Bewertung

Review: #2.05 Die Front (Nr. 74)

Obwohl sich "The Blacklist "momentan wieder gänzlich auf die Fälle der Woche konzentriert und die Geschichte um Reddington und Berlin in den Hintergrund rückt, muss ich gestehen, dass die Serie so viel Spaß macht wie eh und je. Dies liegt vor allem daran, dass die Fälle, in die das FBI momentan verstrickt werden, durchaus spannend erzählt sind, auch wenn nicht immer alles wirklich logisch oder realistisch ist.

"Reddington is...The bane of my existence. And yet, here he is, trying to reconnect with his daughter? Trying to find her? And I find myself feeling possessive.Possessive of him, jealous of the girl he's trying to protect. And if that's not embarrassing enough, that's exactly how he predicted I'd feel."

In dieser Episode beschäftigt Reddington das FBI mit einer Organisation namens "The Front". Dabei handelt es sich um eine Gruppe militanter Umweltaktivisten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, einen alten Virus auf die Menschheit loszulassen. In Tagen, an denen die Angst vor einer Ebola-Pandemie um sich greift und die Nachrichten, sowie das Internet von Horrormeldungen über neue Infektionszahlen in Westafrika voll sind, da trifft solch eine Geschichte natürlich den Nerv. Dazu ist sie noch äußert spannend erzählt, wenngleich es wohl nicht sehr wahrscheinlich ist, dass man binnen weniger Tage ein Erreger genetisch so manipulieren kann, dass man eine Infektionskrankheit mit einer Inkubationszeit von lediglich wenigen Stunden und eine Mortalitätsrate von beinahe 100% schafft und gleichzeitig ein Antidot zusammen braut, für das man wesentlich mehr als nur den Virus benötigt.

Die kleinen und größeren logischen Sprünge tun der Spannung der Episode jedoch keinen Abbruch. Die Jagd nach dem Mann, der bereit ist, die gesamte Menschheit vor die Hunde gehen zu lassen, ist packend inszeniert und bringt für ganz kurze Zeit auch Elizabeth und Samar Navabi in Gefahr. Natürlich ist von vorne herein klar, dass den beiden weiblichen Hauptakteuren nichts passieren kann, doch die Szenen, in denen die beiden zusammen sitzen und Liz ein Stück weit das letzte Jahr Revue passieren lässt, ist durchaus stark inszeniert.

"Your wife made it perfectly clear your daughter has no interest in seeing you."

Liz kann die Geschehnisse um Tom nicht einfach abschütteln. Es verfolgt sie tagein tagaus. Sie hatte einen vermeintlich perfekten Mann an ihrer Seite, der für sie da war und bei dem sie sich geliebt fühlte. Dass ebendieser Mann sie schamlos ausgenutzt, sie hintergangen und gedemüdigt hat, lässt Liz nicht einfach los. Viel spannender jedoch ist das Geständnis, dass sie eine gewisse Verbindung zu Reddington spürt und nicht ertragen kann, dass sie ihn mit jemandem teilen soll. Sie ist tatsächlich eifersüchtig auf eine Frau, die er sucht und die seine Tochter sein könnte. Das Geständnis überrascht insofern, da Elizabeht alles mögliche versucht, um Reddington auf Abstand zu halten und seine helfende Hand, die er ihr reicht, auszuschlagen.

Noch immer ist nicht klar, in welcher Verbindung Reddington und Elizabeth stehen. Vielleicht sind sie Vater und Tochter, vielleicht aber auch nicht. Dass Red eine emotionale Bindung zu Elizabeth hat, wird deutlich, als er sofort alles stehen und liegen lässt, als er erfährt, dass Liz in Gefahr ist und danach an ihrem Bett wacht, um sicher zu gehen, dass es ihr gut geht.

Nach dem Aufeinandertreffen mit Naomi ist Reddington nun auf der Suche nach seiner vermeintlichen Tochter Jennifer. Ich sage hier bewusst vermeintlich, da das Wörtchen "Tochter" in keiner Unterhaltung der beiden bislang gefallen ist. Doch die Tatsache, dass Reddington fast schon besessen davon ist, sie zu finden und sogar überlegt, die Hilfe von Aram in Anspruch zu nehmen, lässt doch vermuten, dass er glaubt, es könne sich dabei um seine Tochter handeln.

Als Reddington das alte Video von dem kleinen Mädchen beobachtet, ist es geschickt so montiert, dass man auch glauben könnte, es handele sich dabei um Elizabeth. Ich mag, wie die Serie mit diesem Mysterium spielt und immer wieder kleine Andeutungen macht, nur um sie binnen weniger Minuten zu entkräften und konträre Spuren zu legen. Ich befürchte, dass es noch lange Zeit dauern wird, bis wir erfahren werden, wer genau Elizabeth Keen für Raymond Reddington ist. Ein wenig mehr Informationen werden wir jedoch bald zu Jennifer bekommen, die Reddington mit Hilfe eines seiner zahlreichen Helferchen ausfindig machen konnte.

Randnotizen

  • Dass Liz keinen Moment lang zögert und sich zu der infizierten Samar begibt, um sicher zu gehen, dass sie nicht verblutet und sie eine Chance auf Rettung hat, zeigt, dass das Team allmählich ein wenig zusammenwächst, auch wenn noch immer deutlich ist, dass sie noch weit davon entfernt sind, effektiv zusammen zu arbeiten.
  • Aram sitzt nach der Rettung Samars an deren Krankenbett und hält ihre Hand. Ob sich da am Horizont eine kleine Liebesgeschichte anbahnt, wird sich wohl in den kommenden Episoden zeigen.
  • Das FBI lernt es einfach nicht, dass man in potentiell gefährliche Situationen niemals ohne Verstärkung hinein geht. Ich frage mich wirklich, was die auf der Akademie lernen. Wieder einmal stolpert Liz in eine Situation, in der sie Verstärkung gut gebrauchen könnte, jedoch nicht erhält, da man grundsätzlich nur zu zweit unterwegs ist und sich dann auch immer auftrennt, ohne dem anderen Bescheid zu sagen, was man eigentlich vor hat.
  • So ganz ersichtlich ist mir nicht, was "Eve" vor Beck geheim gehalten hatte und weswegen er sie und sich am Ende getötet hat. Wenn mir das jemand erklären kann, dann einfach einen Kommentar hinterlassen.
  • Fazit

    Auch wenn hier und da alles etwas sehr zügig voran ging und der Plot um die Bedrohung durch eine todbringende, uralte Seuche nicht wirklich realistisch war, so war die Episode doch spannend inszeniert und hatte genügend kleinere Momente zwischen den Charakteren, so dass man über die ein oder andere Ungereimtheit hinweg sehen konnte.

    Melanie Wolff - myFanbase

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