Review: #1.14 Madeline Pratt (Nr. 73)
Die zweite Hälfte der ersten Staffel ist in vollem Gange und nachdem der letzte Fall der Woche schon sehr interessant war, kannte man auch diese Woche wieder mit einer guten Idee überzeugen. Dabei wird wieder etwas mehr über Reds Vergangenheit offenbart.
"Finding her is easy, catching her is difficult."
Madeline Pratt ist diese Woche das neue Ziel der Blacklist und man merkt schnell, dass diese Frau doch sehr interessant zu sein scheint. Zunächst ahnt man noch nicht, welche intensive Verbindung Pratt zu Reddington haben wird, doch auch alleinstehende ist Pratt mit ihrem Doppelleben ein Charakter, der diese Episode tragen kann. Highlight ist natürlich das Bewerbungsgespräch von Elizabeth, die hier sehr konsequent ihren Stiefel runterspielt und nicht nur Pratt zu beeindrucken weiß. Lizzy hat eben ganz schön was drauf. Der Einsatz ist dann auch deshalb vielversprechend, weil Reddington mit von der Partie ist. Allerdings wird es dann auch ganz schön undurchsichtig, als sich die Zielstellungen mehrmals drehen und man kaum noch einen Überblick hat, wer jetzt eigentlich das Heft in der Hand hält. Natürlich ist es am Ende Reddington. Madeline Pratt ist aber ein wunderbarer weil gleichwertiger Gegenspieler für Red. Dass sie auch noch einen gemeinsame Vergangenheit persönlicher Natur haben, verwundert dann nicht mal, weil es logisch wirkt, dass sich Red zu Pratt hingezogen fühlt. Dafür ist sie eine zu große Herausforderung.
"Was any of it true?"
Das Duell wird dann auch sehr in die persönliche Richtung gedrängt, was uns als Zuschauertiefe Einblicke in Reds Seelenleben verrät, wenn das nicht alles erfunden gewesen ist. James Spader hat die bewegende Geschichte jedenfalls preisverdächtig gespielt und damit sicherlich nicht nur Pratt sondern auch zahlreiche Zuschauer ergreifen können. Dass hier etwas faul gewesen ist, ahnte man allerdings sofort, weil Reddington sich bisher noch nie auf diese offene Art hat gehen lassen. Dass seine Geschichte also Teil seines Plans war, kam nicht so überraschend. Trotzdem fragt man sich natürlich, welche Teile der Erzählung stimmen. Wenn man Reddingtons kaltblütigen Rachefeldzug nimmt, liegt es nahe, dass ein traumatisierendes persönliches Ereignis eine Art Auslöser für sein Verhalten sein müsste. Es kann also schon viel Wahres dran sein. Immerhin erinnern man sich hier auch noch an die vierte Episode, in der Red sich das Bild eines bestimmten Mädchens/Opfers einsteckt, nachdem er den Serienkiller mit dessen eigenen Methoden hernieder streckte. Da ist also noch wer, es fehlen aber noch ein paar Puzzleteile, um ein stimmiges Gesamtbild aufbauen zu können.
"Your job has now become our life."
Was Tom und Elizabeth betrifft, so befinden wir uns in dieser Episode natürlich noch im Nachgang des Hin und Hers bezüglich des Adoptionswunsches. Ich fand es in der letzten Episode schon sehr naiv von Lizzy, dass sie tatsächlich glaubte, sich aus ihrer derzeitigen Position zurück ziehen zu können. Elizabeth macht aber immer wieder den gleichen Fehler. Eifrig erklärt sie am Anfang einer Episode, dass sie ein gemeinsames Vorhaben umsetzen werden, nur um dann überraschend wegen der Arbeit den Plan hinfällig werden zu lassen. Da kann man schon sehr gut verstehen, dass Tom mehr als nur frustriert ist. Die Schwankungen zermürben ja nur. "I know, it is hard." ist quasi alles, was Lizzy dazu sagen kann, wenn im Umfeld die Familien Zuwachs bekommen und sie nach jahrelanger Planung nun zurück rudern. Lizzy bietet da aber auch eine gute Angriffsfläche, weil sie sich sehr demütig gibt und wohl nicht komplett die Wahrheit sagt. Hat sie in erster Linie Bedenken, weil Red Tom immer noch für gefährlich hält. Tom würde jedenfalls sehr krass die beleidigte Leberwurst spielen, wenn er eigentlich aus ganz anderen Gründen in Lizzys Nähe wäre. In dieser Episode bringt Lizzy es jedenfalls nicht mal richtig fertig, einen Plan fürs Abendessen umzusetzen. Ich verstehe ja nicht, warum sie aus der Not nicht eine Tugend machen und sich generell immer spontan verabreden. "Ich habe jetzt Feierabend, lass' uns essen gehen." Fertig! Man kann einfach Dinge auch sehr kompliziert verplanen. Tom ist inzwischen jedenfalls zurecht sensibel bei dem Thema und hat keine Lust mehr, sich von leeren Versprechungen und Entschuldigungen abspeisen zu lassen. Die Zeichen stehen ziemlich klar auf Trennung, zumal Tom auch noch das Zirpen einer anderen Frau annimmt und sich umgarnen lässt. Da fragt man sich inzwischen aber auch, ob diese nicht von Reddington auf Tom angesetzt wurde...
"I wanna know everything"
Hinter den Kulissen ist auch einige Bewegung gekommen, nachdem Diane Fowler getötet wurde. Cooper will Red nicht davon kommen lassen und bittet Malik um Hilfe. Cooper wird als Verantwortlicher des gesamten Einsatzteams wieder immer skeptischer, dass Reddington sie doch nur benutzt. Die Erfolge wiegen für ihn immer weniger, wenn man die Mittel betrachtet. Cooper muss natürlich so agieren, wirkt aber dadurch nicht sonderlich sympathisch, weil er gleich deutlich macht, dass Kompromisse nicht möglich sind, dabei braucht man doch immer eine Möglichkeit der Anpassung und des Umändern.
Interessanter noch als die Untersuchung des Todes ist aber der Besuch gegen Ende der Episode, wo mit den Worten "You need to stop." mehrmals deutlich gemacht wurde, dass man sich mit dem Mord gar nicht weiter beschäftigen solle. Ich kann verstehen, dass sich die obere Behörde nicht auf den Finger gucken lassen will, aber diese gesamte Vorgehensweise von DC ist so seltsam, dass sie eher verdächtigen.
Fazit
Diese Episode führt erneut sehr gut die wichtigen Teile der großen Handlung weiter und kann durch ungewohnt tiefe Einblicke in die (gespielte) Gefühlswelt von Reddington definitiv punkten. Für die Höchstzahl reicht es aber noch nicht, weil es einfach zu viele Fragezeichen im Moment gibt, die der Spannung für die Staffel nützen, einer Episode im Einzelnen aber eher schaden.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Madeline Pratt (No. 73)Erstausstrahlung (US): 24.02.2014
Erstausstrahlung (DE): 08.04.2014
Regie: Jim Campolongo
Drehbuch: Michael Zinberg
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