Bewertung

Review: #1.02 Verräterische Herzen

Foto: Valorie Curry, The Following - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Valorie Curry, The Following
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Joe Carroll führt seinen Plan also weiterhin aus und dieses Mal erfahren wir ein wenig mehr über Emma, die von Anfang an in seinen Plan involviert war. Aber auch Claire spielt eine immer größer werdende Rolle, denn sie scheint der Schlüssel zu Ryan zu sein. Weiterhin lernen wir mehr über die Anhängerschaft kennen und mit Debra Parker ist eine Spezialistin an Board, die am Ende der Episode die Alarmglocken zum Läuten bringt.

The charming killer

Eines muss man sagen: Joes Plan scheint bisher gut zu funktionieren. Er hat Emma, Jacob und Paul im Griff, aber auch Jordy scheint seine Aufgaben unbedingt erfüllen zu wollen. Es ist unfassbar, wie ein Mann so viele Menschen dazu bringen kann, bei seinem Spielchen mitzuspielen. Man kann es ihnen aber auch nicht wirklich verübeln, denn Joe weiß genau, wie er sie um den Finger wickelt. Mit Emma hat man hier den richtigen Weg eingeschlagen, denn es hat sehr gut gezeigt, dass Joe an ihr Selbstbewusstsein appelliert, ihr Komplimente macht und es damit schafft, dass sie zu ihm steht. Hinzu kommt, dass er mit Jacob genau die Person gefunden hat, mit der Emma aufblühen kann. Das bedeutet, dass Joe seinen Plan von Anfang an sehr gut durchdacht hat und die Anhänger mit seinen Worten so lenkt, wie er es möchte. Auch wenn es schwer vorstellbar ist, dass ein Mann das alles schaffen kann, so ist es doch das faszinierende, was einen an dieser Serie packt.

Emma macht es einem jedoch nicht leicht. Sie spielt die Unschuldige, dabei hat sie es faustdick hinter den Ohren. Man merkt, dass sie besessen davon ist, Joes Plan durchzuführen und diese Besessenheit könnte gefährlich für sie werden. Schließlich hat sie Paul nicht auf ihrer Seite. Zwischen den beiden gibt es Spannungen und Jacob ist der Grund dafür. Es ist gut, dass bei diesen Charakteren nicht alles gut läuft, denn das könnte ein Störfaktor sein und Joes Plan durcheinander bringen. Schließlich muss es irgendwann dazu kommen, dass etwas schief läuft und es wäre schön zu sehen, dass es genau die Dinge sind, die Joe aus dem Gefängnis nicht beeinflussen kann. Interessant ist hier sicherlich auch Jacob, der nun zwischen den Stühlen steht. Zum einen vergöttert er Emma, doch mit Paul hat er die letzten drei Jahre verbracht. Momentan hat Emma alles im Griff, aber man kann sich sicher sein, dass das nicht lange anhält. Dafür ist ihre Besessenheit zu groß und auch Joey wird hier an ihren Nerven zerren. Der Kleine wird zu seiner Mutter wollen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Situation im Haus ungemütlich wird. Es war jedoch gut zu sehen, wie Emma in der Vergangenheit an Joe gekommen ist und das Interesse an Paul und Jacob ist jetzt auch da. Die Autoren müssen hier nur aufpassen, dass Emma nicht zu viel wird. Sie hat diesen psychopathischen Gesichtsausdruck und scheint sich ihrer Aufgabe sicher zu sein, egal was kommt. Ihre Mutter hat sie auch kaltblütig umgebracht und das war wohl ein Warnsignal für uns. Hier kann sicherlich noch mehr kommen. Doch während Joe einen faszinieren und packen kann, wirkt Emma bereits jetzt schon etwas nervig. Hoffentlich gehen die Autoren hier nicht zu weit.

An addition to the team or just a great danger for everyone?

