Review: #5.01 Der Ruf
"Switched at Birth" ist zurück! Nur noch eine Staffel dieser außergewöhnlichen und sympathischen Serie erwartet uns und auch wenn der Staffelauftakt etwas schleppend angefangen hat, so kam die Folge nach und nach immer mehr in Fahrt, bis man gegen Ende hin wieder gänzlich eingetaucht war in dieses Universum und die weiteren Entwicklungen kaum erwarten konnte.
"Let's stay! Let's do a year here! Look around! Do you really want to leave and go back to Kansas City?"
Der Staffelauftakt beginnt in China und das ziemlich dramatisch: Bay und Daphne entführen uns mit Bays Enzephalitis durch den Mückenstich in ein dramatisches Szenario, bei dem Daphne um Bays Leben bangt, allerdings nicht allzu lange. Ich persönlich wurde nicht wirklich von der gewollt übertriebenen Dramatik gefesselt, da man als Zuschauer sowieso schon wusste, dass es Bay bald wieder gut gehen würde. Das Ganze erfüllte den Zweck, die Ausdehnung des eigentlich nur wochenlang geplanten Aufenthaltes in China auf die vielen Monate auszudehnen. Doch so interessant ich diesen extremen Kulissenwechsel im letzten Staffelfinale fand, so wenig konnte er mich in dieser Folge überzeugen. Klar, es war nett, dass Bay im Tattoo-Studio arbeitete und die Idee, die zwei einfach mal ausbrechen zu lassen, gefiel mir gut. Doch um sich wirklich auf diese Idee einzulassen, hielt der Aufenthalt dann doch einfach zu kurz an und so wirkte das Ganze eher gehetzt. Auch das Dazustoßen von Travis stieß bei mir nicht gerade auf Begeisterung. Zwar konnte man es durch Bays "Nahtoderfahrung" noch irgendwie gut begründen, dass sie keine Zeit mehr verschwenden und es einfach mit ihm versuchen wollte, doch dass er dann direkt nach China geflogen kam und mit ihr zusammenzog, war mir dann doch zu viel des Guten – und das nicht nur, weil ich mich mit den beiden als Liebespaar immer noch nicht so recht anfreunden möchte.
Der schönste Moment an dem gemeinsamen Aufenthalt der zwei Mädels war meiner Meinung nach das Tattoo, das sich die beiden stechen ließen. Davon abgesehen konnte ich es kaum erwarten, bis der in der vorigen Staffel schon angekündigte Telefonanruf kam, um die beiden wieder zurückzuholen.
"He calls and we come running home."
Und der kam. Zum Glück nach nicht einmal 15 Minuten. Außerdem hatte er es in sich, denn es ging dabei um Emmett und den Beginn des Handlungsstranges rund um seine psychische Erkrankung – ob es sich dabei "nur" um eine Depression handelt, ist noch offen.
So traurig und schwer das Ganze natürlich für Emmett war, so sehr begeisterte diese Entwicklung den Zuschauer, denn die Folge kam ab da so richtig in Fahrt und Emmett konnte mal wieder zeigen, was für ein vielfältiger Charakter er ist und wie sehr man ihn doch wieder liebgewinnen kann, wenn er einen nur lässt. Zunächst einmal weigert er sich natürlich, jegliche Hilfe anzunehmen, was zu einer spannenden "Verfolgungsjagd" und schließlich dem großen Geständnis und der Erkenntnis führte, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
Als Emmett sich und den anderen eingestand, dass er sich schon lange nicht mehr wohl und wie er selbst fühlte, war es beinahe unvermeidbar, dass er dabei auch seine Entscheidung, Bay zu verlassen, hinterfragte. Ein Moment, der natürlich vorhersehbar, deshalb aber nicht minder rührend, war und auch Bay verständlicherweise nicht ganz kalt ließ.
Ich bin wirklich gespannt, wie es nun mit Emmett weitergeht und freue mich sehr auf diesen Handlungsstrang, da er großes Potential bietet, nicht nur psychische Erkrankungen näher zu bringen, sondern auch und vor allem, den Charakter Emmett endlich wieder sympathisch zu machen, sodass einem Happy End zwischen ihm und Bay nichts mehr im Wege steht.
"He just does this because he can’t stand that I got you and that we are happy together."
