Review: #3.21 And Life Begins Right Away
Im Vergleich zu anderen Serien relativ spät erlässt uns "Switched at Birth" nun auch in die Sommerpause. Und das mit einem Knall. Jedenfalls ein bisschen. Über den Schluss konnte man wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln. Er war zwar sehr überraschend, aber leider nicht minder bescheuert.
"Thank you. For getting switched at birth. If you hadn’t, I never would have met Bay."
Allen voran war es unglaublich rührend zu sehen, wie bedingungslos Emmett Bay liebt und was sie für ihn bedeutet. Im Rahmen der Abschlussfeier standen die gemeinsamen Pläne der beiden ganz oben auf der Themenliste. Dass sie nicht einfach so ohne Probleme in L.A. in den Sonnenuntergang reiten würden, war natürlich abzusehen. So waren Kathryn und John zunächst überhaupt nicht begeistert von Bays Plänen, was man ihnen nicht einmal gänzlich verdenken kann. Doch Bay ist wirklich erwachsen geworden, was man die ganze Folge über immer wieder bestaunen durfte. Man merkte ihr an, dass sie sich diesen Schritt wirklich überlegt hatte und sich Mühe gab, es zu verwirklichen. Sehr rührend war natürlich, als sie schließlich Regina zu Rate zog und sie um ihr Geld aus Angelos Erbe bat. Eine schönere Investition hätte sich Angelo sicher nicht vorstellen können und der Moment zwischen Bay und Regina war ein sehr intensiver und schöner. Es sah also alles danach aus, als könnten Bay und Emmett ihr Leben in L.A. beginnen. Wichtig um die Entscheidung ihrer Tochter zu verstehen, war es für Kathryn und Johnaußerdem, von der Erbanlage bezüglich eines möglichen Aneurysmas zu erfahren. Ich war sehr froh, dass die Katze endlich aus dem Sack war – auch wenn ich hoffe, dass Emmett es auch irgendwann noch erfahren wird – und so schockiert John und Kathryn zunächst waren, so merkten sie genau wie der Zuschauer: Bay ging unglaublich erwachsen mit der Situation um und wollte jetzt vor allem eines: Leben und dies genießen.
Und sie hätte so ein wundervolles Leben mit Emmett vor sich, der ohne sie keinen Schritt tun würde. Und in allerletzter Sekunde setzte Bay diese gemeinsame Zukunft dann überraschend aufs Spiel. Für....Trommelwirbel... Daphne natürlich!
"I need to face up to what I’ve done whatever the consequences are"
Ach Daphne. Das kann doch nicht wahr sein! Innerhalb nur dieser einen Folge wurde man von ihrem Handlungsstrang schon wieder in ein absolutes Gefühlschaos geworfen. So sah anfangs alles ganz hoffnungsvoll aus, Daphne wurde nicht angezeigt – zumindest nicht von Wes – und sah einer rosigen Zukunft entgegen. Die erste schlechte Nachricht kam dann mit der Verkündung der endgültigen Schließung der Carlton-Schule, die mich persönlich ein wenig enttäuscht hat. Das wurde viel zu sehr zwischen Tür und Angel verkündet und außerdem ein wenig lieblos, so als wäre es jetzt, wo die Hauptcharaktere der Serie sowieso nicht mehr auf die Schule gehen würden, irgendwie egal.
Soviel zur Carlton. Dass Daphne mit ihren Handlungen nicht straffrei davonkommen würde, war klar. Und es war nicht nur klar, es war meiner Meinung nach auch völlig in Ordnung, denn sie hat in dieser Staffel wirklich viel Schaden angerichtet. Und in dieser Folge sah es dann so aus, als würde sie das endlich einsehen und Verantwortung für ihre Taten übernehmen. Ungefähr 20 Minuten lang war ich wieder ein sehr großer Daphne-Fan. So gefiel es mir, wie sie sich trotz des rührenden Einsatzes ihrer Familie dafür entschied, sich zu stellen und die Haftstrafe von immerhin drei Monaten anzutreten. Außerdem war ihre Abschlussrede unglaublich rührend und hätte als Abschied von dieser Schule nicht passender sein können. In diesem Zusammenhang bekamen wir noch einen etwas genaueren Einblick in die Anfänge der Freundschaft zwischen Daphne und Emmett, die ja auch eine ganz besondere ist. Ein wenig schlucken musste ich in diesem Zusammenhang, als Daphne in einem Gespräch mit ihm noch andeutete, wie sehr Emmett sie geliebt hatte und dieser ihr dafür dankte, durch sie Bay kennen gelernt zu haben. Auch wenn für mich Bay und Emmett das absolute Traumpaar sind und Daphne nun wirklich mehr als eine Chance bei ihm hatte, konnte man verstehen, dass sie bei dieser Aussage ein wenig schlucken musste. Doch Daphne nahm dies tapfer hin und machte sich auf den Weg zum Polizeirevier. Wo dann die gesamte Charakterentwicklung dieser Folge wieder zunichte gemacht wurde.