Je weiter die Story voranschreitet, umso mehr merkt man, dass Joes Besessenheit von Edgar Allen Poe eine große Rolle spielt. Es ist sicherlich nicht einfach, all diese Details in die Serie zu packen, aber es ist faszinierend, welche Rückschlüsse die Charaktere ziehen und wie jedes Detail von Bedeutung sein könnte. Somit ist man immer auf der Suche nach neuen Hinweisen und das macht die Serie sicherlich auch so spannend. Mit Debra Parker an Bord werden wir bestimmt auch mehr über den Begriff des "Kult" kennenlernen und davon bin ich gar nicht abgeneigt. Es muss einen Grund geben, warum sie darüber so gut Bescheid weiß und das macht sie automatisch zu einer Verdächtigen. Man hat bereits nach der zweiten Folge gemerkt, dass man niemandem trauen sollte und Debra kommt zu einem Zeitpunkt, der gerade passt. Das Ende könnte natürlich ein deutlicher Hinweis darauf sein, dass sie Teil von Joes Plan ist und allein das Austauschen der Blicke der beiden sorgt für Gänsehaut. Schließlich ist Debra an Ryans Seite und könnte damit eine größere Rolle spielen. Ihre Einführung ist somit gut geglückt und lässt einen jetzt rätseln, was weiterhin passieren könnte.

Dasselbe trifft auf Jordy zu, der seine Aufgabe nicht erfüllt hat und nun eine Bedrohung für Joe darstellt. Man hat sehr schön gesehen, wie schockiert Joe war, dass Jordy nicht tot ist und Informationen preisgeben könnte. Das hat er sich so nicht vorgestellt und sein Versuch, alles bedeutungsloser zu machen, ist daneben gegangen. Es macht ihm sehr viel mehr aus, als er zugibt. Es könnte also spannend bleiben.

Spannend war auch wieder die Interaktion zwischen Ryan und Joe. Die beiden schaffen es auch in der zweiten Folge, die volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und allein der Austausch ihrer Blicke macht einen nervös. Es könnte jeden Moment etwas passieren und man hat nicht die geringste Ahnung, was diese zwei Charaktere hier miteinander ausmachen. Da steckt noch soviel mehr dahinter und ich kann kaum erwarten, wohin uns das führen wird. Solange die beiden ihre Szenen miteinander bekommen, kann man zufrieden sein.

The great love story

Aber auch Claire hat eine großartige Chemie mit Joe. Als die beiden miteinander gesprochen haben, musste man Claires Verhalten bewundern. Ihr Sohn wurde entführt und sie muss den Mann wieder sehen, der ihr all das angetan hat. Dass sie im ersten Moment ruhig bleibt und versucht an Informationen zu kommen, war großartig gespielt. Letztendlich hält sie es nicht länger aus und greift Joe verbal und körperlich an und hier stockte einem kurz der Atem. Claire macht Joe so wütend, dass er kurz davor ist, sie zu würgen. Wären die beiden alleine, hätte alles passieren können, doch so können wir uns hier eventuell auf weitere Interaktionen zwischen ihnen freuen. Bisher kann man hier wenig aussetzen, genauso wenig wie bei Ryan und Joe. Er funktioniert mit den Hauptcharakteren sehr gut und das macht die Sache noch interessanter.

Auch die Chemie zwischen Claire und Ryan passt sehr gut und nun wissen wir auch, dass die beiden zusammen waren und Joe ihre gemeinsame Zukunft verbaut hat. Wie es dazu kam, wird sicherlich noch aufgelöst, doch es ist jetzt schon klar, dass die geplante Love Story von Joe stattfinden wird und wir Ryan und Claire irgendwie zusammen erleben werden. Dagegen ist auch nichts zu sagen, denn so wird der gesamte Fall noch viel persönlicher und das kann zu einigen Überraschungen führen.

Fazit

Der Fokus in dieser Episode liegt auf der Beziehung von Joe und Claire, sowie auf Emma. Die Flashbacks sorgen dafür, dass man Emma und ihre Beweggründe näher kennenlernt und sie als große Gefahr etabliert. Für die weitere Entwicklung bestimmt ein wichtiger Faktor, der bisher gut geglückt ist. Aber auch Claire hat ihre Momente, in denen deutlich wird, dass sie ein wichtiger Teil für Joes Plan und immer noch von großer Bedeutung für ihn ist. Dass Ryan derjenige ist, der es schließlich abbekommt, wurde hier mehr als deutlich und so schaffen es die Autoren auch in der zweiten Folge, dass man unbedingt die weitere Entwicklung miterleben möchte.

Alex Olejnik - myFanbase

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