Bewertung

Review: #8.14 Sheldon und der Troll

Foto: Johnny Galecki & Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Johnny Galecki & Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach dem zuletzt die Wissenschaft eher im Hintergrund stand bzw. die Charaktere in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung eher stagnierten und darunter litten, geht es dieses Mal ganz schnell. Wie schon oft erzählt, kommen die besten Ideen nicht beim Arbeiten sondern im Alltag. So geht es auch Leonard, der im gespräch mit Penny über seine Arbeit plötzlich eine Erleuchtung bekommt.

"I wrote a paper on our idea."

Schon in der Schule heißt es, man hat ein Thema erst dann wirklich verstanden, wenn man es auch anderen erklären kann. So ähnlich ist auch hier der Ansatz. Penny nimmt sich ein Interesse an Leonards Arbeit vor und er versucht es kurz zu umreißen. Dabei geht im ein Licht auf und dann geht es fix. Er erklärt alles Sheldon, dieser ist ausnahmsweise mal beeindruckt und gerät dieses Mal ganz ohne äußere Einflüsse in den Flow, schreibt im Handumdrehen ein Paper zu Leonards Idee und veröffentlicht es gemeinsam mit ihm im Netz. Das ist natürlich zeitlich enorm verknappt für solch einen dargestellten wissenschaftlichen Durchbruch, doch im Prinzip ist das nicht weiter schlimm. Die andere Variante wäre ja, dass man wieder zig Episoden darauf wartet, dass es hier weiter geht und das hat man ja in der Serie zu Genüge. So zieht sich der mögliche Erfolg durch diese Episode. Die Hoffnung ist natürlich, dass sich das auch in kommenden Episoden noch wieder finden wird, aber da hoffe ich erst mal nicht zu sehr drauf, weil es ja gegen das bisherige Konzept der letzten Zeit verstoßen würde, Handlungen stringent fortzuführen.

"I got to show this guy just how horny I can be."

Was man in dieser Episode dann sehr schön zum Thema macht, ist die Onlinedebatte in den Kommentaren einer Physiker-Plattform. Neben einigen positiven Kommentaren, die Sheldon und Leonard herrlich genießen und sie wie Honigkuchenpferde zum Grinsen bringen voller stolz, ist auch ein User dabei, der die Arbeit als belanglos und unsinnig abtut, ohne konkret zu begründen. Das bringt vor allem Sheldon auf die Palme und sorgt für einen ganz kleinen Schlagabtausch. Mal davon abgesehen, dass hier unglaublich witzige Dialoge zum Tragen kommen, finde ich insbesondere die Auflösung sehr gelungen. Der große Stephen Hawking ist der Denunziant. Aber nicht, weil die Arbeit schlecht ist. Er hat einfach nur Langeweile und will provozieren. Schön, wie man hier so einfach deutlich macht, dass die negativen, unbegründeten Kommentare im Internet meist vollkommen gehaltlos sind und von Personen stammen, die nicht wissen, was sie sonst Sinnvolles mit ihrer Zeit anstellen sollen. Im Prinzip kann man so etwas also getrost ignorieren, nur dass es in diesem Falle dann nie ans Tageslicht getreten wäre, dass Hawking also beeindruckt von der Arbeit ist. Es muss also wirklich was Großes sein. Eigentlich kann man das nun im Rest der Staffel nicht verschweigen.

"It would be humiliating."

Die Nebenstoryline hat weniger inhaltliche Tiefe, kann der schon humorvollen Hauptgeschichte aber mit Leichtigkeit den Rang ablaufen, weil sie durchweg herrlich unterhaltsam und absolut witzig ist. Die Mädels suchen nach einer Beschäftigung für den Abend und Amy und Bernadette wollen unbedingt Pennys Trash-Film sehen, welchen sie am liebsten vergessen würde. Schade, dass wir nicht in den Genuss der Szenen gekommen sind, aber allein schon das Hören der Dialoge lässt genügend Imagination zu. Bernadettes Mimik und Gestik tut mit ihren Sprüchen ihr Übriges. Doch das ist nur der Anfang, denn Penny schlägt zurück und so ist nun Bernadette die sich Schämende für ihre herrliche Spice-Girls-Imitation beim Schönheitsköniginnen-Wettbewerb. Großartig. Doch auch das gehörte nur zur Einleitung, quasi ein Warm-Up für das humorvolle Highlight. Amys Fan Fiction, selbst geschriebene Geschichten, die unter anderem ihre Träume und Wünsche bezüglich Sheldon verarbeiten. Was als Lachnummer beginnt, wird aber dann auch noch inhaltlich etwas mehr aufgearbeitet. Die Geschichte hat nämlich das Potenzial, die Leser zu infizieren, was durch den Teenie-Modus bei Penny perfekt und unheimlich witzig dargestellt wird. Und als am Ende Leonard wieder aus der Wohnung gebrüllt wird, weil es so spannend ist, kann man sich vor Lachen kaum halten. Die Abschlusszene mit Sheldon und Amy ist dann perfekt für diesen Teil der Episode, der dann doch viel mehr als ein Sidekick zur Haupthandlung ist. Hier haben die Autoren einfach mal bis zum Ende gedacht und ihre Idee wunderbar bis zum Klimax fortgeführt.

Fazit

Diese Episode war mit ihren zwei Storylines zwar inhaltlich noch nicht ganz auf dem höchsten Niveau, hat die Geschichten aber konsequent und mit schönem roten Faden erzählt und wusste auf der komödiantischen Ebene noch mehr als sonst zu überzeugen. So nah an der höchsten Punktzahl war die Serie in dieser Staffel für meine Begriffe noch nicht. Fehlt nur noch die inhaltliche Geradlinigkeit über mehrere Episoden hinweg.

Emil Groth – myFanbase

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