Bewertung

Review: #1.06 Erkenntnisse in ungeheuren Abgründen

Foto: Natalie Zea & Tom Lipinksy, The Following - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Craig Blankenhorn/FOX
Natalie Zea & Tom Lipinksy, The Following
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Craig Blankenhorn/FOX

Aufatmen ist angesagt. Mike hat den Schuss überlebt und auch Ryan ist ohne Schaden aus der Situation entkommen. Meghan hat ebenfalls überlebt und Claire ist auch nicht mehr bei Charlie. Soweit so gut, auch wenn Joey mit Emma verschwunden ist und Joe nun sein weiteres großes Kapitel plant. In dieser Folge ist einiges passiert, doch sie war unterhaltsam und die Situation wurde gut aufgelöst, sodass es mit Spannung weitergehen kann.

"This is the end. None of you are making it out of here. Not alive, anyway."

Ryan gemeinsam mit Paul und Jacob war wirklich zum Schreien komisch. Es war unfassbar unterhaltsam, wie er die beiden durcheinander gebracht hat, mit ihren Emotionen gespielt hat und erkannt hat, dass es sich hier eigentlich um Amateure handelt, die keine Ahnung haben, was sie da gerade tun. Man kam nicht drum herum, öfters zu lachen, weil die Situation und das Verhalten von Paul und Jacob einfach zu komisch war. Ryan hat hier genau das Richtige getan und man kann ihn für sein Denken nur bewundern. Mit Emma hatte er nicht soviel Glück, was wohl daran liegt, dass Emma ein viel größeres Ziel vor Augen hat, als Jacob und Paul. Als sie Ryan einen Elektroschock verpasst hat, musste man kurz die Luft anhalten, weil nach all den Lachern plötzlich alles wieder sehr ernst wurde. Man hat erkannt, dass es sich hier um eine gefährliche Situation handelt und dass Emma unberechenbar ist. Ihre Interaktion mit Ryan war sehr schön umgesetzt und es ist schade, dass wir davon womöglich so schnell nichts mehr zu sehen bekommen.

Ryan hat sich dennoch gut geschlagen, auch wenn es zu nichts geführt hat. Emma ist mit Joey abgehauen und so geht die Suche wieder von vorne los. An sich ja nicht schlimm, aber das hatten wir doch schon mal. Das einzige, das sich ändert, ist Emmas Situation. Sie hat Paul und Jacob nicht mehr an ihrer Seite und muss nun alleine schauen, wie sie da wieder rauskommt. Es wird interessant, Emma alleine zu sehen, da sie niemanden hat, den sie herumschubsen kann und über den sie die Macht hat. Viel eher wird sie in eine Situation geraten, wo sie sich beweisen muss oder die Befehle von jemand anderem ausführen muss. Dass ihr das nicht gefallen wird, kann man sich vorstellen, doch ihr Alleingang könnte auch spannend werden.

Ihre Gespräche mit Debra waren ebenfalls interessant, weil man dadurch gemerkt hat, dass Emma durcheinander ist und sich der Lage wohl noch nicht bewusst ist. Es steckt sehr viel mehr in ihr, was niemand jemals zu hören bekommen hat, außer Joe vielleicht. Debra hat mit dem Tod von Emmas Mutter einen Punkt getroffen, der Emma verängstigt oder mit dem sie sich nicht auseinandersetzen möchte, doch man hat gemerkt, dass das ihre Schwäche ist, auch wenn sie versucht, es zu vertuschen. Die Parallelen zu Debras Leben hatten leider nicht den Effekt, den sie haben sollten und ihre Geschichte hat nicht wirklich interessiert. Zwar wurde deutlich, warum sie soviel über diese Anhängerschaft weiß, aber richtig zünden konnte diese Storyline leider nicht. Das liegt vielleicht daran, dass man zu ihr nicht die Verbindung aufbaut, wie zu den anderen Charakteren.

"We all want to belong. It's a primal need."

