Bewertung

Review: #7.06 Ein erfreulicher Fehler

Foto: Johnny Galecki & Kaley Cuoco, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Johnny Galecki & Kaley Cuoco, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es ist sehr, sehr schade, dass die Autoren die Handlungsstränge aus der letzten Episode nicht aufgegriffen haben, sondern einfach neue Storys eingeführt haben. So ist zwischen Howard und Bernadette alles wieder in Ordnung und die beiden feiern ihren Jahrestag. Obwohl diese Story überzeugend war, da sie sehr süß umgesetzt wurde, fehlt hier dennoch der Bezug zur vorherigen Episode. Auch bei Amy und Sheldon scheint alles wieder in Ordnung zu sein und Sheldon steht hier erneut im Vordergrund, ohne auf die Gefühle auf Amy einzugehen, die sicherlich noch mehr dazu sagen möchte, dass ihr Freund sie nicht an seiner Universität haben wollte. Aber gut, manchmal kann man in einer Comedy nicht mehr erwarten und muss sich an den Höhepunkten erfreuen, die einem geboten werden.

"Sheldon Cooper does not get lucky." - "You and me both, brother."

Einer dieser Höhepunkte war sicherlich das Ende der Folge, als uns die Autoren auf einen falschen Weg geführt haben. Da denkt man einen kurzen Moment, dass Sheldon tatsächliche Emotionen für Amy empfindet und einen Schritt weiter in der Beziehung gehen möchte, doch dann passiert alles nur im Kopf von Amy. Die Auflösung war sehr geschickt gelöst und ihr "in the zone" wurde schön mit den vorherigen Ereignissen verknüpft. Außerdem kann man sich sehr gut vorstellen, dass es vielleicht irgendwann doch zu diesem Zeitpunkt kommen wird, auch wenn Sheldon sicherlich noch sehr weit davon entfernt ist.

In dieser Folge arbeitet er nonstop an einem neuen Projekt und sein Schweigen tut nicht nur Leonard gut, sondern auch dem Zuschauer, da er dadurch mit seinen eingeworfenen Aussagen für viele amüsante Szenen gesorgt hat. Man weiß, dass Sheldon ein besonderer Mensch ist und seine eigene Lebensweise hat und wenn er sich in die Arbeit stützt, kann man sich sehr gut vorstellen, dass er von allem um sich herum nichts mitbekommen möchte. Dennoch lässt er es sich nicht nehmen, seine Freunde mit Kommentaren aus der Fassung zu bringen oder sie zu verärgern. Das kommt uns Zuschauern zugute, denn wir können uns köstlich darüber amüsieren. Sein großes Projekt, das schließlich zum Ende kam, war dann für Sheldon selbst ein großer Schock, da er einen Fehler begangen hat. Jeder normale Mensch würde sich freuen, dass trotz Fehler eine große Entdeckung zustande kam, doch wir alle kennen Sheldon und dieser Fehler muss ihn sehr wurmen. Er ist eine Person, die seinen Erfolg genießt, weil er hart dafür arbeitet. Wenn ihm dann ein Fehler unterläuft, entspricht das nicht seinen Ansichten und dann funktioniert die Welt nicht mehr für ihn. Einerseits ist es schade, dass er sich nicht einfach darüber freut, doch andererseits sind seine Versuche, die anderen davon abzuhalten, ihm nicht zu gratulieren, herrlich mit anzusehen. Seine Versuche in der Cafeteria waren zum Schreien komisch und auch seine Unterhaltungen mit den Freuden konnten überzeugen. Das Beste war jedoch, als er seine Gehaltserhöhung, seine Zuschüsse und alles andere nicht akzeptieren wollte oder als negative Entwicklung gesehen hat, da man ihn hier nur schütteln wollte und sich eigentlich nur mit ihm freuen wollte. Aber gut, das ist wohl Sheldon und diese Episode zeigt deutlich, dass sein Gehirn ganz anderes tickt und man ihn einfach dafür akzeptieren muss.

Ein wenig schade ist, dass Amy nicht in der Cafeteria zu finden war, da sie doch an seiner Universität arbeitet und zumindest anwesend sein sollte, auch wenn sie Sheldon aus dem Weg gehen wollte. Aber das ist genau der Punkt, der mich daran stört, dass man die Ereignisse aus der letzten Folge nicht wieder aufgegriffen hat.

