Toby ihren Erfolg auf dem Weg, den sie nun vor sich haben. Man kann Nikki gut verstehen, dass sie nach dem Tod ihres Vaters die Entscheidung trifft, Kindern vor Ort zu helfen. Und genauso hat es einen riesigen Spaß gemacht, Toby in dieser Folge in seinem Element als Coach zu sehen. Man sieht ihm an, mit welcher Leidenschaft er dahinter steht und wie erfolgreich er damit ist.

Wie es das Schicksal und die Autoren also wollten, gehen Nikki und Toby nun getrennte Wege. Dies ist mit Sicherheit das Beste und lässt darauf hoffen, Toby möglicherweise nicht nur beruflich eine neue, spannende Storyline zu geben.

"Remember how Ty was my first? Well tonight... Tank was almost my second."

Bei dieser Aussage von Bay konnte ich nicht anders, als laut loszulachen. Ich habe zwar schon einmal gelesen, dass in Amerika im „Dating-Prozess“ offenbar ganz andere Abstufungen vorgenommen werden als in Europa, trotzdem war es sehr lustig, Bay nach ihrem ca 2-minütigen Rumknutschen mit Tank diese Erklärung abgeben zu hören.

Von diesem unfreiwillig komischen Moment, bei dem ich es übrigens sehr schön fand, Bay und Regina so vertraut über dieses Thema reden zu sehen, mal abgesehen war dieser Handlungsstrang leider auch ein emotionales Auf und Ab. (Wenn auch auf einem relativ niedrigen Pulslevel, da weder für den Zuschauer, noch für Bay ein allzu großes Drama im Raume steht.) Mit Bay und Tank geht es nämlich nicht ganz so rosig weiter. Es hat mir unglaublich gut gefallen, die Beiden bei ihrer kleinen Sabotage-Aktion zuzusehen und es fällt auf, was für ein gutes Team sie sind. Gleichzeitig merkt man Bay aber eben auch an, dass sie, auch wenn sie offiziell ihre Meinung, Tank sei ein großartiger, nicht nur platonischer Freund, geändert hat, sexuell überhaupt kein Interesse an ihm hat. Natürlich ist sie nicht prüde, nicht sofort mit ihm in die Kiste springen zu wollen (und ich bin sehr froh, dass Regina ihr das deutlich gemacht hat). Gleichzeitig ist da aber eben leider überhaupt keine Anziehungskraft zwischen den beiden. Und obwohl Tank sich letzten Endes bei Bay entschuldigt und die beiden so tun, als wäre nichts gewesen, sehe ich ehrlich gesagt keine große Zukunft bei diesem Paar. Das finde ich wirklich schade, weil ich Tank wirklich gerne mag und ich ihm mehr als nur seine 15 Minuten Ruhm und einen anschließenden ebenso schnellen Abgang gegönnt hätte. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn die beiden befreundet und Tank und so noch etwas länger erhalten geblieben wäre. Vielleicht täusche ich mich ja auch und das Ganze wird noch eine andere Wendung nehmen, im Moment sieht es allerdings nicht danach aus.

Denn Bay ist sowieso weniger mit Tank als mit der neuen, fiktiven Freundin von Emmett beschäftigt. In dieser Folge stellt es sich heraus, dass diese offenbar auch nicht immer die Wahrheit erzählt hat. Wobei man sich natürlich fragt, inwieweit man ihr das angesichts der Tatsache, dass sie und Emmett sich nicht einmal GETROFFEN haben, überhaupt vorwerfen kann. War diese Freundin auch nur dazu gut, Emmett und Bay einander wieder näher zu bringen? So platt dies auch sein mag, mich würde das eigentlich weniger stören, weil ich mich wirklich freuen würde, wenn sie endlich wieder zueinander finden könnten.

"I'm sorry. I used to babysit, that's how I got the strollers over the curve."

Auch Daphne hat immer noch so ihre Beziehungsproblemchen. Nach einem kurzen Gespräch mit Kathryn wird ihr natürlich sofort klar, dass es überhaupt keinen Zweifel mehr daran gibt, dass sie eigentlich nur an Campbell interessiert ist und sie fragt ihn nach einem Treffen. Das läuft allerdings nicht ganz so glatt wie geplant, weil die beiden mit einigen Problemen aufgrund seiner Behinderung konfrontiert werden. Kathryn hat meiner Meinung nach auf jeden Fall Recht damit, dass Daphne sich nicht schämen muss, wenn sie etwas nervös ist bei dem Gedanken mit jemandem zusammen zu sein, der im Rollstuhl sitzt. Denn natürlich wird das mit Sicherheit einige Komplikationen mit sich bringen. Und auch wenn sie als taubes Mädchen mit Komplikationen sicherlich gut umgehen kann, ist es eben doch nicht das Gleiche. Naja, Gott sei Dank scheinen alle Zweifel von Daphne in dem Moment zu verfliegen, in dem Campbell sie auf seinen Schoß zieht und küsst. Hach, wenn doch nur alles so einfach wäre. Aber gut, ich bin mir sicher, dass die Autoren sich mit diesem kurzen Moment nicht zufrieden geben und diese Thematik in Zukunft weiterhin thematisieren werden. Das gefällt mir sehr gut, dass es eine sehr interessante, wenn auch natürlich nicht gänzlich neue Thematik ist.

"„So, we lied to the owner about how much his business was worth in order to get a cheaper buyout." - "It's not illegal. Happens all the time." - "But is it fair?"

Am interessantesten fand ich persönlich in dieser Folge die Problematik rund um Regina und ihren neuen Job. Es hat anfangs einen riesigen Spaß gemacht, Regina in ihrem Element zu sehen. Man hat ihr den Erfolg von ganzem Herzen gegönnt und es war unglaublich süß, wie sie sich über ihren Verdienst gefreut hat. Vor allem die Szene, in der sie und Kathryn sich über das Auto begeistern, war sehr schön anzusehen.

Doch leider ist da eine große Wolke an diesem Jobhimmel. Reginas Chef ist nämlich doch weitaus berechnender, man könnte es auch als geschäftstüchtiger bezeichnen als man gedacht bzw. gehofft hatte. Natürlich kam es nicht allzu überraschend, mich persönlich hätte es aber mehr als gefreut, wenn er sich grundehrlicher Geschäftsmann herausgestellt hätte. Aber vielleicht ist das ja auch ein Widerspruch in sich.

So muss Regina jedenfalls nun überlegen, wie sie mit dem Wissen, dass ihr Boss die Menschen in ihrer früheren Nachbarschaft hintergeht, umgehen. Es gefiel mir gut, dass sie hier John zur Rate zog, der ihr erklärte, dass es nichts Illegales ist, was Wes tut, gleichzeitig aber moralisch mehr als fraglich. Vor allem, da es um die Menschen in Reginas alter Nachbarschaft geht, ist ihr natürlich verständlicherweise mehr als unwohl bei der Sache. Ich bin unglaublich gespannt darauf, wie Regina nun damit umgehen wird und wie der ganze Handlungsstrang fortgeführt wird. Auf jeden Fall ist hier mehr als großes Potential vorhanden.

Fazit

Diese Folge hatte zwar ihre platten Momente, war aber alles in allem mehr als unterhaltsam. Außerdem gibt es einige Handlungsstränge, die, auch wenn sie in dieser Folge noch nicht ihr ganzes Potential entfaltet haben, große Neugierde wecken und auf die man sich schon in den nächsten Folgen freut.

Klara G. - myFanbase

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