Bewertung

Review: #3.22 Die Wahrheit über den Fahrstuhl

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ich glaube, das war das erste Mal seit Ewigkeiten, dass ich mich über eine Flashback-Episode richtig gefreut habe. Denn normalerweise nervt es mich, wenn in der Vergangenheit geschwelgt wird, statt die Storys in der Gegenwart voran zu treiben. Aber hier hat es gut funktioniert und ein paar interessante Lücken geschlossen.

"You may wanna repaint."

Zunächst werden wir in eine Zeit zurückversetzt, in der der Fahrstuhl des Apartmentgebäudes noch funktioniert. Nettes Gimmick. Hinterher wird es jedoch noch besser, als wir auch erfahren, warum der Fahrstuhl seit Jahren kaputt ist. Aber dazu später noch einmal etwas. Leonard sucht also eine Wohnung und zieht bei Sheldon ein. War mir nicht ganz klar, dass die beiden nicht bereits vorher befreundet waren und zusammen in die Wohnung gezogen sind, doch so erscheint es mir fast plausibler. Leonard machte quasi aus der Not eine Tugend. Es wäre wohl auch unrealistisch zu glauben, dass er unter anderen Umständen Sheldons Freund geblieben wäre. Es ist ganz süß, die Jungs zu sehen, aber es ist schon lustig, wie sie alle aussehen, dabei soll das Ganze doch nur sieben Jahre vorher stattgefunden haben. Raj und Wolowitz sehen eher aus, als haben sie eine Reise in die Zukunft gemacht und stammten aus den 90ern. Zugegebenermaßen passt es ja, dass sie dem Trend etwas hinterherhängen. Immerhin war es ja auch erst 2003.

Sheldons Führung war durchaus amüsant, besonders das gemalte "Die Sheldon Die" brachte mich zum Lachen. Das lag aber mehr an Sheldons scheinbarer Leichtigkeit und Unbedarftheit, mit der er dies Leonard mit den Worten "Du wirst wahrscheinlich streichen müssen" vorstellt. Auch schön, die Anfänge des Mitbewohner-Arrangements zu sehen, aber es ist durchaus etwas unglaubwürdig, dass Leonard sich auf diesen ganzen Kram mit einem völlig Fremden einlässt. Sehr lustig war es, als die beiden auf ihre Zukunfts-Ichs warten in der Hoffnung, eine Zeitmaschine erfunden zu haben. Ansonsten sehen wir auch noch, wie die Couch erstmals in die Wohnung kommt, Sheldon den perfekten Platz auf der neuen Couch austestet, den er heute gar nicht mehr aufgeben will, und erfahren mehr über Joyce Kim. Alles ganz nette Details, die die Folge zu einer runden Sache machen.

"I'm still not comfortable... Of course... There's too many people here."

Ob Sheldon sich tatsächlich damals schlimmer aufgeführt hat als heute, sei mal dahingestellt. Ich konnte nicht wirklich viele Unterschiede erkennen, die nicht in den letzten drei Jahren seit Beginn der Serie erst entstanden sind – diese sollten Penny aber bewusst sein. Gegen Ende der Folge sehen wir dann doch etwas Bemerkenswertes: Sheldon rettet Leonard das Leben. Und das mal so ganz nebenbei, ohne Dank, ohne Heldengefühl, ohne mit der Wimper zu zucken. Weil er mal wieder Recht hatte, wie eigentlich immer. Und das ist eigentlich das Allerschönste an der Folge. Sie beginnt damit, dass es eigentlich unvorstellbar ist, dass Leonard es so lange mit Sheldon ausgehalten hat. Doch gezeigt werden uns zahlreiche Szenen, die eigentlich zeigen, dass auch Sheldon gut für Leonard ist und doch mehr zu geben hat, als die elende Nervensäge zu sein. Schönes, passendes Ende.

Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat (und das, obwohl ich die Serie selbst nie gesehen habe), war die Anspielung auf "Firefly - Der Aufbruch der Serenity", von der Sheldon überzeugt ist, dass sie noch viele Jahre laufen wird.

Fazit

Insgesamt eine schöne, aufschlussreiche Folge, die mehr für die echten Fans der Serie waren als für die Gelegenheitsschauer, mit vielen Insidern. Das wusste mir zu gefallen, doch einen Punkt Abzug muss es dafür geben, dass es wieder einmal eine Sheldon-zentrierte Folge ist, die in dieser Staffel gelingt. Ich hoffe, in der nächsten hat die Serie etwas mehr zu bieten als "Sheldon & Friends".

Nadine Watz - myFanbase

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