Bewertung

Review: #2.02 Die veränderte Form

Foto: Daniel Sharman, Teen Wolf - Copyright: MTV/Bob Mahoney
Daniel Sharman, Teen Wolf
© MTV/Bob Mahoney

Nach den vielen, neuen Mysterien der Staffelpremiere geht es in Episode zwei rasant weiter. Der neue Werwolf Isaac Lahey steht im Zentrum des Geschehens, denn er wird als Verdächtiger im Mordfall um seinen Vater festgenommen. Das Problem ist der nächtliche Vollmond, der ihn, können ihn Derek, Scott und Stiles nicht rechtzeitig befreien, zu seiner ersten Verwandlung in einer einsehbaren Gefängniszelle zwingt. Außerdem hält Gerard Argent weiter an seinem Racheplan gegen die Werwölfe fest und was käme ihm da gelegener, als ein frisch gebissener Teenager, der in der Falle sitzt.

"His father is dead. They think he was murdered."

Die Folge beginnt mit einer tollen, spannungsgeladenen Szene, in der der Zuschauer lernt, dass erstens Isaac tatsächlich bereits ein Werwolf ist, zweitens sein Vater ihn gerne als Sandsack verwendet und drittens ein Unbekannter mit Superkräften Autos zerstört und prügelnde Väter umbringt. Neben den Argents gibt es also nun noch jemanden, der Scotts Seelenfrieden bedroht, was die Spannung weiter erhöht, da die Charaktere nun an zwei Fronten kämpfen müssen. Oder in Scotts Fall: an zweieinhalb Fronten, da Derek ihm keine Ruhe lässt.

"With me you learn control. Even on a full moon."

Die bereits angespannte Beziehung zwischen Derek und Scott wird weiter verschärft, als sie darüber debattieren, ob Scott ihn als seinen Alpha akzeptieren soll oder lieber weiterhin ein Omega-Wolf bleibt. Warum Scott den Alpha eigentlich weiterhin mehr als Feind denn als Freund sieht, erschließt sich mir nicht so ganz, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die beiden einfach zu gerne als Kumpel sehen würde. Dass Scott sich nach wenigen Monaten (oder Wochen?) als Werwolf so selbstsicher und unter Kontrolle fühlt, dass er Derek als Mentor abweisen kann, lässt sich leicht mit jugendlichem Leichtsinn erklären, doch sein schlagendes Argument ist wie immer Allison. Würde er ein Teil von Dereks Rudel werden, würde er sie verlieren.

Nachdem die Fronten also geklärt sind, beschließen die beiden trotzdem zusammen zu helfen, Isaac zu befreien. Niedlich ist es ja schon, dass Scotts größter Beweggrund ist, dass Isaac unschuldig ist und nicht etwa ein Wolfskamerad. Hier weiß man sofort wieder, warum man den Protagonisten so gerne hat. Er ist zwar nicht gerade ein geniales Superhirn, aber er möchte stets das Richtige tun, und aus diesem Stoff sind nun einmal Helden gemacht. Warum allerdings lange darüber diskutiert wird, Isaac zu helfen, und Scott dann schließlich keinerlei Mithilfe leistet, sondern stattdessen in einer Kühltruhe chillt, um nicht die Kontrolle zu verlieren, war mir nicht so ganz klar. So hat man dafür eine herzerwärmende Szene genießen können, in der Allison ihren Freund einsperren muss, der die massiven Ketten jedoch sofort sprengt, um seine Liebste in Gefahr vor einem gruseligen Reptilienmonster, das wahrscheinlich Coach Lahey auf dem Gewissen hat, zu retten. Diese Szenen hatten einfach wieder alles, was das Herz begehrt. Eine Heldin, die ihren Freund so liebt wie er ist, auch wenn sie ihn dafür an die Kette legen muss, und ein Held, dessen Beschützerinstinkt Türen aus den Angeln reißt. Die Pfeile schießende, Messer schwingende Allison kann nebenbei auch noch jede Feministin glücklich stimmen.

"Dead silence. That should work beautifully. Any other ideas?" – "I’m thinking about punching you in the face."