Natürlich steht Emmett und Bay ja derzeit noch Travis "im Wege" und, wie schon im vorigen Staffelfinale gesagt, in der wahren Welt wäre es vielleicht tatsächlich der richtige Weg von Bay, Travis die reale Chance zu geben, weil eben zwischen ihr und Emmett schon zu viel Verletzung vorgefallen war. Doch dies ist die Serienwelt und ich bin mir relativ sicher – und hoffe es als großer Bay und Emmett-Fan natürlich auch - dass man langfristig (und da dies die letzte Staffel ist, ist das eben nicht mehr allzu lange) auf die zwei als Happy End hinarbeitet. Umso unangenehmer finde ich die Beziehung zwischen Travis und Bay. Denn natürlich ist er unglaublich lieb, behandelt sie gut und hätte diese Chance verdient. Doch schon in den wenigen Szenen, die in dieser Folge zu sehen waren, zeigte sich, dass Bay da einfach nicht genug dahinter ist und Travis zu Recht hinterfragt, woran das liegen könnte. Insofern tut mir Travis da unglaublich leid und ich frage mich, wie das noch für ihn und alle Beteiligten fair gelöst werden kann. Denn Travis ist nicht dumm – er weiß, dass Bay zwar hilfsbereit ist und in erster Linie Daphne helfen möchte, jedoch auch Emmetts Worte etwas bei ihr ausgelöst haben.
"Looks like I missed out on a lot while I was gone."
Ja, Bay möchte Daphne helfen. Der armen, armen Daphne. So viel Pech aber auch. Da ist sie nur ein Jahr weg und schon hat ihr Exfreund eine Neue und ihre Studienkollegen haben in der Zwischenzeit doch tatsächlich ohne sie Kurse besucht und sie somit eingeholt. Wahnsinn, wie verwöhnt und unangenehm Daphne manchmal sein kann. In dieser Folge war es wirklich ein Auf und Ab mit ihr. Sie ist ja im Grunde ihres Herzens eine liebevolle Person und gerade in den Szenen mit Bay merkt man das auch immer wieder – die beiden sind einfach ganz toll zusammen. Doch als sie Bay dann vorwarf, das Jahr sei eine Verschwendung gewesen, war ich wirklich wütend und musste es Bay wirklich hoch anrechnen, dass sie nicht beleidigt war, sondern stattdessen Daphne tröstete und auch noch die Pläne mit Travis für sie über den Haufen warf, um mit ihr zusammenzuziehen. Ein Hoch auf Bay, wirklich!
Was mich dafür umso mehr gefreut hat, war es, Mingo wiederzusehen. Ich hatte schon die Befürchtung, man würde die beiden einfach so trennen – wie es in der Vergangenheit ja schon oft passiert ist – und ihn sang- und klanglos verschwinden lassen. Stattdessen trafen sich die beiden jedoch wieder und ihre Szenen waren wirklich schön zusammen. Hätte Daphne nicht schon während ihrer Beziehung mit Mingo jemand anderen geküsst, hätte sie mir dann auch noch mehr leid getan, als er ihr von seiner neuen alten Freundin erzählte. So muss man leider sagen, dass man ihn verstehen kann, auch wenn man ihm angemerkt hat, wie angetan er immer noch von Daphne ist.
Sehr interessant, wenn auch etwas hineingequetscht in die Folge war dann die Geschichte mit der Kostümparty und dem Rassismus-Vorwurf. Könnte eine interessante Thematisierung von fälschlich vorgeworfenem Rassismus werden, ich bin gespannt. Auf jeden Fall hoffentlich mehr Mingo und Daphne, was schon für sich etwas Gutes ist.
"Tell them. I don't care. We have a real connection and you know that."
Uh lala. Regina war während der Abwesenheit ihrer Töchter auch kein Kind von Traurigkeit und hat sich einen jungen Studenten angelacht, der attraktiv und sympathisch, aber noch nicht ganz durchsichtig ist. Ich finde es toll, dass man Regina studieren lässt und habe nur schwer gehofft, dass man hier kein Liebesdreieck zwischen ihr, Daphne und dem jungen Studenten beginnen würde. Doch da überraschte er mit eindeutigen Worten, die Regina leider zurückwies. Doch das wird sicherlich nicht das Letzte gewesen sein, was wir von ihm gesehen haben, hier freue ich mich auch auf mehr.
"I need your support. I supported you for decades."
Eine ebenfalls nebensächliche Rolle nahmen John und Kathryn mit ihrem neuen Job ein. Dazu gibt es bisher nicht viel zu sagen, außer dass es John offensichtlich noch schwer fällt, Kathryn da gänzlich zu unterstützen, er es aber versucht und sie mit ihren Testosteron-Posen (die übrigens tatsächlich erwiesenerweise hilfreich sein sollen) unglaublich liebenswert anzusehen war. Außerdem waren die Familienszenen, in denen alle zusammen – außer Toby und Lily, die immerhin in einem Nebensatz erwähnt wurden – zu sehen waren, wirklich schön und harmonisch.
Fazit
Ein wunderbarer Staffelauftakt, der für mich persönlich erst ab dem zweiten Drittel in Fahrt kam, dann aber dafür umso mehr begeistern konnte und richtig Lust gemacht hat auf die neue und leider letzte Staffel dieser wunderbaren Serie.
Klara G. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The CallErstausstrahlung (US): 31.01.2017
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Allan Arkush
Drehbuch: Lizzy Weiss
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