Bewertung

Review: #1.04 Niemals von echter Gesundheit

Foto: Kevin Bacon & Natalie Zea, The Following - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; David Giesbrecht/FOX
Kevin Bacon & Natalie Zea, The Following
© 2013 Fox Broadcasting Co.; David Giesbrecht/FOX

In dieser Episode gibt es keinen Cliffhanger, doch das machte sie nicht weniger spannend. Für Ryan wird der Fall noch persönlicher, als plötzlich seine Schwester Jenny involviert ist. Dies beschert uns mehrere Flashbacks in seine Vergangenheit und wird lernen die Gründe kennen, weshalb er und Claire nicht mehr zusammen sind. Persönlich wird es auch für Jacob, denn sein Geheimnis wird gelüftet und führt uns zu einer sehr seltsamen Situation zwischen dem Dreieck Emma, Paul und Jacob.

Love Hurts!

Maggie Kester ist zurück und der Tod ihres Ehemannes verleitet sie dazu, sich von Joes Plan zu lösen und ihren eigenen Rachefeldzug durchzuführen. Diese Entwicklung ist positiv zu betrachten, denn sie zeigt, dass Joe nicht mehr alles unter Kontrolle hat. Ricks Tod löst Wut in Maggie aus und sie will Ryan dafür leiden sehen, egal was Joe mit ihm vorhat. Das macht sie unberechenbar und zeigt, dass jeder der Anhänger von Joe irgendwann sein eigenes Spielchen spielen könnte. Dass es hier nun Ryans Schwester erwischt, ist unglücklich, bringt uns aber den Charakter Ryan näher und zeigt uns, wieso er innerlich so kaputt ist. Er hat nichts, was ihn wirklich am Leben hält, er trinkt jeden Tag und hat keine Freude mehr. Dass seine Schwester ihn letztlich im Stich lässt, war nur eine Frage der Zeit. Wer will schon mit ansehen, dass es einem Familienmitglied so schlecht geht? Das interessante daran ist, dass Ryan selbst schuld daran ist. Er könnte alles haben - die Frau, die er liebt, eine Familie. Doch er will Claire das alles nicht antun, auch wenn sie selbst einen anderen Weg gehen würde. Man muss ihm das zwar hoch anrechnen, doch in diesem Moment will man ihn einfach nur schütteln und ihn am Ende der Episode anbrüllen, dass er umkehrt und sich Claire endlich schnappt. Die Gefühle liegen in der Luft, man merkt, dass beide ineinander verliebt sind und warum sollten sie nicht die Chance bekommen? Ryan denkt hier sicherlich an Joe und was passieren würde, doch ein wenig Glück könnte er sich selbst doch auch mal gönnen. Obwohl ich mir sicher war, dass die beiden zueinander finden, kann ich das nach der Folge nicht mehr sagen. Ryan scheint seine Entscheidung getroffen zu haben und ist wirklich hartnäckig. Vielleicht rettet das den Fall, doch sein Glück wird er auf diese Weise nicht finden.

Doch bis es soweit kommt, passieren sicherlich noch sehr viele Dinge. Und obwohl Maggie hier eigenmächtig handelt, so ist die Umsetzung wirklich gelungen. Man muss um Ryans Leben bangen, fragt sich, ob es das für ihn gewesen ist. Maggie scheint sich auszukennen und die Magnete haben dafür gesorgt, dass man fesselnd vor dem Bildschirm sitzt. Zum Glück gibt es aber noch Mike und das ist die erste Folge, in der er endlich in den Fokus gerückt wird. Bisher war er nur dieser Computerfreak, der unglaublich intelligent ist, doch mit dem Mord an Maggie gewinnt er als Agent an Profil. Man nimmt ihn plötzlich richtig wahr und das ist auch gut so. Ryan braucht jemanden, der an seiner Seite steht und ihn unterstützt. Von Debra wird er das nicht bekommen und da ist Mike eine sehr gute Alternative. Hinzu kommt, dass die Szenen der beiden auch unheimlich auflockern. Sie funktionieren sehr gut zusammen und vielleicht entwickelt sich ja hier eine Freundschaft, in der beide aufeinander zählen können. Auch für den gesamten Fall um Joe ist das sicherlich von Vorteil.

Lost soul?

