Bewertung

Review: #1.13 Die Cyprus Agency (Nr. 64)

Manchmal stelle ich mir schon die Frage, wie Reddington entscheidet, mit welchen Namen auf der schwarzen Liste er das FBI betraut. Noch immer haben wir keinerlei Ahnung, wie die Liste aufgebaut ist, wie viele Personen dort überhaupt vermerkt sind und ob Red sie nach einer gewissen Gefährlichkeit eingestuft hat. Ist die Liste fix oder kommen und verschwinden dort Namen? Und nach welchem Schema geht Red vor?

Just als die Adoption für Elizabeth und Tom näher rückt, bringt Red die Agenten auf die Spur einer mysteriösen Adoptionsagentur. Es ist schon ein wahnsinniger Zufall, dass just in dem Moment eine Frau gefunden wird, die Opfer dieser Agentur geworden ist, als Elizabeth dabei ist, ihren Job aufzugeben, um selbst Mutter zu werden.

"I was damaged goods, wasn't I? Not fit to survive in their privileged world. Well, I am surviving. Now part of me is thriving in every home that has my child."

Elizabeth wird mit den hässlichen Seiten eines unerfüllten Kinderwunsches konfrontiert, als sie sich in die Ermittlungen gegen die Cyprus Adoption Agency stürzt. Die Agentur unterhält eine eigene Klinik, in der entführte Frauen in ein Koma versetzt werden und dann als Gebärmaschinen für kinderlose Paare benutzt werden. Eine unglaublich gruselige Vorstellung.

Während ihrer Ermittlungen trifft Elizabeth auf Familie Lassiter, die einst einen Jungen adoptiert hatten, der jedoch so schwierig war, dass sie ihn wieder in die Obhut der Behörden zurückgeben mussten. Wir kratzen hier nur sehr an der Oberfläche und haben keine Ahnung, inwiefern die Eltern hier die Wahrheit sagen oder ob sie schlicht und ergreifend mit dem Jungen überfordert gewesen sind, aber dass ein Kind diese Art von Ablehnung mitnimmt, kann ich mir schon sehr gut vorstellen. Dass allerdings aus dem zurückgewiesenen Jungen ein rachsüchtiger Psychopath wird, der seine DNA in nach Perfektion strebende Familien verbreitet, indem er entführte Frauen schwängert, ist wirklich sehr drastisch.

Elizabeth kommt vor allem bei der Befragung dar Lassiters ins Grübeln und hinterfragt ihre eigene Situation. Sollten sie und Tom wirklich ein Kind bekommen, wenn noch nicht einmal klar ist, wo ihre Ehe im Moment steht? Es ist gut, dass sie am Ende die Reißleine zieht, bevor ein Kind ins Spiel kommt und die Beziehung noch mehr verkompliziert. Am Ende sind es nämlich meist nicht die Eltern, die unter der Situation leiden, sondern eben die Kinder.

Tom ist verständlicherweise vor den Kopf gestoßen, da Elizabeth in einem Moment noch darüber nachdenkt, eine Auszeit von ihrem Job zu nehmen und im nächsten Moment ihre Beziehung auf den Prüfstand stellt. Wenn er wirklich eine Agenda hat und nicht der ist, der er zu sein scheint, dann täte er mittlerweile gut daran, etwas zu unternehmen, bevor Elisabeth hinter seine Motive kommt, wenn er denn welche hat.

"I know the truth, Red... about what happened that night... what happened to your family. Do you want to know that truth?"

Red ist derweil immer noch auf der Suche nach dem Maulwurf, der Gerrick und seinen Schergen Zugang zum geheimen Stützpunkt des FBI geliefert hat. Mit der Hilfe von Malik gelingt es ihm am Ende, das schwarze Schaf ausfindig zu machen. Es handelt sich dabei um Diane Fowler. Es überrascht nicht wirklich, dass sie die undichte Stelle ist, hat man sie ja bereits mit Fitch in einer Besprechung gesehen.

Ihr Tod durch Red bildet damit den vorläufigen Endpunkt hinter der ganzen Aktion, die in #1.09 Anslo Gerrick angestoßen wurde. Das interessante an der Szene in Fowlers Anwesen ist jedoch nicht der Tod der Bundesanwältin, sondern die Tatsache, dass Red sie erschießt, obwohl sie ihm Antworten auf die eine Frage in Aussicht stellt, die ihn am meisten quält: Was ist in jener Nacht mit seiner Familie passiert. Einen Moment zögert er, sie zu erschießen, doch er glaubt, dass wenn sie Antworten parat hat, es auch noch andere geben muss, die wissen, was damals passiert ist.

Ich finde immer wieder faszinierend, Red bei seiner "Arbeit" zuzusehen. Er ist auf der einen Seite ein brutaler, eiskalter Mörder, kann dann jedoch mit seinen "Freunden" jedoch wieder total kumpelhaft und gelöst. Als Protagonist von "The Blacklist" ist er unglaublich interessant, gerade weil es wirklich so ist, wie Cooper am Ende feststellt: Reddington ist ein Psychopath, doch all das Gute, was sie in den vergangenen Monaten erreichen konnten, wie die Zerschlagung der Cyprus Agency, war eben nur möglich mit seiner Hilfe.

Fazit

Ein interessanter Fall, der schockiert und fassungslos macht und Elizabeth mal wieder in eine persönliche Krise stürzt, sowie der (vorläufige) Endpunkt der Maulwurf Geschichte machen diese Folge zu einer interessanten Episode, die nur daran laboriert, dass wir noch immer nicht wissen, wer Tom Keen wirklich ist und was genau Reddingtons Motive sind, überhaupt mit dem FBI zusammen zu arbeiten.

Melanie Wolff - myFanbase

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