"Aw, what horrible thing are you trying to make up for?" - "Just putting something in the bank for what horrible thing I do next."

Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigte sich mit dem Jahrestag von Howard und Bernadette und das Ende davon war ganz großes Kino. Howard überlegt sich ein Lied, das er Bernadette zum Jahrestag singen möchte. Zum einen ist das eine wunderschöne Idee, die sein Verhalten aus der letzten Folge ein wenig gut macht. Wir alle wissen, dass er durch Bernadette ein besseres, wenn auch manchmal komplizierteres Leben hat. Dennoch harmoniert dieses Paar wunderbar miteinander und es ist schön, dass Howard das doch zu schätzen weiß. Sehr schön ist auch, dass er seine Freunde in seinen Song mit einbezieht, um ihn noch bedeutender zu machen. Am Ende bekommen wir eine Performance im Krankenhaus geboten, die sehr zu Herzen geht. Ich war emotional sehr berührt und mir kamen doch ein wenig die Tränen. Der Songtext hat perfekt zu Howard gepasst und als dann auch noch seine Freunde mit eingestimmt haben, war es vorbei. Zum einen hat man über den Song gelacht und zum anderen geweint, weil er persönlich war und die Wahrheit repräsentiert hat. Solche Auftritte sollten die Macher in Zukunft öfters einplanen, weil das Unterhaltung pur ist. Außerdem ist es schön, dass Howard derjenige war, der den Song singen durfte, da er immer die schrägen Ideen ausführt - man erinnere sich daran, wie er in #6.23 Würfeln und küssen als "Dungeons & Dragons"-Master Prominente nachgemacht hat. Das ist Howards Element und das sollten die Autoren auch in Zukunft ausnutzen.

"Just you wait and see. I'm gonna romance your ass off." - "That's beautiful. Is that Shakespeare?"

Howards romantischer Song führt dazu, dass Leonard Penny verdeutlicht, dass sie nie romantische Dinge für ihn macht. Penny fühlt sich dadurch herausgefordert und man ist selbst sehr gespannt, mit welcher Idee sie Leonard überraschen wird. Ihre Unterhaltung mit Raj war hier ein kleiner Pluspunkt, da er zwar nur Ideen aus bekannten Filmen im Kopf hatte, man aber schön gesehen hat, dass er und Penny eine Freundschaft haben und sie ihm so sehr vertraut, dass sie ihn um Hilfe bittet. Das Ergebnis war ein romantischer Abend mit Leonard, der sicherlich jedem gefallen hätte. Ihre Idee mit der Erstausgabe des Buches war gelungen und es ist schade, dass Leonard hier nicht anders reagiert hat, obwohl er das Buch schon hatte. Er muss doch gesehen haben, wie viel Mühe sich Penny gegeben hat und anstatt sie in den Arm zu nehmen, spielt er den Enttäuschten. Das war nicht wirklich nett, auch wenn es für die kommende Entwicklung wichtig war. Penny hat nämlich all die Jahre alles aufgehoben, was sie von Leonard bekommen hat. In diesem Moment musste ich doch schlucken, weil Leonards Gesichtsausdruck mehr sagt, als tausend Worte und ihm diese Geste wohl mehr geschenkt hat, als sie jemals für ihn tun könnte. Penny hat bewiesen, dass sie Leonard liebt und dass er ihr wichtig ist und das macht alle romantischen Gesten wieder gut. Hier kommt man um ein "Awww" nicht drum rum und es wird erneut deutlich, dass die beiden einfach zusammen gehören.

Fazit

Diese Folge hatte viele Höhepunkte und konnte mit den Beziehungen von Bernadette und Howard, sowie Leonard und Penny punkten, da hier endlich mal die emotionale Seite zum Vorschein kam. Diese Handlungsstränge konnten einen berühren und das hat man bei "The Big Bang Theory" nicht oft. Sheldons Story war dieses Mal die witzige Komponente und sein Verhalten war Unterhaltung pur. Abzug gibt es, da die Storys der Episode zuvor nicht wieder aufgegriffen wurden und man sich ein wenig verloren gefühlt hat.

Alex Olejnik - myFanbase

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