Bewertung

Review: #1.09 Machtübernahme

Foto: Leah Pipes, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Leah Pipes, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Das Massaker ist überstanden und dennoch lassen uns die düstere Stimmung, sowie das schummrige Gefühl dieser Episode nie ganz los. Auch die Geschichten, die sich rund um die Originals ereignen, tragen zu diesem Gefühl bei und vermitteln den Eindruck, dass sich in nächster Zeit noch neue Abgründe auftun werden.

Reigning Pain

Die lang ersehnte Herrschaft hat Klaus sich gesichert und doch brauchen wir nicht bis zu seiner Offenbarung Marcel gegenüber abzuwarten, um zu wissen, dass er nicht gänzlich zufrieden ist. Wie auch schon in "Vampire Diaries" kann er sich (theoretisch) als uneingeschränkter Machthaber bezeichnen, doch das allein verleiht ihm auch in New Orleans nicht das Gefühl, als Gewinner aus der Schlacht hervorgegangen zu sein. Diese Szenerie hat sich in Klaus' Leben schon einige Male ereignet und vor allem nachdem er in den letzten Episoden gezeigt hat, dass auch er als unsterblicher Hybrid ein zerbrechliches Herz besitzt, ist diese Episode umso tragischer anzusehen. Denn nicht nur in seiner Familie sieht Klaus den Feind, auch Freunde kann er nicht wirklich hinter sich vereinen und dass, obwohl er in letzter Zeit so viel dafür getan hat, sich einige Anhänger zu sichern und ehrenwerte Absichten verfolgte. Es macht mich wirklich traurig, dass außer uns Zuschauern niemand Klaus' verletzliches Inneres zu sehen bekommt, da die Autoren sich so viel Mühe geben, uns diese Seite nahe zu bringen. Auf der anderen Seite ist dies wiederum ein gekonnter Schachzug, da man nicht all sein Pulver auf einmal verschießen will und sich für später noch mehr der wunderbaren Klaus-Momente aufhebt, die wir in dieser Staffel schon genießen konnten.

Neben all dem Familiendrama macht besonders die erneut aufkeimende Bromance Spaß. In "Vampire Diaries" verspielten die Autoren die Möglichkeit, Klaus einen loyalen Gefährten zu geben, doch mit Marcel an Klaus' Seite tun sich nun neue Möglichkeiten auf. Dabei liegt der Schwerpunkt von Marcels Verbundenheit zu Klaus vor allem in ihrer Vergangenheit und da wir noch nicht einmal ansatzweise alles über die beiden wissen, bietet sich hier eine gute Gelegenheit, uns erneut in die Irre zu führen. Marcels Loyalität scheint regelmäßig zwischen Klaus und Rebekah hin und her zu pendeln und wohin sie dieses Mal ausschlägt, werden wir sicherlich bald sehen.

Mind Control

Mit aller Kraft versucht Camille, sich den Übergriffen von Klaus zu entziehen und ist dabei durchaus sehr erfolgreich. Doch all das nützt ihr nichts, als Klaus sie seiner Deals wegen aus der Stadt schicken will. Als wären die Szenen der beiden nicht schon mitreißend genug gewesen, gelingt es Leah Pipes auch in ihren Soloszenen sehr gut, uns das Gefühl ihrer Unsicherheit und Bestürzung näher zu bringen. Bisher musste Camille als Klaus' Spielball agieren, doch mit Davinas Auftritt am Ende der Episode, formiert sich eine neue Allianz, die sehr viel Potential für die Zukunft bietet. Denn mit dem Wissen der beiden Figuren und dem schauspielerischen Talent, das Pipes und Campbell bisher nur ansatzweise ausleben konnten, ergeben sich für die nächste Episode so einige neue Entwicklungen.

Family

Auch Hayley tritt erneut in der Vordergrund und spinnt eine neue Story, die leider nicht sie selbst sondern Elijah und Rebekah ausleben. Durch Hayleys Schwangerschaft behandelt man den Charakter leider wie ein rohes Ei und will uns durch sie nicht zu viel Spannung zumuten, was wirklich schade ist. Denn als einziger Werwolf in der Geschichte nimmt Hayley nun mal automatisch einen Gegenpol zu all den Vampiren ein und verdient es somit auch, dass man ihr die gleiche Aufmerksamkeit widmet und sie an der intensiven Entwicklung von "The Originals" nicht nur am Rande teilhaben lässt. Das scheinen auch die Autoren realisiert zu haben und starten mit einer neuen Geschichte, indem sie einen großen Werwolf-Clan einführen.

Ebenso mitreißend ist, dass zwischen Elijah und Hayley nur so die Funken fliegen, man uns einen Kuss zwischen den beiden aber einfach nicht zu gönnen scheint. Es ist durchaus ehrenwert, dass man sich nicht gleich in eine Dreiecksgeschichte wie in "Vampire Diaries" stürzen will, doch die Grundpfeiler dafür sind bereits gesetzt und anders als zwischen Hayley und Elijah, wo dann doch eher die pure animalische Anziehung regiert, spielen sich zwischen Hayley und Klaus dann doch eher familiäre Gefühle ab.

Betrayal

Schon in der Vergangenheit hat sich Rebekah nicht als die ideale Schwester erwiesen, doch ihre wahren Absichten liegen trotz ihrer zahlreichen Intrigen noch immer im Dunkeln. So ist es nicht ersichtlich, wie tief Rebekahs Gefühle für Marcel gehen und auch wenn sich die beiden ihre Liebe beteuern, ist in Claire Holts Augen nicht zu erkennen, dass sie von echter Leidenschaft gepackt ist. Nicht einmal, als Marcel sie wegen Klaus stehen lässt, kann man durch Rebekahs dicken Panzer blicken. Es ist vollkommen verständlich, dass sie sich in den Jahren, in denen sie von Klaus umhergeschubst wurde, eine harte Schale zugelegt hat. Doch damit man Rebekah aufrichtig ins Herz schließen kann, fehlen kleine Szenen, wie man sie Klaus in letzter Zeit immer häufiger gibt. Denn nur dadurch, dass man uns die Schwächen der Figuren zeigt, kann echtes Mitgefühl entstehen und somit auch der Wunsch, dass Rebekah ihr Glück findet.

Auch Davina muss in dieser Episode erkennen, dass Marcel ihr in den Rücken gefallen ist. Doch im Gegensatz zu Claire Holt, kauft man der jungen Amerikanerin ab, dass sie dieser Verrat mitten ins Herz trifft. Sie muss nicht etwa mit Tränen oder Geschrei überzeugen, denn allein der tief bestürzte Gesichtsausdruck genügt, um eine bleibende Impression zu hinterlassen. Der gerade erst 19-jährigen Danielle Campbell kann man an dieser Stelle wirklich nur gratulieren. Hat sie sich bisher immer hinter Marcels Rücken versteckt, sieht man nun ganz deutlich, wie viel stärker ihr Wille geworden ist. Es ist unverkennbar, dass Davina in den nächsten Episoden eine zentralere Rolle einnehmen wird.

Fazit

Nach so viel Action ebbt der Gewaltpegel auch in #1.09 Reigning Pain In New Orleans nicht ab. Man versteht sich allerdings darauf, einen gut funktionierenden emotionalen Gegenpol zu schaffen und mit den Szenen von Danielle Campbell und Leah Pipes ein wunderbares Gleichgewicht zu arrangieren.

Marie Florschütz - myFanbase

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