Bewertung

Review: #8.02 Die Verdammten

Foto: Khary Payton, The Walking Dead - Copyright: Gene Page/AMC
Khary Payton, The Walking Dead
© Gene Page/AMC

Wenn der Rest der Staffel so aussehen soll wie diese Episode, dann muss ich gestehen, dass "The Walking Dead" für mich seinen Reiz verloren hat. Man verfolgt mehrere Gruppen, die allesamt auf der Jagd nach Saviours sind und sich an unterschiedlichen Orten befinden. Leider sind die Gefechte selten wirklich spannend inszeniert und man hechelt von einer Schießerei zur anderen ohne am Ende wirklich Fortschritte oder Entwicklungen zu erleben.

"It's not about revenge, it's about getting it done."

Es gibt verschiedene kleine Grüppchen, die man verfolgt. Zum einen gibt es da Rick und Daryl, die auf der Suche nach irgendwas sind. Sie stolpern ein wenig umher, ein Schuss hier, ein Fauskampf dort. Das einzig interessante hier (und an der Episode im Generellen) ist am Ende das Auftauchen eines alten Bekannten – Morales. Sagt euch nichts mehr? Auch ich kann mich an ihn nicht mehr wirklich erinnern. Es ist durchaus interessant, an solch fortgeschrittener Episodenanzahl ein altes Gesicht aus den Anfängen der Serie auftauchen zu lassen, allerdings ist Morales ein Charakter, der bereits bei seinem ersten Auftauchen so blass war, dass seine Rückkehr hier weder spannend ist, noch irgendeinen Effekt auf die Geschichte hat.

Gruppe Nummer 2 um Carol und Ezekiel befinden sich auf der Suche nach einem entkommenen Saviour, in der Hoffnung ihn zu finden, bevor er verrät, dass ein Anschlag auf einen anderen Compound bevorsteht. Dabei sinniert Ezekiel in seiner unverwechselbaren Art wieder über Hoffnung und Co… Yada Yada Yada. Seine Art ist wirklich anstrengend und die Tatsache, dass seine Attitüde aufgesetzt ist, war bei der ersten Offenbarung vielleicht noch amüsant. Hier jedoch ist es einfach nur ermüdend. Seine Ansprachen wirken mit dem aufgesetzten Pathos fast schon ein wenig lächerlich.

Dann gibt es noch das Grüppchen um Jesus und Tara, die unterschiedliche Ansichten haben, wie man mit den Arbeitern under den Saviours umgehen soll. Da wird während einer Schlacht darüber diskutiert, was moralisch in Ordnung ist und was nicht, natürlich mit dem obligatorischen Twist, dass der hilflose Mann, der sich soeben ergeben hat, gar nicht so hilflos ist, wie er tut, sondern sich eben nur hilflos stellt und dann gleich einen als Geisel (hier in dem Fall: Jesus) nimmt und glaubt, die Oberhand gewonnen zu haben. Es ist viel Gerede, das am Ende zu nichts führt und so klischeehaft ist, dass man sich wirklich anstrengen muss, nicht mit den Augen zu rollen.

Kaum zu erwähnen ist die Gruppe um Eric und Aaron, die schießen und schießen und schießen, bis einer (in dem Fall Eric) verletzt wird. Und dann gibt es noch Morgan, der angeschossen wird und überlebt und dann auf alles schießt, was sich bewegt. Dabei erinnert er sich immer wieder an ein Gespräch mit Rick, in dem er ihm versucht hat klar zu machen, dass es auch andere Wege gibt, als den, der Rick vorschlägt. Und er muss wieder erkennen: nein, es gibt keinen anderen Weg. In „The Walking Dead“ ist kein Platz für Pazifismus.

Jede Gruppe rennt, kämpft, schießt und mordet… es fliegen unzählige Kugel aus automatischen Waffen, so dass man sich ehrlich fragt, wie viel Munition sie eigentlich besitzen und ob sie jemals nachladen müssen. Das ist nicht nur repetitiv, es ist schlicht und ergreifend langweilig, was sich da auf dem Bildschirm abspielt.

Fazit

Mit Abstand einer der langweiligsten, repetitivsten Episoden von "The Walking Dead" bisher. Auch der Twist mit Morales kann die Episode nicht davor bewahren, vollkommen belanglos zu sein. Ich hoffe inständig, dass es irgendwann mal wieder eine nuanciertere, spannendere Geschichte zu erzählen gibt als den Krieg gegen die Saviours.

Melanie Wolff - myFanbase

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