Bewertung

Review: #12.19 Das Roller-Revival

Foto: Simon Helberg, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Simon Helberg, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Diese Episode schließt direkt an die letzte an, weil man inhaltlich an Amys herrlichen Ausraster anknüpft und das Caltech Institut nun die letzte Chance auf einen möglichen Nobelpreis nutzen will, indem Amy und Sheldon quasi kaltgestellt werden. Doch das Nichtstun ist auch nicht einfach. Raj und Howard leiten den nostalgischen Teil der Serie ein, der wohl auch in den nächsten Episoden noch hochkommen dürfte.

"I am smart, I'm capable, and I can make a difference."

Amy und Sheldon werden zu Präsident Siebert zitiert bzw. zur Mediatorin Janine Davis, um die Ereignisse der letzten Episode zu reflektieren bzw. eine Strategie zu entwickeln, wie man nun verfahren sollte, um das Ziel Nobelpreis noch zu erreichen. Sheldon ist ausnahmsweise mal nicht direkt verantwortlich und wird nicht müde, dies klarzumachen, was sehr amüsant ist. Sheldon schafft es einfach immer, sich zur Geltung zu bringen, auch wenn er nur im Hintergrund wäre. Amy gibt sich natürlich einsichtig und man beschließt, dass sich beide einfach raushalten. Allerdings bekommt das insbesondere Amy nicht gut, weil man ihr deutlich gemacht hat, dass ein Nobelpreis in Physik nicht nur für das Caltech Institut, sondern auch als Vorbildfunktion wichtig sei, weil sie erst die vierte Frau überhaupt sei und das viele Mädchen motivieren könnte. Bis zu diesem Zeitpunkt fand ich inhaltlich alles nachvollziehbar, doch diese gesellschaftliche Belastung geht mir gegen den Strich. Zunächst mal ist Amy offiziell keine Physikerin, also eher zufällig in das Feld getappt. Des Weiteren finde ich es absolut absurd, diesen Preis als Motivation für Mädchen anzusehen. Mag sein, dass Zeitungen etc. das dann in diese Richtung drängen, aber ich habe als Zehnjähriger nicht mal gewusst, was das für ein Preis ist, geschweige denn, wer den bisher gewonnen hat. Das ist mir also zu dick aufgetragen. Hinzu kommt, dass man als Vermittlerin vielleicht auch nicht so viel Druck auf die offensichtlich sehr gereizte Amy ausüben sollte. Amy verstärkt dann diese Hoffnung in ihren Gedanken und der Panikattacke noch mal extrem. Das passt zu ihr als Charakter und Sheldons Versuche, damit umzugehen sind witzig und niedlich zugleich. Großer Pluspunkt ist dann allerdings der Output der Episode, als Amy mit einer klaren Kampfansage deutlich macht, was für eine tolle, vorbildliche Person sie ist. Wie schon in der letzten Woche hat sie also auch hier das Ende der Episode mit einem tollen Monolog dominiert. Hoffentlich bekommt sie noch mal die Bühne, ähnliche Worte auch an die Öffentlichkeit zu richten. Übrigens fand ich Professor Siebert am kläglichsten, weil er sich überhaupt nicht um seine Mitarbeiter gekümmert hat, sondern nur den Preis für das Caltech Institut im Sinn hatte. Sehr unsympathisch.

"Why did you sell the scooter?" - "I finally got my woman. Then my woman made me sell it."

Als Nebenstory hat sich Howard in den Kopf gesetzt, sich wieder einen Scooter zu holen, weil ihn das an seine früheren Zeiten mit Raj erinnerte und er diese Zeit ohne große Verantwortung natürlich auch ein Stück herbeisehnt. Ich kann sogar verstehen, dass er sich spontan für den Kauf entscheidet (auch wenn hier so etwas wie Geldsorgen, die man angeblich mal hatte, wieder vollkommen ignorierte). Es vor Bernadette geheim zu halten, statt seine Wünsche und Träume zu äußern, musste aber darauf hinauslaufen, dass er mit ihr in Streit gerät. Dabei sind auch Bernadettes Argumente nachvollziehbar, aber auch etwas übertrieben. Es ist ein Scooter und keine Harley Davidson. Mit ihrer Argumentation dürfte Howard auch kein Fahrrad fahren oder eine Straße ohne Ampel überqueren. Ihre Ängste sind ja berechtigt und dem muss man sich stellen, in diesem Falle vielleicht auch nachgeben, aber eigentlich wäre es an Howard nun, der Sache auf den Grund zu gehen, nachdem sie auch bei dem Pseudo-Junggesellenabschied Sorge vor zu großer Gefahr hatte und was das im Extremfall dann für die Kinder bedeuten würde. Insofern wünsche ich mir eher, dass man das emotionale Thema richtig aufgreift und nicht nur nebenbei abarbeitet, indem man Bernadette in ihrer Grundfunktion als Bestimmerin zeigt.

Fazit

Zwar ist Amys Konflikt für mich etwas zu konstruiert bzw. über das Ziel hinaus geschossen, aber die prinzipielle Ausrichtung sowie das Ende der Episode wussten zu gefallen und besonders in den Dialogen gab es mal wieder eine Leichtigkeit, die den Humor nicht so aufdrückte, sondern einfach geschehen ließ. Das ist viel unterhaltsamer und lustiger.

Emil Groth - myFanbase

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