Review: #1.11 Der gute Samariter (Nr. 106)
Die Ereignisse rund um den Anslo Gerrick Fall bestimmt weiterhin das Geschehen bei "The Blacklist". Reddington ist fest entschlossen, herauszufinden, wer den Anschlag auf sein Leben geplant hat und begibt sich auf einen Rachefeldzug, auch um der toten Luli willen. Unterdessen versucht das FBI dahinter zu kommen, wie der geheime Stützpunkt des FBI überhaupt überfallen werden konnte.
When the man comes around
Red ist untergetaucht, um die Hintermänner des Anschlags ausfindig zu machen. Er tut dies mit einer unglaublichen Entschlossenheit, die zum ersten Mal erkennen lässt, wie Reddington arbeitet und warum es keine gute Idee ist, sich mit ihm anzulegen. Er geht mit einer stoischen Ruhe vor, so wie er sie auch sonst stets an den Tag legt. Die Szene, in der er sich an den ahnungslosen Ausführenden, wie beispielsweise der Sanitäterin, rächt, ist begleitet von einer Johnny Cage Nummer und gehört für mich bislang zu den eindrucksvollsten Szenen der Serie, gerade weil es die Effizienz und die Kälte zeigt, mit der Red vor geht.
Es dauert einige Zeit, bis er herausgefunden hat, wer verantwortlich ist und die Spur führt am Ende zu einem seiner engsten Helfern, Grey, der hier unter dem Namen Newton Phillips auftritt. Er bot Fitch und Gerrick notwendige Informationen, so dass sie den FBI-Stützpunkt in ihre Gewalt bringen konnten. Auf seiner Seite ist sein Haus nun sauber, wie Red so schön sagt. Seitens des FBI hingegen gibt es noch immer einen Maulwurf.
Der Verdacht fällt dabei auf Aram, den Red jedoch im Nu von den Anschuldigungen freisprechen konnte, nachdem er ihn einem Test unterzogen. Nun bleibt also die Frage, wer seitens des FBI geplaudert hat und Red verraten hat. Die Befragungen durch die Innere scheint ja im Sande verlaufen zu sein, denn man kann weder Malik, noch Ressler oder Elizabeth irgendetwas nachweisen. Wer ist also die Schwachstelle? Ich bin gespannt, was sich hier noch tut.
"If you ever touch her again...if you so much as look at her sideways, I will find you. And I will do to you myself what I probably should have let Karl Hoffman do to you in that garage."
Während Reddington sich auf seinen kleinen Rachefeldzug begibt, wird Elizabeth in ein alten Fall verwickelt, als ein Mann, den die Presse den "guten Samariter" getauft hat, wieder zuschlägt und eine Frau schwerverletzt und gefoltert zurücklässt. Elizabeth bittet Cooper, den Fall unbedingt übernehmen zu können, da sie anscheinend schon einmal mit dem Samariter zu tun hatte, den Fall jedoch nicht lösen konnte, weil es ihr einfach nicht gelungen ist, ein Profil des Täters zu erstellen.
Dieses Mal tut sie sich da wesentlich einfacher, selbst ohne die Hilfe von Reddington. Naja, nicht ganz. Er ist dann doch mal wieder das Zünglein an der Waage, da er sie durch einen kurzen Anruf auf die richtige Spur bringt. Ihr wäre nämlich nie eingefallen, sich nicht nur auf die Getöteten und Verstümmelten zu konzentrieren, sondern auf die Angehörigen der Opfer, die allesamt selbst Opfer von häuslicher Gewalt wurden.
Es ist das zweite Mal, dass man bei „The Blacklist“ häusliche Gewalt als Legitimationsgrund für Mord und Folter her nimmt. Dieses Mal ist der Täter ein Mann, der jahrelang von seiner Mutter körperlich und seelisch misshandelt wurde und dann noch erkennen musste, dass sie es getan hat, weil sie Freude dabei empfunden hat. Allein die Erkenntnis muss wirklich schlimm sein, dass die Person, die einen am meisten lieben sollte, Spaß dabei hat, einen Leiden zu sehen.
Um es seiner Mutter heimzuzahlen, sucht sich Karl Hoffman ebenfalls Täter aus, die ihre Familienmitglieder misshandelt haben, um ihnen genau das zuzufügen, was sie ihren Opfern zugefügt haben. Man könnte hier jetzt eine Diskussion lostreten, inwiefern es die Opfer von Hoffman vielleicht verdient haben, selbst die Schmerzen zu erfahren, die sie jahrelang zugefügt haben, aber auf eine solch eine heikle, moralische Ebene möchte ich mich nun in dieser Review nicht begeben.
Elizabeth gelingt es schließlich, Hoffman zu erschießen, als er in einem letzten verzweifelten Akt, sich gegen seine pflegebedürftige Mutter wendet, die er all die Jahre gezwungen hat, ihm bei seinen Folterungen zuzusehen – quasi als Strafe dafür, dass sie ihn jahrelang gefoltert hat.
Am Ende gibt es dieses Mal einen Überlebenden. Und weil Elizabeth sicher gehen will, dass der Mann seine Lektion gelernt hat und seine Frau von nun an in Ruhe lässt, droht sie ihm damit, das zu Ende zu bringen, was Hoffman angefangen hat. Rette das Opfer aus den Fängen eines Serienmörders nur um ihm am Ende mit eben den gleichen Taten zu drohen – spannend. Aber da wären wir wieder bei der moralischen Diskussion über Selbstjustiz durch Gewaltopfer und die wollten wir ja nicht führen.
Randnotizen
Das Treffen zwischen Fitch und Diane Fowler zeigt einmal mehr, dass es auch hinter den Kulissen des FBI nicht ganz sauber zugeht. Niemand traut Reddington über den Weg, da niemand so recht weiss, warum er überhaupt mit dem FBI zusammen arbeitet. Auch für den Zuschauer bliebt dies auch noch nach einer halben Staffel vollkommen unklar.
Tom verabschiedet sich in dieser Episode nach Nebraska, um dort an einem Vorstellungsgespräch an einer Privatschule teilzunehmen. Elizabeth hält nichts von der Idee, nach Nebraska zu ziehen, doch Tom fliegt trotzdem. Was also hat er in Lincoln vor?
Fazit
Die Episode nach der Doppelfolge musste etwas ruhiger werden und so konzentriert man sich weiterhin auf den Fall der Woche, lässt dem Rachefeldzug von Raymond Reddington jedoch genug Platz, um sich zu entfalten und gibt auch James Spader die Gelegenheit, Red von seiner unheimlichen, brutalen und doch so in sich ruhenden Seite zu zeigen. Bislang ein wirklich spannender Bösewicht, der durchaus fähig ist, etwas Gutes zu tun, was in dieser Welt, in der er operiert, jedoch kaum möglich ist.
Melanie Wolff - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Good Samaritan (No. 106)Erstausstrahlung (US): 13.01.2014
Erstausstrahlung (DE): 18.03.2014
Regie: Dan Lerner
Drehbuch: Brandon Margolis & Brandon Sonnier
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