Das trifft zum Beispiel auf Paul und Jacob zu. Man muss ihnen anrechnen, dass sie ihr Bestes gegeben haben, doch irgendwie war klar, dass sie keine Chance gegen Ryan haben werden. Dazu kennen sie sich in dieser Welt zu wenig aus und gerade wenn die Emotionen ins Spiel kommen, ist es schwer, noch klar zu denken. Dennoch hat einen der Angriff auf Paul mitgenommen, weil er irgendwie doch dazu gehört und man nicht möchte, dass ihm was passiert. Wir haben die letzten Folgen mit ihm verbracht und es wäre schade, wenn wir Abschied von ihm nehmen müssten. Außerdem ist es spannend zu sehen, wie er und Jacob nun alleine über die Runden kommen, jetzt wo Emma sie losgeworden sind. Ihre Verzweiflung und Wut hat einen mitgenommen und besonders mit Jacob leidet man, weil er nicht nur Emma verloren hat, sondern auch mit ansehen muss, wie Paul leidet. Jetzt stellt sich nur die Frage, wie der weitere Weg der beiden aussehen wird und was sie tun werden. Zu Joe gehören sie nach dieser Folge anscheinend nicht mehr. Doch ihr Leben muss ja irgendwie weitergehen. Es bleibt also spannend.

"Who are these people?"

Claires Handlung wurde erstmal unterbrochen, was sehr schade ist, weil auch hier das Tempo zugelegt hat und man gespannt mit verfolgt hat, was Charlie im Schilde führt. Seine Überwachungsaufnahmen und seine Besessenheit von Claire haben ein ungutes Gefühl hinterlassen und hatten etwas psychopathisches an sich, das einen aufschrecken lässt. Dennoch war diese Entwicklung gut, weil sie wieder gezeigt hat, wie schnell sich die Geschichte eines Charakters drehen kann. Joe hat keinen Einfluss darauf und schon sind Gefühle im Spiel, die Charlie daran hindern, seinen Job auszuführen. Er ist in Claire verliebt, was man ihm nach zwei Jahren intensiver Überwachung nicht verübeln kann. Und doch ist es genau das, was schließlich dazu führt, dass Claire ihm entwischt. Dieses Versagen wird sicherlich noch seine Konsequenzen haben und auch Charlie selbst muss unzufrieden mit sich sein. Allein sein Kuss hat dazu geführt, dass er mit seinem Kopf gegen die Wand geschlagen hat. Da mag man gar nicht wissen, was er macht, wenn er merkt, dass er es verbockt hat.

Claires Verzweiflung am Ende der Folge hat einen sehr mitgenommen, weil man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann und sie ja eigentlich nur ihren Sohn wieder haben möchte. Es war traurig, sie in den Armen von Ryan zu sehen und gleichzeitig hatte man ein gutes Gefühl, weil man merkt, dass es hier einfach passt. Irgendwann werden sie Joey finden und vielleicht finden die beiden dann auch endlich ihr Glück. Man kann es ihnen nur wünschen.

Der einzige, der jetzt noch im Weg steht, ist Joe und seine Drohung mit dem nächsten Schritt sorgt für Gänsehaut. Was hat dieser Mann schon wieder geplant und wie weit wird er gehen? Diese Folge hat noch einmal klar gemacht, dass er überall seine Anhänger haben könnte und dass seine Leute von allen Seiten beschützt werden. Eigentlich kann man sich das gar nicht vorstellen und doch haben die Szenen mit ihm und Charlie erneut deutlich gemacht, dass Joe die richtigen Worte findet, um seine Anhänger zu lenken. Er besitzt diese Gabe und das ist weiterhin faszinierend. Die Frage ist nur, wie weit die Follower gehen werden?

Fazit

Ryan, Paul und Jacob geben ein wunderbares Team ab. Man konnte sich köstlich über die drei amüsieren und es ist schade, dass diese Interaktion bereits wieder vorbei ist. Dennoch kann man erleichtert aufatmen, dass Ryan wieder frei ist und dass niemand dabei mit seinem Leben bezahlen musste. Claires Situation mit Charlie war spannend und es ist schade, dass sie nicht weiter involviert wird, doch Joe hat mit seinem nächsten Kapitel sicherlich wieder einiges geplant und sollte es so weiter gehen, wie bisher, habe ich nichts daran auszusetzen.

Alex Olejnik - myFanbase

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