Bewertung

Review: #9.07 Im Reich der Träume

Foto: Candice Patton, The Flash - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Candice Patton, The Flash
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wir befinden uns bei "The Flash" in der finalen neunten Staffel. Finale Staffel bedeutet für mich persönlich, dass die Dinge zu einem Abschluss gebracht werden, möglichst rund und nachvollziehbar. Bisher hatte man in meinen Augen einen ziemlich niveauvollen Lauf, bei dem die Dinge auch nachvollziehbar waren und man 'alte' Bekannter wiedersehen durfte. Also alles, was eine solche Staffel eben ausmacht. Doch irgendwie hat man sich mit #9.07 Wildest Dreams keinen Gefallen getan und das leider auch noch in vielerlei Hinsicht. Nach Schauen dieser Episode und vor dieser Review habe ich mir einige Kommentare im Internet durchgelesen, auch weil ich 'verwirrt' gewesen bin und ich mir unschlüssig war, was ich davon halten sollte, was man uns präsentiert hat. Beim Lesen der Kommentare ist mir aber auch aufgefallen, dass es wirklich Hardcore-Fans sind, die nur Barry Allen in dieser letzten Staffel im Zentrum stehen sehen wollen und was ich ja absolut nicht so sehe. Dennoch war diese Episode praktisch für die Katz. Warum führe ich nun weiter unten aus.

Als bekannt wurde, dass Nicole Maines nochmals für "The Flash" in ihre "Supergirl"-Rolle der Nia Nal / Dreamer schlüpfen würde, habe ich mich gefreut, weil ich Dreamer mochte. Dass ihr Auftauchen was mit Iris West-Allen zu tun hatte, habe ich mir doch tatsächlich später mit deren Schwangerschaft erklärt und womöglich wäre bei meiner Idee sogar Sinnvolleres rausgekommen. Ich weiß auch gar nicht genau, wie ich genau erklären soll, was mich an der Episode und dem Inhalt vor allem so gestört hat. Erst einmal, weil ich fand, dass sich ziemlich zu Anfang herausgestellt hat, dass Iris und Nia im Zentrum stehen werden, was ich ja sogar toll finden würde, weil es Frauenpower zeigt, aber das war einfach verschwendete Zeit. Von Nia wissen wir, dass sie Dinge im Voraus träumen kann, doch diesmal war es gar nicht so. Und ich konnte auch nicht verstehen, warum ausgerechnet Iris diejenige war, die sich mit Nias Traum verbinden musste. Dazu finde ich einfach keine Erklärung, weil es vielleicht auch keine gibt.

Ich möchte auch eher von hinten anfangen. So wie es eben aussieht, wird Nia der neue Original Dreamer oder hat zumindest ein neues Level dafür erreicht. Ich persönlich hätte das nicht sehen brauchen. Nicht weil ich finde, dass es nicht wichtig war, sondern weil Nias Geschichte in "Supergirl" abgeschlossen war und alles Weitere einfach in der Zukunft lag, in einer Zukunft, die im Off stattfindet. Sie war aber auch für mich in "Supergirl" abschlossen, weil Nia auch ihren Abschluss mit ihrer Mutter hatte, die ihr ja damals die Zweifel eigentlich genommen hatte und somit eigentlich mit sich und ihren Kräften/Fähigkeiten im Reinen war. Irgendwie hat man das aber jetzt wieder unnützerweise aufgerollt und ich stehe immer noch vor dem Warum mit dem großen Frage- und Ausrufezeichen. Es ist auch nicht so, dass ich die Zweifel der beiden (zu Iris komme ich gleich) nicht verstehen könnte. Jede*r hat Zweifel und da bin ich keine Ausnahme, da es wirklich keinen einzigen Tag gibt, an dem ich nicht mindestens einen kleinen Zweifel habe. Ich finde es bei "The Flash" nur ziemlich unlogisch, dass Iris diejenige war, die Nia ins Gewissen reden konnte oder musste. So wirklich erkenne ich nämlich die Verbindung nicht, also warum sich ihre Träume verbunden haben, denn mir scheint es nicht so, als hätten die beiden eine Verbindung außerhalb, mit der man das erklären könnte.