Wie immer hat Stiles fast alle amüsanten Szenen auf seiner Seite. Auch wenn Scotts "Ausschnüffeln" seiner Teamkameraden, um herauszufinden, wer der andere Werwolf ist, für einiges Schmunzeln sorgt, so ist Stiles in Verbindung mit Derek einfach unschlagbar, wie schon die erste Staffel des öfteren gezeigt hat. Sein großes Maul mit seiner gleichzeitigen Todesangst vor Derek sorgen für viele Lacher. Das Sahnehäubchen dieser Szene ist dann, als Stiles sich umständlich und keineswegs unauffällig an der Polizeibeamtin vorbeischleicht, während Derek sie mit einem umwerfenden Lächeln ablenkt. Doch Stiles hat nicht nur die Lacher auf seiner Seite, auch die Probleme folgen ihm immer auf dem Fuß, weshalb ihn Derek dann auch mit einem beeindruckendem Alpha-Brüllen vor Isaac retten muss. Als Stiles am Ende wieder vor seinem Vater steht mit einem unerklärlich verwüsteten Polizeirevier, fragt man sich, wie der Sheriff bei diesem Sohn eigentlich die Ruhe bewahren kann.

"You can't fire me." – "True. But we can torture you."

Die Argents fahren schwere Geschütze in dieser Folge auf. Nicht nur, dass sie den Direktor der Highschool aus dem Amt foltern, damit Gerard seinen Posten übernehmen kann, sie machen auch keinen Halt davor, den Mordanschlag auf Isaac, der in einer Gefängniszelle sitzt, in Auftrag zu geben. Während Chris Argent wieder einige Sympathiepunkte dadurch gewinnt, dass er vom Racheplan seines Vaters nicht überzeugt zu sein scheint, rutscht einem buchstäblich das Herz in die Hose, wenn man daran denkt, dass der alte, grausame Patriarch Gerard jetzt das Oberhaupt der Schule ist. Noch spannender wird dadurch die heimliche Beziehung von Allison und Scott, da sie nun auch in der Schule mehr aufpassen müssen, nicht erwischt zu werden. Und da die Rätsel aus der Staffelpremiere noch nicht genug zu sein scheinen, schluckt der Großvater außerdem mysteriöse Pillen wie Gummibärchen.

Nachdem in der ersten Staffel der geheimnisvolle Alpha der Big Bad war, katapultieren sich die Argents mit Gerard nun mehr in den Mittelpunkt des Geschehens und erscheinen mit ihren Ressourcen an Waffen und Jägern als fast schon übermächtiger Feind.

"What are you doing?" – "Documenting history. My history."

Dass Jackson noch nie der Sympathieträger der Serie war, ist klar, doch über sein aktuelles Benehmen kann man nur noch hinwegsehen, wenn man weiblich ist und eine Schwäche für die perfekt gemeißelten Gesichtszüge von Colton Haynes hat. Seine Nasen- und Ohrenbluten-Phase scheint er hinter sich zu haben, dafür ist er umso gemeiner zu Lydia, als sie ihm erbarmungswürdig mit zitternder Unterlippe dankt, dass er sie vor dem Verbluten gerettet hat. Deshalb kommt auch direkt etwas wie Schadenfreude auf, als er am Ende der Episode morgens aufwacht und sich scheinbar nicht in einen Werwolf verwandelt hat. Auch wenn Lydias und Jacksons Storylines damit in dieser Folge auf Eis liegen, ist dies ein geschickter Schachzug, damit man nicht das Interesse verliert. Unwillkürlich kommt einem auch in den Sinn, dass der alte Alpha Peter Hale Stiles erklärt hat, dass man am Biss entweder stirbt oder zum Werwolf wird – also warum gibt es hier zwei Charaktere bei denen diese Regel außer Kraft gesetzt ist?

Fazit

Die zweite Folge der neuen Staffel stellt wieder eine unvergleichliche Mischung aus Humor, Action, Romantik und Mystery dar, wobei zusätzlich der drohende Vollmond und der dadurch entstehende Zeitdruck nur das i-Tüpfelchen in Bezug auf Spannung war, weshalb ich ohne weiteres die volle Punktezahl vergeben kann.

Martina L. - myFanbase

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