Review: #9.12 Der romantische Asteroid

Amy ist auf einem Kongress und so kann sich die Serie mal wieder um alle andere Charaktere kümmern. Dies gelingt nicht nur mit sehr viel Witz, sondern auch mit viel Balance.

"Stop selling it, you won."

Sheldon weiß nicht viel mit sich anzufangen und entscheidet sich dafür, mit Raj ein bisschen Astrologie zu betreiben und Daten auszuwerten. Durch Zufall findet Sheldon sofort einen Meteoriten und ein Teil der Episode widmet sich der Namensfindung. Sheldon schießt dabei natürlich wieder der Vogel ab, als er Namenskombinationen vorschlägt, die gar keine echte Kombination darstellen. Kooper wäre ja wirklich eine sehr gute Lösung für Sheldon gewesen, doch die lehnte er dann doch ab. Schade, dass Ameliy nicht als Möglichkeit im Raum stand, aber das hätte Sheldon wohl nur erneut ausschlagen müssen und man hätte dann den Abschluss im Telefonat mit Amy nicht finden können. Insgesamt war die Storyline vor allem etwas albern, aber da Sheldon mal nicht im Fokus stand, hatten seine Szene mit Raj bzw. Amy einfach einen schönen Abwechslungscharakter, der mehr als einen Lückenfüllen darstellte.

"What would I say is wrong with me?"

Penny hat derweil keinen richtigen Anhaltspunkt, wie sie ihre Medikamente einer Psychiaterin näher bringen kann, bis Howard vorschlägt, dass Leonard ja vorfühlen könnte. Was erst mal plump wirkt, entwickelt sich in eine sehr interessante Richtung, weil Leonard die Therapiestunde ziemlich gut tut und sein Selbstbewusstsein stärkt (auch wenn das nach einer einzigen Sitzung vielleicht etwas übertrieben wirkt). Als dann auch Penny auf den Zahn gefühlt wird, fürchtete ich schon, dass hier emotionale Gräben aufgedeckt werden, die die Beziehung in Frage stellen könnten, was mir eigentlich nicht so gefallen würde, weil man das nach neun Jahren eigentlich nicht mehr braucht. Vielleicht aber wird Pennys Lust auf die Schauspielerei wieder entfacht, was ich dann schon spannender fände. Letztlich könnte es aber auch gut sein, dass man die Geschichte nur für diese Episode inszeniert hat und es gar nicht weiter thematisiert würde. Das wäre zumindest typisch für viele Phasen der Serie. Nach zuletzt vielen guten Episoden, die auch langfristig durchdacht gewesen schienen, lasse ich mich aber doch wieder darauf ein, positiv überrascht zu werden.

"He just using humor to express how happy he is."

Die vielleicht wichtigste Storyline bekommen Bernadette und Howard, die im Haus ein paar Neuerungen vorhaben und hoffen, dass Stuart sich nun endlich mal wieder verabschiedet, was dieser glücklicherweise selbst auch so gesehen hat und daher schon Eigeninitiative übernommen hat. Da Stuart auch in dieser Episode vor allem damit punkten konnte, dass er überaus unangenehm ist, ist die Freude von Howard und Bernadette mehr als nachvollziehbar. Auch die spätere Stimmung macht absolut Sinn. Sie vermissen Stuart natürlich, weil er doch zwei Jahre lang ein Teil ihres Lebens war. Kleinere Anspielungen auf den Auszug eines Kindes haben mir natürlich sehr gefallen, dass Bernadette es aber nicht gewagt hat,das Thema Kinderzimmer in den Raum zu werfen, obwohl es ganz unausgesprochen doch ziemlich klar auf der Hand lag, fand ich schade. Auch das Howard in diese Richtung nicht zumindest mal nachfragte, ist doch ärgerlich, nachdem das Thema Kind vor einer Weile durch Bernadettes Vater ziemlich präsent auf den Tisch gelegt wurde. Bernadettes Vorbehalte können natürlich nicht einfach verschwinden, aber in Bezug auf das Zimmer unterstelle ich ihr diesbezüglich Gedanken, die Howard hätte lesen müssen. Ich hoffe einfach, dass dies nicht die letzte Chance in dieser Staffel gewesen ist und die Renovierung noch mal Thema sein wird, damit hier vielleicht endlich der Kinderwunsch mal konkret wird. Denn so bleibt erst mal unter dem Strich nur eine sehr witzige Storyline ohne den Output, der hier so einfach und sinnvoll gewesen wäre.

Fazit

Ich muss schon zugeben, dass diese Episode wirklich unglaublich witzig war und wirklich in nahezu jedem Satz einen richtig guten Witz hinbekommen hatte. Da auch inhaltlich mal wieder viele verschiedene Dinge fortgeführt wurden, bin ich fast absolut zufrieden. Nach dem eher faden Start hat die Staffel sich wirklich gut entwickelt.

Emil Groth – myFanbase

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