Bewertung

Review: #1.07 Sie werden, was sie sind

Foto: Kyle Catlett & Valorie Curry, The Following - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX
Kyle Catlett & Valorie Curry, The Following
© 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX

Wow, was für ein Ende! Ich habe immer noch Gänsehaut bei dem Anblick der Anhänger und einem Joe, der überglücklich ist, dass er seinen Sohn sieht und dieser auch noch weiß, dass er es mit seinem Vater zu tun hat. Aber nicht nur das Ende konnte punkten, der gesamte Verlauf der Episode hat Joes Plan Schritt für Schritt in den Vordergrund gerückt und damit gleichzeitig auch ihn, was endlich Zeit wurde.

The new chapter

Joe ist also wieder aus dem Gefängnis ausgebrochen und dieses Mal scheint er es für längere Zeit zu wollen, nicht so wie im Piloten, als er Sarah Fuller umbringen wollte, um sich danach wieder zu stellen. Joe will das nächste Kapitel seines Planes angehen und das befasst sich wohl mit ihm außerhalb des Gefängnisses. Man kommt nicht drum herum, zu glauben, dass dies alles mit Ryan zu tun hat und er sich an ihm rächen möchte. Doch wie weit kann man gehen? Im Grunde hätte er Ryan in der Parkgarage einfach erschießen können und dann wäre alles zu Ende, doch das scheint Joe nicht zu beabsichtigen. Es stellt sich die Frage, was er wirklich möchte und was er noch tun wird, um es zu erreichen. Eines ist klar, er ist unberechenbar und die Stadien der Emotionen, die er durchmacht sind enorm. Zuerst ist er glücklich, weil er Ryan an der Nase herumführt und alles so verläuft wie er will. Er erpresst den Gefängnisdirektor und bekommt dadurch genau das, was er will. Und was wir zu sehen bekommen ist ein Joe Carroll im Anzug, der Macht ausstrahlt und auf den sich sofort alle Blicke richten. James Purefoy liefert auch hier wieder eine wunderbare Leistung ab und man ist zwischen Bewunderung und Abscheu hin- und hergerissen. Auch sein Wutausbruch, als Ryan plötzlich vor ihm steht, beschleunigt den Puls, weil man keine Ahnung hat, was jetzt passieren wird und was gerade vor sich geht. Man weiß absolut nicht, was in Joe vorgeht und wie er reagieren wird, wenn Ryan es zu weit treibt. Und genau diese Spannung ist es, die die Szenen der beiden ausmachen. Man ist gefesselt und kommt von ihnen nicht los und beobachtet beide in jeder Sekunde. Joe ist unberechenbar, ein Psychopath, der zu allem fähig ist und das macht ihn zum stärksten Charakter.

Aber auch Ryan kann in dieser Folge glänzen. Er schaltet seinen Kopf ein und lässt sich von seinen Emotionen erstmal nicht beeinflussen. Er weiß sofort, dass etwas an der Versetzung von Joe nicht stimmt und damit ist er gleich ein viel besserer Agent, als alle anderen. Es muss doch jedem bewusst sein, dass Joe einen Plan hat und diese Versetzung zum Grund nehmen wird, zu entkommen. Hier kann man wirklich nur den Kopf schütteln und fragt sich, wieso das FBI nicht einfach mal nachdenkt. Aber gut. So können wenigstens Ryan und Mike glänzen und uns auf ihre Seite ziehen. Die Zusammenarbeit der beiden wird immer mehr zur Stärke der Serie, da sie sich aufeinander verlassen können und sich gegenseitig vertrauen. Mike hinterfragt die Aktionen von Ryan nicht mehr, sondern er vertraut ihm. Genauso wie Debra es am Ende macht, als Ryan mit anderen Methoden an Informationen kommen möchte. Der Bad Guy steht auch ihm sehr gut und seine Wut hat sich in seinem Gesichtsausdruck gespiegelt. Er hat keine Lust mehr auf Spielchen und will die Sache endlich zu Ende bringen. Diese Bestimmtheit steht ihm sehr gut und man kann nur hoffen, dass er durch Claires Verschwinden weiterhin so bestimmt bleibt. Schließlich ist Joe auf freiem Fuß und Claire wird versetzt, damit sie keiner finden kann, nicht mal Ryan. Welchen Einfluss das auf ihn haben wird, ist schwer zu sagen, doch seine Priorität ist erstmal klar und darauf kann man sich nur freuen.

"Every great love must be tested."

Neben diesen großen Ereignissen wirken die kleinen fast bedeutungslos. Emma und Joey sollen von Charlie abgeholt werden und haben es erstmal mit einem Typen namens Bo zu tun, der einem von Anfang an unsympathisch ist und gleichzeitig zeigt, dass er nicht wirklich zu Joe gehört. Er ist ein Mensch, der von Joe um den Finger gewickelt wurde. Hier handelt es sich um einen richtigen Bad Guy, der genau weiß, was er tut, egal was man ihm sagt. Dadurch stellt er von Anfang an eine Gefahr für Joey dar und man muss tatsächlich um den Kleinen bangen. Als ob er nicht schon genug durchmachen musste. Das schöne an dieser Handlung war tatsächlich Emma. Sie hat sich um den Kleinen gesorgt, hat ihn beschützt und auf ihn aufgepasst. Das bedeutet, dass sie ihn wirklich gern hat und nicht nur auf ihn aufpasst, weil sie es von Joe aufgetragen bekommen hat. Emma liebt den kleinen Joey, was nach all den Jahren auch nicht verwunderlich ist. Es gefällt mir, dass man auch diese Seite von ihr gezeigt hat und sie dadurch etwas mehr an Profil gewonnen hat. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie sich Joes Auftauchen auf die Situation und vor allem die Follower auswirken wird. Ihnen steht jetzt ein großes Haus zur Verfügung und ihr "Chef" ist vor Ort. Diese Entwicklung habe ich nach all den Episoden nicht kommen sehen und ich freue mich, dass wir nun an diesem Kapitel teilhaben können - egal wie es ausgeht.

Sehr schade an dieser Folge ist die Abwesenheit von Jacob und Paul. Letzterem wird es nach all dem Blutverlust sicherlich nicht gehen und man kann nur hoffen, dass das Verschwinden der beiden nicht bedeutet, dass wir sie nicht wiedersehen. Sie waren eine Bereicherung für den Cast, besonders Jacob mit seiner naiven Art und auch Paul, der wahre Gefühle für Jacob empfunden hat, was für einige Probleme gesorgt hat. Das Dreieck Emma, Paul und Jacob hat gut funktioniert und es wäre schön, sie gemeinsam zu sehen, wenn Joe dabei ist. Man kann nur hoffen, dass sie wieder kommen!

What's going on?

Ansonsten ist anzumerken, dass es für Joe viel zu einfach ist, seinen Plan durchzusetzen. Es kann doch nicht sein, dass all diese Menschen hinter ihm stehen. Manche von ihnen machen auch den Eindruck, ihn nie gesehen zu haben. Emma ist schließlich die Einzige, die ihn umarmen darf und wohl von Anfang an involviert war. Die Macht, die Joe hat, ist unerklärlich und hoffentlich wird seine Anwesenheit in dem Haus mit all den Anhängern zu einer Erklärung führen, warum es für ihn so einfach ist, Menschen um den Finger zu wickeln. Neben seinem Plan ist das die Sache, die mich am meisten beschäftigt. Wie kann ein Mann all das zustande bringen?

Eine weitere Sache, die unbedingt bald aufgeklärt werden sollte, ist die Existenz von Roderick. Wir haben schon sehr viel von ihm gehört und er scheint ein sehr großer Teil von Joes Leben zu sein, doch bisher haben wir noch kein Gesicht zum Namen. Es wird Zeit, dass wir ihn kennenlernen und sehen, was die beiden miteinander verbindet. Vielleicht bringt uns das auch der Antwort näher, warum Joe all diese Anhänger hat.

Fazit

Nach dieser Folge sind die Karten nun neu gemischt. Joe ist aus dem Gefängnis raus, trifft auf seinen Sohn und findet seinen Weg zu einem Haus, das von lauter Anhängern bewohnt wird. Sein Plan kann also weitergehen und die Umsetzung bisher ist gelungen, da man nicht damit gerechnet hat, dass Joe plötzlich auf freiem Fuß ist. Seine Szenen gemeinsam mit Ryan waren großartig und man merkt hier sehr deutlich, dass die beiden mehr Screentime zusammen brauchen, weil sie dadurch beide unberechenbarer sind. Joe, weil er Ryan unbedingt umbringen möchte, aber einen größeren Plan für ihn hat und Ryan, dem sein Tod egal ist, Hauptsache Claire und Joey sind in Sicherheit. Mit der neuen Ausgangslage ist nun wieder alles offen und hoffentlich erwarten uns jetzt temporeiche Folgen mit vielen Überraschungen.

Alex Olejnik - myFanbase

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