Kurz war man zuversichtlich. Kurz dachte man sich, dieser Mist hätte endlich ein Ende. Es wäre furchtbar für Daphne gewesen, besonders im Bezug auf ihre medizinische Laufbahn. Doch sogar Kathryn und John sahen letzten Endes ein, dass es die richtige Konsequenz war. Also alles geklärt, oder nicht? Nein, natürlich nicht. In letzter Sekunde entschied Bay sich doch tatsächlich dafür, ihren Kopf für Daphne hinzuhalten und die Schuld auf sich zu nehmen. Was um Himmels willen sollte das? Und wieso willigte Daphne ein? War sie noch ganz bei Trost? Nein, offensichtlich war sie das nicht.
Was soll man dazu noch groß sagen? Ich verstehe nicht, warum die Autoren diesen Weg gehen, auch wenn er zugegebenermaßen interessant ist und einen gespannt, aber nicht weniger empört zurücklässt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut gehen kann und hoffe eigentlich von ganzem Herzen, dass die Wahrheit doch noch ans Licht kommt. Bis dahin muss man wohl die nächste Staffel abwarten und nur hoffen, dass man nicht bitter enttäuscht wird und möglicherweise Bay im Gefängnis landet und ihre Beziehung zu Emmett riskiert, während Daphne sich bei einem Praktikum im Krankenhaus mit irgendeinem neuen Assistenten amüsiert.
"Come with me to Hawaii."
Wes hatte sich also wenig überraschend dazu entschieden, Daphne nicht anzuzeigen. In dieser Folge wurde dann auch ganz offiziell enthüllt, was alle schon lange wussten: Dass er Gefühle für Regina hat. Das erstaunte wahrscheinlich niemanden, auch wenn es dann für mich doch alles ein wenig schnell ging und vor allem unglaublich direkt. Bisher drückte Wes seine Zuneigung ja doch eher subtil aus und innerhalb einer Folge gab es dann nicht nur einen Kuss, sondern auch gleich eine Urlaubseinladung. Aber nun gut, wenn schon, denn schon. Und Regina schien ja auch nicht ganz abgeneigt zu sein. Ich persönlich mag Wes und würde es Regina wünschen, glücklich zu werden. Allerdings hoffe ich, dass sich die beiden langsam annähern und man uns noch etwas mehr davon überzeugt, wieso sie gut zusammenpassen.
"The thing is, there are a million people to do something with. But, there's just nobody to do nothing with. That's what I miss the most." -
"Actually. I was thinking about going upstairs and doing nothing. Do you wanna come?"
Auch von Toby sah man zu meiner großen Freude in dieser Folge wieder ein wenig mehr. Seine Interaktionen mit Lily sind unglaublich süß und die beiden haben mich schon jetzt von ihrem Potential als Pairing überzeugt. Natürlich glaubt man Lily nicht ganz, dass sie an Toby als "Freund mit besonderen Vorzügen" interessiert ist und nicht mehr, was allerdings vollkommen in Ordnung ist, weil auch Toby sie schon viel lieber mag, als er sich eingesteht. Verständlich ist auf der anderen Seite auch, dass er angesichts der Tatsache, dass er mit 20 Jahren schon geschieden ist, vorsichtig ist. Doch solange die beiden weiterhin so schöne und auch immer sehr unterhaltsame Momente miteinander teilen, bin ich zufrieden, egal, in welcher Beziehung sie nun zueinander stehen. In der neuen Staffel bitte mehr davon!
"I'm so proud of you!"
Auch sehr losgelöst von den anderen Handlungssträngen und so ein wenig dazwischengequetscht war das kleine, aber sehr rührende Happy End von Travis. Es war sehr schockierend, als man erfuhr, dass seine Mutter sich nie die Mühe gemacht hatte, die Gebärdensprache zu lernen. Allen voran Mary Bethsetzte sich immer für eine bessere Beziehung zwischen Travis und seiner Mutter ein und in dieser Folge wurde dieser Wunsch dann endlich erfüllt. Es war unglaublich bewegend, Mutter und Sohn vereint zu sehen, auch wenn man wegen der wenigen Screentime, die dieser Handlungsstrang bekam, nicht so viel Zeit hatte, sich damit zu beschäftigen. Trotzdem bleibt als Fazit auf jeden Fall, dass Travis nun endlich all das bekommen hat, was er verdient – allen voran natürlich eine wunderbare Freundin, die ihn immer unterstützt und für ihn da ist. Das gönnt man ihm wirklich von Herzen.
Fazit
Bay ist wirklich erwachsen geworden und trug nicht nur Daphne, sondern auch die Folge auf ihren Schultern. Teilweise wirkten die Handlungsstränge etwas verloren beziehungsweise gehetzt, weil einfach noch so viel untergebracht werden wollte. Graduation-Folgen sind immer sehr emotional und dieses Finale war keine Ausnahme. Eine durchwachsene Staffel geht zu Ende, der man zumindest eines nicht vorwerfen kann: Einen nicht gespannt auf die Folgen zurückzulassen, ob begeistert oder kopfschüttelnd, ist ja letztendlich fast egal.
Klara G. - myFanbase
Die Serie "Switched at Birth" ansehen:
Vorherige Review: #3.20 The Girl on the Cliff | Alle Reviews | Nächste Review: #3.22 Yuletide Fortune Tellers |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier mit anderen Fans von "Switched at Birth" über die Folge #3.21 And Life Begins Right Away diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: And Life Begins Right AwayErstausstrahlung (US): 18.08.2014
Erstausstrahlung (DE): 15.02.2016
Regie: Melanie Mayron
Drehbuch: Lizzy Weiss & William H. Brown
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr