Bewertung

Review: #4.07 Dr. Adrian Shaw (Nr. 98) (1)

Foto: Ryan Eggold, Megan Boone & Jodi Long, The Blacklist - Copyright: 2016, 2017 Sony Pictures Television Inc. and Open 4 Business Productions LLC. All Rights reserved
Ryan Eggold, Megan Boone & Jodi Long, The Blacklist
© 2016, 2017 Sony Pictures Television Inc. and Open 4 Business Productions LLC. All Rights reserved

Alexander Kirk ist zwar hinter Gittern, aber seine Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Also quält man uns weiterhin mit einer anscheinend hin und her gerissenen Elizabeth Keen, die der Vergangenheit im Anbetracht ihrer Tochter doch sehr nachhängt und es nicht verantworten will, dass mit ihrem vermeintlichen Vater auch die letzte Verbindung zu ihrer Kindheit verloren geht.

"I know I'm breaking my promise, but I have to do this."

Natürlich kommt am Ende ans Licht, dass Kirk gar nicht wirklich ihr Vater ist. Die Theorie, dass in Wahrheit Reddington ihr Vater ist, wird also mal wieder indirekt in den Raum geworfen. Immer wieder pochen die Serienverantwortlichen darauf, dass Red ganz klar bereits gesagt hat, dass er nicht Liz' Vater ist, doch mittlerweile wurden so viele Andeutungen diesbezüglich gemacht, dass eine andere Auflösung, wann immer sie auch kommen mag, nicht nachvollziehbar wäre. Aber gut, wir sind hier bei "The Blacklist" und hier ist vieles in den letzten beiden Staffeln leider nicht mehr nachvollziehbar.

Kirk ist also nicht Liz' Vater und somit ist auch ihr rettendes Knochenmark, das ihn vor dem sicheren Tod hätte bewahren können wertlos. Die Frage, die sich mir stellt – wer hat den DNA-Test durchgeführt, der angeblich beweist, dass Liz seine Tochter ist? Und was hatte die Person davon? Kirk stürzt sich in allerhand Unannehmlichkeiten, um sie und ihre Tochter zu entführen, in der Hoffnung, geheilt werden zu können und macht sich dann nicht einmal die Mühe, ihre Identität zweifelsfrei zu belegen? Klar, ihm war wirklich wichtig, dass sie sich an ihre Kindheit und ihre Herkunft erinnert, sich von Reddington löst und ihm vertraut. Doch in der Zwischenzeit, wenn seine Ärzte wirklich damit gerechnet hätten, dass Liz ihm ihre Stammzellen überlässt, hätte man da nicht nochmal auf Kompatibilität prüfen müssen?

Nun ja. Kirk fällt aus allen Wolken und Liz natürlich auch. Sie hatte die gesamte Episode damit gerungen, ob sie diesem Mörder nun helfen sollte oder nicht. Da er ihr in Aussicht stellte, mehr über ihre Kindheit und ihre Mutter zu erfahren, wenn sie ihm hilft, stellte Liz sich am Ende sogar gegen Tom, der sie wieder und wieder daran erinnerte, dass er nicht nur sie, sondern auch ihre Tochter entführt hat und es eigentlich nicht verdient hat, weiterzuleben. Am Ende war alles umsonst, denn Kirk ist nicht ihr Vater…

"Are you sick?" - "You have no idea."

Während Liz wieder einmal Gewissenskonflikte bekämpfen muss, setzt Reddington mal wieder ein paar Hebel in Bewegung, um eine mysteriöse Ärztin aufzutreiben, die auf einem verrosteten alten Schiff illegale, aber wie sie immer wieder betont NICHT(!) unmoralische, Experimente an Menschen mit unheilbaren Krankheiten durchführt.

Was er mit ihr vorhat, wird natürlich noch nicht ganz klar, aber es wird wohl etwas mit Kirk zu tun haben. Vielleicht sind ihre Experimente der Schlüssel zu einer Heilung von Kirk, wer weiß das schon. Es entspinnt sich über die Episode jedenfalls wieder das übliche Katz-und-Maus-Spiel, in dem das FBI um Ressler und Navabi mal wieder Spielfiguren auf dem Schachbrett des Raymond Reddingtons ist oder diesem eben fünf Schritte hintenher ist. Das muss doch auf Dauer wirklich ermüdend sein für das Ermittlerteam. Aber vielleicht sind sie auch einfach nur froh, dass sie überhaupt noch irgendwas zu tun haben.

Die Suche hat dabei das gleiche Schema wie immer: Reddington ködert das Team mit einem vermeintlichen Blacklister, der zu jemand ganz anderem führt. Er liefert dem FBI also eine kleine "Kompensation" für ihre Mühen, während er sie dafür benutzt, an Menschen heran zu kommen, an die er sonst nicht heran käme. Oder jedenfalls nicht so leicht. Wobei es ja eigentlich jedes Mal den Anschein hat, als sei er dem Team einen Schritt voraus. Manchmal fragt man sich ehrlich, warum Red überhaupt mit dem Team "zusammenarbeitet". Eigentlich ist es am Ende ja fast immer Aram, der eine Lösung für ein Problem hat oder seine "computer-magic" wirken lässt, um eine Person aufzuspüren. Vielleicht sollte Red also mal darüber nachdenken, ob er Aram nicht in sein Team holen sollte.

Fazit

Der Auftakt zum Winterfinale von Staffel 4 ist zwar mal wieder sehr hahnebüchen, aber wenigstens ist einiges an Action aufgeboten. Der Twist am Ende kommt zwar nicht überraschend, aber er verspricht ein explosives Finale. Jedenfalls hoffe ich das doch sehr...

Melanie Wolff - myFanbase

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