Bewertung

Review: #9.13 Die Sheldon-Cooper-Entschuldigungstour

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Kevin Sussman

Nach vielen äußerst gelungenen Episoden war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es mal wieder einen Durchhänger geben würde. Mit Episode #9.13 ist genau dies nun eingetreten.

"I'm upset, because everyone is mad at me for no good reason."

Sheldon war ein paar Tage krank und hat dabei natürlich wieder alle Freunde ordentlich auf Trab gehalten. Alle umsorgten ihn und meinten es nur gut, doch Sheldon zieht wieder vom Leder und ist weder zufrieden zu stellen, noch kommt es ihm in den Sinn danke zu sagen. Sheldon ist also wie seit Jahren absolut nicht in der Lage, mal einen Perspektivenwechsel einzunehmen. Ich kann akzeptieren, dass dies in der Phase der Krankheit durchaus verständlich ist, dass man seine sonstigen Entwicklungen der letzten neun Jahre hier in den Hintergrund räumt und den undankbaren Sheldon at it's best wieder rauskramt. Allerdings taugt dieser vorhersehbare Plot nicht als Aufhänger für die gesamte Episode, denn eigentlich ist es ja alles, worum es in dieser Episode geht. Dafür ist die Thematik zu abgedroschen und zu unspektakulär, auch wenn man sagen kann, dass das Aufbegehren der Freunde in dieser Form neu ist. Trotzdem braucht Sheldon zu lange für seine Einsicht. Denn zunächst sind all seine Entschuldigungen ja vom Stolz getrieben und unterliegen dem Wunsch, doch beim Ausflug dabei zu sein. Da hätte ich Sheldon inzwischen doch mehr Empathie zugetraut.

"Emily, I'm sorry for saying dermatologists aren't real doctors. And I'm sure you're tired of hearing that."

Sheldons Entschuldigungen sind dann ziemlich funktional. Er sagt genau das, was die Freunde hören wollen. Und da diese sich generell schnell von Sheldon überzeugen lassen, um weitere Konflikte zu meiden, ist eigentlich alles ziemlich schnell erledigt. Doch da ist noch Emily, die in dieser Episode als einziger Lichtblick anzusehen ist. Sie lässt sich von Sheldon nicht um den Finger wickeln und da Sheldon sie auch noch nicht so kennt, kommt er hier auch nicht gut an. Ich finde es wirklich toll, wie Emily sich gegen die Entschuldigung zur Wehr setzt und einem Konflikt damit nicht scheut. Doch leider verfolgt man diese Linie nicht bis zum Schluss, sondern macht einen Rückzieher, indem Emily Sheldons dann wohl doch ehrlicher gemeinte Entschuldigung annimmt. Eigentlich ist es ziemlich schade, dass man hier nicht stur geblieben ist. Emily hätte sich als kleine Herausforderung zeigen können, doch stattdessen bekommt er doch alles, was er will. Schade, da wurde wieder Potenzial verschenkt

"Wait. I'm a pain in the ass, too."

Nachdem Vieles schon nicht so gelungen war, kommen wir nun zum negativsten Punkt der Episode. Stuart wird hier wieder so dermaßen verhunzt, dass einem der Mensch nur noch leid tun kann. Dass er nicht bei dem Trip dabei ist, kann man ja als Tripple-Date-Veranstaltung eigentlich noch gut begründen und hätte Sheldon damit eigentlich auch abgewimmelt. Doch man nutzt die Ausgrenzung lieber aus, um noch eins draufzusetzen. Er wird nicht nur als Hündchen dargestellt, sondern am Ende dann auch noch mal eiskalt stehen gelassen und somit noch mal richtig derbe ausgegrenzt. Was soll das? Das ist nicht lustig, das ist eigentlich nur noch menschenverachtend. Stuart und Raj waren mal richtig gute Freunde. Man darf nicht vergessen, dass Stuart mit Howard und Co. eigentlich ziemlich viel gemeinsam hat, nur dass ihm eben so ein bisschen das Glück einer gesunden sozialen Interaktion fehlt. Dass Leonard, Raj und Howard für Sheldons Widerwärtigkeiten Verständnis aufbringen, sie Stuart, der keiner Fliege etwas zuleide tun würde und eigentlich auch ein absolut liebenswürdiger Mensch ist, mit so viel Gleichgültigkeit und Widerwärtigkeit begegnen, ist unverständlich, passt auch nicht zu den Frauen und stellt damit einfach nur eine riesige Charakterschwäche dar. Wenn Stuart immer nur diese Funktion bekommt, dann brauche ich ihn in der Serie nicht mehr. Als skurriler Mitbewohner und nerdiger Sidekick mag er ja immer für einen Witz zu haben sein, aber in dieser Episode ist man mindestens zwei Schritte zu weit gegangen. Das war mal wieder unterstes Niveau und der Serie absolut unwürdig.

Fazit

Diese Episode konnte leider nicht überzeugen und erinnert an den Tiefpunkt #9.03, weil die Geschichte belanglos und unausgereift ist. Sheldons Entwicklung ist nicht wirklich logisch und Stuart wird wieder dermaßen abgestraft, dass es alles andere als lustig war.

Emil Groth – myFanbase

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