Neben Ryans Story rückt auch Jacob in den Fokus und wir erfahren, dass er bisher niemanden in seinem Leben umgebracht hat. Er hat ständig gelogen und Emma nie die Wahrheit gesagt. Dass das nach hinten losgeht, war nur eine Frage der Zeit. Obwohl Emma relativ ruhig war, so ist das bestimmt nur eine Täuschung. Sie wird innerlich sehr wütend sein, da Jacob eine Gefahr für sie darstellt. Schließlich muss er handeln können, wenn es darauf ankommt. Auch die Lügerei wird Emma nicht gut aufnehmen. Das treibt sie direkt in die Arme von Paul und diese Kombination ist sehr verstörend. Zuerst Emma und Jacob, dann Paul und Jacob und jetzt Emma und Paul. Das kann ja nur nach hinten losgehen und es ist fraglich, dass sie damit etwas Gutes bezweckt. Irgendwie macht es deutlich, dass sie manipulativ ist und die Menschen genau dorthin treibt, wo sie sie haben möchte. Es ist schade, dass Paul darauf reinfällt, da er eine feste Meinung von Emma hatte. Dass sich jetzt durch Meghan alles geändert haben soll, wage ich zu bezweifeln. Hier steckt noch sehr viel mehr dahinter und es bleibt weiterhin spannend, wohin uns dieses Dreieck führen wird.

Jacobs Situation ist erstmal geklärt und ich könnte mir gut vorstellen, dass Emma und Paul ihn weiterhin dazu zwingen werden, Meghan zu töten. Jacob ist so verzweifelt, dass er wahrscheinlich keinen anderen Weg sieht. Meghan muss beseitigt werden, oder das Versteck der drei fliegt auf und Joey wird gefunden. Weshalb Jacob ein Anhänger von Joe wurde, ist jedoch bisher immer noch nicht klar. Er wollte seinem alten Leben entfliehen, doch er hat bisher keinen Mord begangen und könnte ganz einfach alles hinter sich lassen. Warum er unbedingt bei diesem Plan dabei sein will, ist noch nicht klar. Dasselbe trifft auch immer noch auf Paul zu. Wir haben gesehen, dass Emma Joe vergöttert, doch ob Emmas Existenz der Beweggrund für Jacob sein könnte, kann ich mir nicht ganz vorstellen. Es wäre schön, wenn man hier noch mehr auf die Faszination des Joe Carroll eingehen würde und warum er es schafft, die Menschen so um den Finger zu wickeln.

More Joe!

Was der Folge ganz klar gefehlt hat, war das Vorantreiben des Falles. Es ist ja schön und gut, wenn die Autoren auf die einzelnen Charaktere und ihre Vergangenheit eingehen, doch man sollte nicht vergessen, dass die Interaktion zwischen Ryan und Joe hier sehr viel Spannung mit reinbringt. Die Unterhaltung der beiden über Maggie war leider zu wenig und ich hätte mir sehr viel mehr gewünscht. Es macht Spaß, wenn Joe Ryan mit seinen Aussagen komplett verwirrt und man selbst nie weiß, ob es ein Hinweis ist oder was dahinter steckt. Das sollten die Autoren fokussieren und unbedingt ausbauen. Denn bisher dauert die Suche nach Joey jetzt schon drei Folgen und das ist für eine Serie, die so ein Tempo vorgelegt hat, nicht gut genug. Das FBI muss mehr tun und es muss mehr Bewegung rein, damit man das Interesse nicht verliert. Immerhin konnte in dieser Folge die ungefähre Lage des Hauses, indem sich Joey gerade befindet, herausgefunden werden, sodass die Jagd jetzt weitergehen kann.

Fazit

Die Reise in Ryans Vergangenheit und die Szenen mit seiner Schwester haben uns den Charakter Ryan näher gebracht und gezeigt, warum er so ist, wie er ist. Auch die Situation mit Claire wurde aufgelöst, was einige Fragen beantwortet. Schade ist, dass Ryan sich selbst so im Weg steht. Dennoch war die Story mit Maggie spannend und man musste kurz um sein Leben bangen. Die Entwicklung zwischen Emma, Paul und Jacob geht in eine Richtung, die sehr verwirrt und aus der man bisher nicht schlau wird. Hier wäre noch wünschenswert, dass man mehr darauf eingeht, weshalb Joe diese Menschen so im Griff hat.

Alex Olejnik - myFanbase

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