Bewertung

Review: #3.20 The Girl on the Cliff

Im Gegensatz zu den vorigen Folgen konnte der dieswöchige Auftritt von "Switched at Birth" nicht ganz so sehr überzeugen. Dazu gab es zu viele Längen und Momente, in denen man einfach nur die Augen verdrehen musste.

"OK everyone, gather around. We're about to announce your prom king and queen." - "Oh. Exciting. Let's see who the prettiest, most popular, most superficial couple in the school is."

Der Handlungsstrang rund um den Abschlussball war von Anfang an sehr nett, doch ich war trotzdem froh, als gegen Ende hin der Sinn des Ganzen auch noch einmal so richtig deutlich wurde. So war es natürlich sehr süß zu sehen, wie Emmett sich Mühe gab, Bay angesichts des Fiaskos vom letzten Jahr einen wunderschönen Abend zu bescheren. Doch wie das meistens so ist: Plant man etwas von Anfang bis Ende penibel durch, geht höchstwahrscheinlich etwas schief. So lief also schon die Vorbereitung für den Prom ganz und gar nicht nach Emmetts Plan, denn abstruserweise verkündete die Schulleitung einen Tag vor der Veranstaltung noch einen Dresscode, der einige Schüler mehr als verärgerte. Ab da wurde der Handlungsstrang dann aber wenigstens richtig interessant, denn Bay gefiel es ganz und gar nicht, dass so ihre lesbische Freundin Natalie und deren Freundin indirekt vom Ball ausgeschlossen wurden. Sie begann also zu überlegen, wie sie ihnen helfen konnte, ganz so, wie es laut Regina auch Angelo getan hätte. Es ist natürlich löblich, dass Angelo sich offenbar auch immer so für Schwächere eingesetzt haben soll, so viel hat man als Zuschauer ja nun davon leider nicht mitbekommen. Aber nungut, man soll ja nicht schlecht über Tote sprechen.

Es war für mich ein sehr schönes Detail, dass es Regina war, die Bay auf die Idee brachte, ihre ganz und gar unfreiwillige Rolle der Prom Queen dafür zu nutzen, den beiden zu helfen. Bays Gesichtsausdruck, als sie von ihrer Krönung erfuhr, war übrigens Gold wert, genau wie die kleinen lieb gemeinten Sticheleien von Sharee.

Die schlussendliche Idee, einfach den Spieß umzudrehen und sich selbst in einem Anzug zu verpacken, war von Bay großartig umgesetzt, mal abgesehen davon, dass sie auch großartig in dem Anzug aussah. Es war natürlich schade, aber leider nicht minder realistisch, dass dieser Akt der Rebellion von der Schule nicht allzu gut aufgenommen wurde, doch zum Glück ließen sich die Kids nicht so schnell unterkriegen und feierten ihren Abschlussball kurzerhand draußen. Was als etwas seichter Handlungsstrang angefangen hatte, fand ein wirklich rührendes Ende, bei dem Natalie und ihre Freundin sich so präsentieren konnten, wie sie wollten, wir sogar kurz überraschend Matthew wiedersahen und vor allem das glückliche Paar Emmett und Bay betrachten konnten, bei denen endlich einmal alles schön war und gut lief.

"Her dad just died!" - "Does that give her the right to break the law? She cost me hundreds of thousands of dollars! She forced us into bed with Coto! This is your project too!"

Im Gegensatz zu Emmett und Bay lief es bei Daphne in dieser Woche wiederholt überhaupt nicht gut. So erwartete sie gleich zu Beginn eine verdiente Standpauke von all ihren drei Eltern, die von Bays Warnung ausgelöst worden war. Eine Warnung, die mehr als überfällig war.

Ab da ging es leider nur weiter bergab, denn Daphne dachte zunächst gar nicht daran, sich die Sorgen ihrer Liebsten zu Herzen zu nehmen. Ihr Verhalten hatte spätestens seit letzter Woche nur noch genervt und ich war froh, dass die Autoren meinen Wunsch, sie entweder richtig abstürzen oder wieder auf die Beine kommen zu lassen, erhörten und dann Zweiteres eintrat. Bis dahin musste sie allerdings noch eine Medikamentenpackung stehlen, gefeuert werden, ihrer Mutter aufs Neue Anschuldigungen an den Kopf werfen und schließlich weinend vor Kathryn zusammenbrechen. Natürlich war man kurz besorgt, als Daphne verschwunden war, während es sehr schön war Kathryn, John und Regina mit so vereinten Kräften zusammenarbeiten zu sehen. Doch letzten Endes hat man sie ja gefunden und es war ja auch alles gut. Ihr großes "Geständnis", sich dreckig zu fühlen, weil sie Angelo nie gesagt hatte, ihn geliebt zu haben, konnte bei mir ehrlich gesagt nicht ganz so viel Mitleid hervorrufen, dafür hatte sie die Folge über einfach zu sehr genervt. Was allerdings ungewollt doch unglaublich starke Rührung hervorrief, war dann die kurze, aber dafür umso intensivere Versöhnung zwischen Daphne und Regina. Es war zwar nicht ganz klar, warum bei Daphne auf einmal der Groschen gefallen war – war es die Kündigung, die Moralpredikt von Regina, war es die Erkenntnis?- , doch man war einfach nur noch erleichtert, als sie Regina um den Hals fiel und ihr offenbar verzieh. Ich war übrigens sehr froh gewesen, dass Regina und Wes hinter Daphnes und Nachos Aktion gekommen waren und war gespannt, wie sie reagieren würden. Ich glaube nicht, dass Wes Daphne anzeigen wird, dafür ist ihm Regina viel zu wichtig. Doch seine Wut war mehr als nachvollziehbar, weshalb ich ehrlich gesagt schon hoffe, dass das alles zumindest noch irgendwelche Folgen nach sich zieht.

"It's not like we’re friends or anything."

In der letzten Woche hatte mir Toby unglaublich gefehlt, in dieser Woche leider ein wenig der Sinn seines Auftritts. Sein Handlungsstrang mit Tank war zwar ganz lieb, aber leider auch genauso belanglos und Toby wirkte insgesamt eher blass in dieser Folge. Es gefiel mir gut, dass seine DJ-Karriere weiterhin thematisiert wurde, doch zu sehen bekam man davon leider nur reichlich wenig.

Allerdings war die Storyline natürlich, so sinnlos sie teilweise dahingeplätschert ist, auch sehr unterhaltend und es ist wirklich sehr löblich von den Serienmachern, dass sie Tank in der Serie behalten haben, denn er bringt immer eine erfrischende Leichtigkeit mit sich, die die Serie momentan wirklich gebrauchen kann. Auch die Kombination von ihm und Toby hat durchaus Potential und ich würde mich auch über mehr Momente der beiden freuen, doch in dieser Woche ist der Funke irgendwie nicht so ganz übergesprungen.

Fazit

Jetzt, wo endlich geklärt wäre, dass Daphne eben kein bad girl ist und sie sich mit Regina wieder vertragen hat, hat dieses Drama hoffentlich ein Ende und es kann sich wieder auf bessere Handlungsstränge konzentriert werden. Davon abgesehen hatte die Folge natürlich viele gute Momente, war aber im Vergleich zu den vorigen doch ein wenig schwächer.

Klara G. - myFanbase

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