Kommen wir also jetzt mal zu Iris. Irgendwie hatte ich bei ihr das Gefühl, wir befinden sich in einer wiederholenden Parallelwelt, in der sie Captain ist. Ich streite nicht ab, dass sie sich dabei echt gut macht bzw. gemacht hätte und auch bei ihr kann ich die Zweifel bezüglich ihrer Karriere als Journalistin verstehen und auch, dass sie sich eben nicht sicher ist. Aber dafür hätte man keine ganze Episode verwenden müssen, auch weil die Vorgehensweise schon wie ein durchgekautes Kaugummi wirkt: Gefangen in der Traumwelt oder auch Parallelwelt und dass es ein Entkommen geben muss. Hatten wir alles schon mal und auch in unterschiedlichen Versionen. Die letzte, mit Grodd und Red Death ist ja auch noch gar nicht so lange her. Was ich bei Iris' Aussagen aber auch unlogisch finde, ist, dass ihr als Journalistin alles in den Schoss gefallen ist. Aber einen ähnlichen Vorwurf könnte man ihr eben auch machen, wenn sie eine Karriere bei der Polizei eingeschlagen hätte wie ihr Vater, und da hätte man ihr sogar noch Vetternwirtschaft vorwerfen können, wenn er denn auch dann Polizist gewesen wäre. Also, wie man es auch dreht und wendet, die nicht vorhandene Logik bleibt für mich erhalten. Ich muss natürlich zugeben, dass ich Nias Sichtweise auf Iris' Ängste ziemlich interessant fand und dass es wirklich manchmal mehr als eine Perspektive braucht, um Dinge verstehen und nachvollziehen zu können, warum sie sind wie sie sind oder warum sie so gekommen sind. Dabei hat man auch ein gesellschaftliches Thema angedeutet. Denn es geht nicht darum, dass man andere zufrieden stellt, sondern dass man es selbst ist. Und ganz genauso sollte es eben auch sein, zumal Iris sich auch voll reingehangen hat.

Wir hätten dann noch Khione und Mark Blaine, bei den beiden bin ich mir auch unschlüssig, was ich davon halten soll. Wir wissen, dass Mark Frost vermisst und er es bereut, ihr nicht er von seinen Gefühlen für sie erzählt zu haben. Mich wundert irgendwie noch immer, dass niemand wirklich Caitlin Snow erwähnt, da sie eben auch tot ist. Aber offenbar braucht's hier erst eine Abstimmung, bevor Caitlin mal wieder erwähnt wird oder die Trauerphase ist bereits vorbei. Trauer ist übrigens auch ein sehr gutes Stichwort bzw. Trauerbewältigung, in der Mark mittendrin steckt und sich das aber noch nicht ganz eingestehen will bzw. sich nicht auf seine Art mit der Trauer auseinandersetzen konnte. Ich finde es gut, dass er das nun tun will und bin gespannt, ob oder wie verändert er wiederkehren wird. Dennoch bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie er und Khione nun zueinanderstehen, denn es scheint keine Freundschaft, aber auch keine Liebesbeziehung zu sein. Allerdings weiß ich mit Khiones letzter Reaktion nicht wirklich was anzufangen. Sie ist traurig. Aber ist sie traurig, weil Mark erst einmal gegangen ist oder ist es Marks Traurigkeit über den Verlust von Frost, den sie da gespürt und offensichtlich auch ausgelebt hat? Ich hätte wirklich großes Interesse daran zu erfahren, was Khione nun ist. Kein Mensch, kein Meta. Gibt’s vielleicht noch was dazwischen? Irgendwie ist es schade, dass man sich hier so viel Zeit lässt, obwohl sie wirklich verdient hätte, dass man sie kennenlernt. Das wäre überhaupt großartig, denn Mark hat sich nie die Mühe gemacht, Khione kennenzulernen, was in gewisser Weise aber auch für die anderen gilt und ich erhoffe mir hier wirklich noch mehr.

Fazit

"The Flash" hat diesmal echt eine lahme Episode präsentiert, deren Logik ich noch immer suche, um sie zu verstehen. Das war ziemlich viel Füllmaterial, zu viel, um genau zu sein und um zu verhüllen, dass uns im Grunde nichts geboten wurde, was auf ein Serienfinale hindeutet. Hoffen wir einfach mal, dass man sich kommende Woche mehr zusammenreißt.

Daniela S. - myFanbase

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