Bewertung

Review: #1.15 Wer führt das Buch der Verzweiflung?

Foto: Kevin Bacon & Natalie Zea, The Following - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Barbara Nitke
Kevin Bacon & Natalie Zea, The Following
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Barbara Nitke

Das ist es also, das Staffelfinale von "The Following". Und es hatte alles, was man sich nur wünschen kann. Überraschende Momente, neue Züge an den Charakteren, die wir noch nicht gesehen haben, einen fiesen Cliffhanger und einen Kampf zwischen Joe Carroll und Ryan Hardy, der längst überfällig war.

"This is your ending, a lighthouse? You don't find that the least bit predictable?"

Bis es zum großen Showdown von Joe und Ryan kommt, passiert noch einiges und das bezieht auch Debras Tod mit ein. Sie ist wirklich tot und wird somit in der zweiten Staffel nicht mehr zu sehen sein. Es ist schade, dass wir uns von ihr verabschieden müssen, ganz besonders, wenn man merkt, wie nahe ihr Tod Ryan und Mike geht. Sie setzen alles daran, um Debra zu finden und greifen sogar zu Mitteln, die ihnen nicht erlaubt sind. Als sie mit Alex verschwinden und ihn zusammenschlagen, musste man schwer schlucken. Zu Ryan hat das gepasst, aber dass auch Mike so wütend ist und genau das gleiche mit Alex anstellt, was man mit ihm getan hat, das kam überraschend. Doch genau deshalb war die Szene so besonders und es wurde Zeit, dass der Spaß aufhört und das FBI endlich vorankommt. Wenn man an Mike zurückdenkt, so wird das wohl einer seiner größten Momente gewesen sein. Aber auch die nachfolgenden Szenen, als Debra mit ihnen via Handy kommuniziert, waren hart. Hier kommt man nicht drum herum, ein Tränchen zu vergießen, weil man genau weiß, dass sie da nicht lebend herauskommt. Umso schöner waren ihre letzten Worte an Mike und Ryan und sie dann wirklich tot zu sehen, hat das ganze noch viel intensiver gemacht. Besonders Mikes Zustand, als sie bei Debra ankommen, ging einem sehr zu Herzen. Goodbye, Agent Parker, du wirst vermisst werden.

Doch das war erst der Anfang, denn dann geht es erst richtig los. Ryan ist stinksauer, erschießt Alex kaltblütig und hat keine Lust mehr, Joes Spielchen zu spielen. Er will Claire retten und Joe ein für alle Mal beseitigen. Dass Emma hier im Spiel ist, war klar und Joes Plan ist hier gut aufgegangen. Wie alles zusammengefunden hat, war gut umgesetzt und hat gezeigt, dass Joe überall Leute hat, die ihn unterstützen und ihm schließlich das bringen, was er von Anfang an wollte. Ryan und Claire in einem Raum.

Sein Zustand war beängstigend und ich bekomme erneut Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie er über Claire gewacht hat. Er ist skrupellos und einfach krank im Kopf, weshalb die Szenen mit ihm umso stärker wirken. Seine Unterhaltung mit Claire war ein Hin und Her, man wusste nicht, was er erreichen will, was sie erreichen will. Hier hätte alles passieren können und diese Unruhe hat der Episode die notwendige Dynamik verpasst. Der Höhepunkt war wohl, als Joe nicht einsehen wollte, dass Claire sich die Schuld an den Morden gibt, weil sie erkennen hätte müssen, dass Joe der Täter ist. Als Joe den Mann dann rausgezerrt hat und ihn vor Claires Augen niedersticht, war einfach schockierend. Hier konnte man nicht mehr denken und Joes Aussage, dass die Morde ihm gehören und er der Einzige ist, der dafür Anerkennung bekommen sollte, traumatisieren einen beinahe selbst. Da will man gar nicht wissen, wie es Claire in diesem Moment geht und wie sie jemals wieder ein normales Leben leben könnte.

"I have been stabbed with both a knife and a fork, so I really don't think there's going to be anymore fighting."

Doch damit ist das finale Kapitel noch nicht abgeschlossen. Ryan und Joe haben erstmal noch eine Unterhaltung vor sich und hier muss man Ryan großen Respekt entgegen bringen, denn seine Worte haben mitten ins Schwarze getroffen. Er weiß genau, wie er Joe durcheinander bringen kann und was seine Schwächen sind. Er hatte immer Schwierigkeiten damit, zu akzeptieren, dass er kein guter Autor war. Genau diese Schwierigkeiten spricht Ryan an und versucht damit, die Lage zu drehen. Das war kein schlechter Schachzug und damit hat er es geschafft, Claire zu retten. Ich bin mir sicher, dass Joe sie vor Ryans Augen umgebracht hätte, da sie ihm nichts mehr bedeutet hat, bzw. ihren Sinn erfüllen musste. Doch Ryan schafft es in letzter Minute, mit Joes Gedanken zu spielen und ihn so zu überwältigen. James Purefoy und auch Kevin Bacon haben hier gute Arbeit geleistet, denn obwohl die Situation gefährlich war, sind sie ihren Charakteren treu geblieben und Ryan hat alles versucht, um Claires Leben zu retten, auch wenn er dafür hätte seins opfern müssen. Und Joe hat deutlich gezeigt, dass ihm Ryans Worte nahe gehen und auch wenn er betrunken und voller Tabletten war, war er sich der Bedeutung bewusst. Eine letzte großartige Interaktion zwischen den beiden, die das beste aus den Charakteren herausgeholt hat. Die Interaktionen zwischen ihnen passen einfach, es ist spannend bis zur letzten Minuten und man ist gefesselt von ihnen. Das muss man erstmal schaffen.

Doch damit war es noch nicht vorbei. Denn der Kampf zwischen Joe und Ryan geht weiter und man kann nur froh sein, dass hier keine große Schlägerei involviert war, denn das hätte einfach nicht gepasst. Joe ist kein Schläger und so war das brennende Haus eine gute Lösung, um ihn verschwinden zu lassen. Es gab den Showdown zwischen den beiden und es ist das passiert, was man von Anfang an vermutet hat: Ryan gewinnt. Der Held gewinnt. Ein anderes Ende wäre bei diesen beiden auch falsch.

"You don't find us. We find you. And we're everywhere."

Doch auch nach der Explosion kommt man nicht zur Ruhe. Zwar liegen sich Ryan und Claire in den Armen und Joes Tod wurde bestätigt, doch Molly schwebte immer im Hinterkopf und es war klar, das sie auftaucht, nachdem Ryan gesagt hat, er würde Claire in seine Wohnung bringen. Man hat Molly zurecht im Hintergrund gehalten, damit sie plötzlich aus dem Nichts auftauchen kann. Es ist zwar schade, dass es so vorhersehbar war, ganz besonders als Ryan auch noch die Musik angemacht hat, doch das Ende ist dafür umso besser. Denn es erwischt nicht nur Ryan, sondern auch Claire. Molly freut sich auf ihr eigenes Kapitel und sticht auf Ryan ein und schnappt sich dann auch noch Claire, sodass Ryan vielleicht doch noch ihren Tod miterleben muss. Joes Plan wäre damit perfekt gewesen und irgendwie muss man schmunzeln, dass es doch soweit gekommen ist. Die Hoffnung ist zwar groß, dass sowohl Ryan als auch Claire lebend aus der Situation kommen, aber sicher kann man sich bei "The Following" einfach nicht sein. Wir werden es sehen, wenn die zweite Staffel kommt. Und die Freude darauf ist nach diesem Staffelfinale sehr groß. Dass es auch immer einen so fiesen Cliffhanger geben muss, der einem die Wartezeit schwer macht.

Fazit

Das letzte Kapitel in Joes Buch hatte alles zu bieten, was man sich wünschen kann. Ryan kann sich gegen Joe behaupten und dieser Showdown der beiden wurde genau richtig umgesetzt. Zuerst eine sehr verstörende Konversation, die zu den beiden Charakteren passt und dann auch noch ein Abgang ohne große Schlägerei. Claires Rettung war vorhersehbar, doch dafür lässt einen der Cliffhanger daran zweifeln, dass sie und Ryan glücklich zusammen sein werden. Molly war hier der Backup-Plan, der perfekt funktioniert hat und von dem man sich erstmal erholen muss. Alles in allem war es ein gelungenes und spannendes Finale, wo auch Mike glänzen konnte und das die Freude auf die zweite Staffel steigert.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "The Following" ansehen:


Vorherige Review:
#1.14 Jener krankhafte Geisteszustand
Alle Reviews

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Following" über die Folge #1.15 Wer führt das Buch der Verzweiflung? diskutieren.